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Was draußen verdächtig war, ist es auch drinnen. Ich bin durch die Tür<br />
gegangen und stehe in einem Niemandsland. Eine solche Halle hätte in<br />
Beaugrenelle locker als Spielsalon für das ganze Viertel herhalten können.<br />
Hier: nichts, niemand. Kein einziger Kerl, der die Zeit totschlägt, niemand,<br />
der sich einen Joint dreht. Die Hausmeisterin taucht in ihrer Loge auf.<br />
»Zu wem möchten Sie?«<br />
»Äh, zum Tapar… zum Tera… zum Tartapegiker?«<br />
Sie schaut mich von der Seite an und zeigt wortlos mit dem Zeigefinger<br />
auf eine Tür im Hintergrund. Ding dong, wieder ein Klick, aber diesmal<br />
öffnet sich der Flügel von alleine. Ich schließe hinter mir. Das ist ja<br />
Wahnsinn. Da will mich bestimmt jemand verscheißern, ich bin Opfer einer<br />
versteckten Kamera geworden, gleicht taucht ein gutgelaunter<br />
Fernsehmoderator auf und klopft mir auf die Schulter.<br />
Langsam dämmert mir, dass ich es nicht mit einem Unternehmen, sondern<br />
mit einer Privatperson, einem Pri-va-ti-er, zu tun habe … Allein der<br />
Eingangsbereich der Wohnung muss um die vierzig Quadratmeter betragen.<br />
Von ihm gehen zwei Räume ab: rechts ein Büro, wo ich eine Frau und<br />
einen Mann sitzen sehe, die mit jemandem reden, einem Bewerber wohl,<br />
und links ein Wohnzimmer. Na ja, ich nenne das Wohnzimmer, weil es Sofas<br />
gibt. Es gibt auch Tische, Kommoden, Stühle, Truhen, Konsolen,<br />
Spiegel, Gemälde, Skulpturen … Und sogar Kinder. Zwei davon, hübsch<br />
sauber, die Sorte, die ich nicht sehr schätzte, als ich mit ihnen die Schulbank<br />
teilte. Eine Frau kommt mit einem Tablett vorbei. Da sitzen andere<br />
Typen, etwas verschüchtert, in billigen Anzügen und mit Mappen auf den<br />
Knien. Ich habe meinen zerknüllten Umschlag in der Hand, trage eine ausgewaschene<br />
Jeans und eine Jacke, die schon bessere Tage gesehen hat. Seh<br />
aus wie ein Kleinganove aus der Banlieue, der acht Tage draußen verbracht