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Einfach Freunde

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12<br />

Einmal, zweimal, zwanzigmal werde ich geschnappt. Es läuft immer gleich<br />

ab. Erst die Handschellen, dann ab in Polizeigewahrsam, keine Ahnung,<br />

wie lange. Heute führt man mich ab, weil ich die Statue von einem gewissen<br />

Maréchal Foch bewässert hab, der hoch zu Ross auf seinem treuen Schlachtgaul<br />

thront. Wie Lucky Luke auf Jolly Jumper.<br />

»Beschädigung öffentlichen Eigentums. Ab in die Zelle! Wir sehen uns<br />

morgen.«<br />

»Meine Eltern werden sich aber Sorgen machen!«<br />

»Ganz und gar nicht, wir geben ihnen Bescheid. Dann wissen sie, dass<br />

du wenigstens heute Nacht in Sicherheit bist.«<br />

Ich lasse mir vom Zellenservice ein Sandwich an die neue Adresse<br />

liefern. Ich stecke einem Bullen, der mich scheel ansieht – böse Jungs<br />

machen ihm Angst –, einen Zwanni zu, und er besorgt mir an der nächsten<br />

Straßenecke, was ich will. Weil mir seine Visage nicht passt, scheiß ich ihn<br />

trotzdem zusammen, aber richtig.<br />

»Hey, Blödkopf, ich hatte doch Ketchup-Senf bestellt, keine Mayonnaise!<br />

Geht das nicht in deine Birne? Kein Wunder, dass die Polizei den<br />

Bach runtergeht.«<br />

In einer Zellenecke schläft ein Penner seinen Rausch aus, in der anderen<br />

flennt ein Greis. Aus dem Büro nebenan ruft eine Stimme:<br />

»Schnauze, Sellou!«<br />

»Na hören Sie mal, Herr Inspektor, Ihr Milchmädchen rückt das Wechselgeld<br />

nicht raus.«<br />

Worauf die Stimme genervt erwidert:<br />

»Komm schon, Kollege, gib ihm seine Kohle …«<br />

Der andere stammelt, er hätte sie gar nicht behalten wollen. Ich feixe.

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