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leerstehenden Lagerräume, wo Junkies auf Entzug zusammen mit Familien,<br />
Gören und Babys hausen. Natürlich ohne Wasser, Heizung und Strom.<br />
Schmuddelige Matratzen direkt auf dem Boden. Ich tunke mit einem Stück<br />
Baguette meine Sauce auf. Laetitia stochert in ihrem Essen herum, lässt die<br />
halbe Rinderroulade übrig. Béatrice ermahnt sanft ihren Sohn, weil er die<br />
Zwiebelscheiben aussortiert hat. Er spielt mit ihnen, häuft sie mit der Gabelspitze<br />
am Rand seines Tellers auf. Bald wird Béatrice nicht mehr die<br />
Kraft haben, mit uns am Tisch zu sitzen. Sie wird in ihrem Bett bleiben,<br />
hier in der Wohnung oder in einer Klinik.<br />
Nicht zu fassen eigentlich … Was diese Aristokraten nur für Unglück<br />
anhäufen. Ich schau mich um. Die Gemälde, die Intarsienmöbel, die<br />
Empire-Kommoden mit Griffen aus Feingold, der hektargroße Garten inmitten<br />
von Paris, das Apartment … Wozu das alles, wenn man nicht mehr<br />
lebendig ist? Und warum geht mir das nahe?<br />
Der Pozzo leidet. Der Pozzo nimmt Schmerztabletten. Der Pozzo leidet<br />
kaum weniger. Als es ihm etwas besser geht, fahre ich mit ihm nach Beaugrenelle.<br />
Wir steigen nicht aus. Ich lasse seine Scheibe herunter, die Hand<br />
eines Kumpels schmeißt meinem Fahrgast ein kleines Päckchen auf den<br />
Schoß, wir brausen davon.<br />
»Was ist das, Abdel?«<br />
»Etwas, das hilft, damit es einem bessergeht. Das gibt’s nicht in der<br />
Apotheke.«<br />
»Aber Abdel, lass das nicht hier herumliegen! Versteck das!«<br />
»Ich fahre, ich lass doch das Lenkrad nicht los …«<br />
Nachts schläft der Pozzo nicht immer. Er hält seinen Atem an, weil es ihm<br />
weh tut zu atmen, dann zieht er ganz schnell ganz viel Luft ein, und es ist<br />
noch schlimmer. Es gibt nicht genug Sauerstoff im Zimmer, im Garten auch<br />
nicht, in der Flasche auch nicht. Manchmal weckt er mich: Dann muss ich<br />
ihn auf der Stelle ins Krankenhaus bringen. Auf einen Krankenwagen zu