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Einfach Freunde

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37<br />

In Marokko kenne ich den König. Wir sind gute <strong>Freunde</strong>, haben uns schon<br />

häufiger mit einem Gefallen ausgeholfen, ich weiß, dass er alles tun wird,<br />

damit unser Aufenthalt in seinem Land angenehm ausfällt. Ich spreche von<br />

Abdel Moula I., dem Putenkönig. Wir haben uns in Paris kennengelernt,<br />

unter, sagen wir, etwas zweifelhaften Umständen. Das Leben in seinem<br />

Heimatland bekommt ihm besser.<br />

Monsieur Pozzo und ich landen in Marrakesch. Ein mildes Lüftchen<br />

umweht uns, als wir aus dem Flugzeug steigen, und schon sind die ersten<br />

Palmen zu erspähen.<br />

»Ist das toll! Stimmt’s, Monsieur Pozzo?«<br />

Eine Limousine erwartet uns. Herrlich.<br />

»Ist das schön! Stimmt’s, Monsieur Pozzo?«<br />

Wir fahren zu der Adresse, die uns mein Freund angegeben hat … Ein<br />

Riad. Er ist nur leider abgeschlossen, und ich habe keinen Schlüssel.<br />

»Ist das ärgerlich! Stimmt’s, Abdel?«<br />

So schnell geb ich mich nicht geschlagen! Ich hab noch eine Adresse.<br />

Ein anderer Riad in der Medina. Wir lassen uns von der Limousine auf dem<br />

Jemaa-el-Fna-Platz absetzen, die Schlangenbeschwörer rücken zur Seite,<br />

als sie den Rollstuhl sehen, den ich durch die Gassen eher schleppe als<br />

schiebe. Der Boden ist aus Lehm. Die Fußgänger drücken sich rechts an die<br />

Mauer, die Fahrräder flitzen über die linke Spur, also gehört die Mitte uns.<br />

Wir torkeln im Zickzack um die Löcher herum. Monsieur Pozzo bereut die<br />

Reise jetzt schon. Er bereut sie noch mehr, als er merkt, dass in dem Riad<br />

das einzige Zimmer im Erdgeschoss zum Innenhof hinausgeht, nicht vernünftig<br />

verschließbar ist und außerdem über keine Heizung verfügt.<br />

Wieder mal komme ich ihm mit meinem Lieblingswitz: »Ich hol einen<br />

Elektroofen. Rühren Sie sich nicht vom Fleck.«

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