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Einfach Freunde

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114/189<br />

Seite waren ein Schnellkurs in Sachen Medizin gewesen. Ich hatte begriffen,<br />

dass ich es mit einem zerbrechlichen Patienten zu tun hatte. Ein Ei,<br />

ganz richtig. Ein Wachtelei mit feiner weißer Schale. Ich erinnerte mich,<br />

wie meine G.-I.-Joe-Figuren früher ausgesehen hatten, nachdem ich mit<br />

ihnen gespielt hatte. Nicht gerade hübsch … Aber ich bin älter geworden.<br />

Ich betrachtete den Pozzo, diesen Mega-G.-I.-Joe aus Porzellan. Er, der<br />

einen Augenblick zuvor seine schönen weißen Zähne gezeigt hat, presst sie<br />

nun zusammen, seit ich meine Absicht verkündet habe, ihn zu tragen. Aber<br />

doch, ich fühlte mich in der Lage, das Ei fortzubewegen, ohne es zu<br />

zerschlagen.<br />

»Monsieur Pozzo. Ich schau Ihnen jetzt schon ein paar Tage zu. Diese<br />

Maschine da ist die Hölle, und ich glaube, ich habe einen Weg gefunden,<br />

wie wir ohne sie auskommen. Lassen Sie mich machen. Ich werde ganz vorsichtig<br />

sein.«<br />

»Bist du dir sicher, Abdel?«<br />

»Hören Sie, im schlimmsten Fall stoße ich Ihr Bein irgendwo an, dann<br />

haben Sie einen blauen Fleck, und das war’s, meinen Sie nicht?«<br />

»Na gut, das ist gar nichts, das kann ich ertragen …«<br />

»Los, keine Diskussion. Auf geht’s.«<br />

Ich fasste ihn unter den Achseln, drückte seine Brust an meine, der<br />

restliche Körper folgte von alleine. Nach weniger als achtfünfhundertstel<br />

Sekunden saß er in seinem Duschsessel. Ich betrachtete das Ergebnis, zufrieden<br />

mit mir, und rief in Richtung Tür:<br />

»Laurence! Bring mir den Werkzeugkasten! Wir demontieren die<br />

Transfermaschine!«<br />

Der Pozzo sagte nichts, er strahlte.<br />

»Na, Monsieur Pozzo? Wer ist der Beste?«<br />

»Du, Abdel, der bist du!«<br />

Er ließ selig seine Zähne blitzen. Der Moment war gekommen, um eine<br />

Erklärung zu verlangen.<br />

»Monsieur Pozzo, sagen Sie mal, Ihre Zähne, sind die echt?«

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