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Einfach Freunde

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»Hören Sie«, fragt der erste nervös, »wohin soll’s den gehen in diesem<br />

Tempo?«<br />

»Nach Garches, ins Raymond-Poincaré-Krankenhaus, das sagte ich<br />

Ihnen doch. Und es eilt!«<br />

»Ich rufe sofort eine Ambulanz.«<br />

»Das tun Sie nicht, das dauert viel zu lange, so lange hält er nicht<br />

durch! Wissen Sie, was wir machen? Kennen Sie den Weg nach Garches?<br />

Ja? Sehr gut! Dann fahren Sie vor, und Ihr Kollege da, der folgt. Los,<br />

schnell!«<br />

Ich starte den Motor und drücke aufs Gaspedal, um meine<br />

Entschlossenheit zu betonen. Nach einer Sekunde Zögern – der Polizist an<br />

sich zögert öfter, als man denkt – setzen die Jungs ihre Helme auf und<br />

reihen sich brav ein. Wir brausen los Richtung Krankenhaus, allerdings etwas<br />

langsamer als vorhin, weil die Polizisten mit der einen Hand den Lenker<br />

halten und mit der andern die Autofahrer auffordern müssen, Platz zu<br />

machen. Monsieur Pozzo hebt vorsichtig den Kopf und fragt:<br />

»Und wenn wir da sind, Abdel, was dann?«<br />

»Tja, dann tun wir genau das, was wir vorgehabt haben! Sollten Sie<br />

nicht einen Vortrag vor Behinderten halten?«<br />

»Doch, doch …«<br />

Auf dem Parkplatz des Krankenhauses ziehe ich schnell Monsieur Pozzos<br />

zusammenklappbaren Rollstuhl aus dem Kofferraum, öffne die Beifahrertür,<br />

setze den nächsten Oscar-Preisträger in den Rollstuhl und schlage<br />

gnadenlos die Hilfe des Motorradpolizisten aus:<br />

»Ach, bloß nicht, junger Mann: Dieser Herr hier ist zerbrechlich wie<br />

ein Ei!«<br />

»Raaa …«, macht der Sterbende.<br />

Im Laufschritt schiebe ich ihn zum Eingang der Notaufnahme,<br />

während ich den Polizisten zurufe:<br />

»Schon gut, Sie können gehen! Wenn er überlebt, werde ich Sie auch<br />

nicht verklagen!«

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