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Download - Nachhaltigkeit - Wiener Stadtwerke

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50<br />

UMWELT- UND KLIMASCHUTZ GESCHÄFTS- UND NACHHALTIGKEITSBERICHT 2010<br />

Brennstoffe von rund 50 Prozent bei konventionellen<br />

Stromerzeugungs anlagen auf bis zu 86 Prozent erhöht.<br />

Mit dieser ressourcenschonenden Technologie<br />

wurden im Geschäftsjahr 2009/10 rund 68 Prozent<br />

der gesamten Fernwärme erzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung<br />

aus der Abwärme der Stromerzeugung<br />

generiert. Damit und mit der Wärme aus der Müllverbrennung<br />

wurde die Freisetzung von 4,2 Mio. Tonnen<br />

CO 2<br />

vermieden, die ansonsten bei der getrennten<br />

Erzeugung von Strom und Wärme freigesetzt worden<br />

wären. Rund ein Drittel der Fernwärmeerzeugung<br />

stammt aus den Müllverbrennungsanlagen Spittelau,<br />

Flötzersteig, Simmeringer Haide und Pfaffenau, die<br />

den Energiegehalt von rund 900.000 Tonnen Abfall<br />

(inklusive 189.000 Tonnen Klärschlamm) zur Wärmeerzeugung<br />

nutzen. Spitzen kessel kommen bei der<br />

Wärme erzeugung nur im Bedarfsfall zum Einsatz.<br />

Netzverluste auf konstant niedrigem Niveau<br />

NETZVERLUSTE<br />

in % 2009/10 2008/09 2007/08<br />

Strom 5,3 5,3 5,3<br />

Erdgas 0,3 0,3 0,3<br />

Fernwärme 8,5 8,1 9,3<br />

Die Verluste im Stromnetz von Wien Energie bewegen<br />

sich seit Jahren auf einem nahezu konstanten Niveau<br />

von 5 Prozent. Zurückzuführen sind die Netzverluste<br />

vorwiegend auf den Energieverbrauch, der für die<br />

Durchdringung des Leitungsmaterials notwendig ist.<br />

Im Gasnetz von Wien Energie betragen die Netzverluste<br />

lediglich 0,2 bis 0,3 Prozent. Auch bei Wien Energie<br />

Fern wärme liegen die Netzverluste mit zuletzt 8,5 Prozent<br />

deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.<br />

Dieser liegt nach der ECOHEATCOOL-Studie 2006 des<br />

euro päischen Fachverbands der Fernwärmebetreiber<br />

(Euro Heat and Power) bei 12,3 Prozent.<br />

Ausbau erneuerbarer<br />

Energieträger<br />

Im Geschäftsjahr 2009/10 wurden knapp 90 Prozent<br />

des Stroms in den Kraft-Wärme-Kopplung-Kraftwerken<br />

an den Standorten Simmering, Donaustadt und<br />

Leopoldau erzeugt. Rund 10 Prozent der Stromerzeugung<br />

von Wien Energie entfielen auf die erneuerbaren<br />

Energieträger Wasserkraft, Biomasse und Windkraft.<br />

Mit Wind-, Wasserkraft- und Photovoltaik-Projekten,<br />

die während der nächsten Jahre im In- und Ausland<br />

realisiert werden, wird das Ziel verfolgt, die<br />

Kapazitäten zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien bis 2020 von derzeit 180 MW auf<br />

800 MW auszubauen. Dabei werden auch innovative<br />

Wege beschritten, wie etwa mit der Errichtung des<br />

Geothermiezentrums Aspern.<br />

Geothermie bezeichnet die in der Erdkruste gespeicherte<br />

Wärme, die beispielsweise über Wärmepumpen<br />

entzogen und genützt werden kann. Sie zählt zu den<br />

erneuerbaren Energien. In der obersten Schicht handelt<br />

sich um gespeicherte Sonnenenergie, in tieferen<br />

Regionen um Wärme aus dem Erdinneren. Pro 100<br />

Meter Tiefe nimmt die Temperatur um durchschnittlich<br />

3Grad Celsius zu. Beim Geothermiezentrum Aspern<br />

wird Wien Energie zur Fernwärmeversorgung die Energie<br />

von Heißwasser nutzen, das mit einer Temperatur<br />

von über 150 Grad Celsius in Hohlräumen in einer Tiefe<br />

von 5.000 Metern lagert. Das im Esslinger Untergrund<br />

lagernde Heißwasser enthält zudem Methangas,<br />

das durch eine Gasabscheidung vor dem Eintritt in<br />

den Wärmetauscher abgetrennt wird und zur Stromerzeugung<br />

genutzt werden kann. Die Projektrealisierung<br />

erfolgt in Abstimmung mit der Umsetzung des<br />

Stadtentwicklungsprojekts Aspern.<br />

Fernkälte als umweltschonende Alternative<br />

Mit dem sukzessiven Aufbau des Geschäftsfelds<br />

Fernkälte liefert der Konzernbereich Energie eine<br />

umweltverträgliche und kostengünstige Alternative<br />

zur herkömmlichen Gebäudeklimatisierung. Die<br />

CO 2<br />

-Emissionen sind im Vergleich zu konventionellen<br />

Klimaanlagen um rund 70 Prozent geringer. Für die<br />

Fernkälteprojekte TownTown, Bürogebäude Skyline,<br />

Universität für Boden kultur, Allgemeines Krankenhaus<br />

und Sozialmedizinisches Zentrum (SMZ) Ost – Donauspital<br />

ist derzeit eine Fernkälteleistung von rund<br />

28Megawatt installiert. Bis 2018 soll diese Leistung<br />

auf 200 Megawatt erhöht werden. Aktuell sind mehrere<br />

Projekte mit einer Gesamtanschlussleistung von<br />

etwa 73 Megawatt in Planung bzw. Umsetzung.<br />

Erfolgreiche Realisierung von Biomasse-<br />

Ortswärmeprojekten<br />

Biomasse zählt zu den erneuerbaren Energieträgern. In<br />

Biomasse-Heizwerken wird aus naturbelassenen Holzbrennstoffen<br />

aus der jeweiligen Region (Hackschnitzel,<br />

Rinde und Sägeabfälle) umweltschonende Wärme erzeugt.<br />

Biomasse hat aufgrund der hohen Rohstoffverfügbarkeit<br />

großes Potenzial für die Energiegewinnung.<br />

Über das Tochterunternehmen Energiecomfort realisierte<br />

der Konzernbereich Energie während der letzten<br />

Jahre mehrere Biomasse-Ortswärmeprojekte im Inland<br />

und dem benachbarten Ausland.<br />

Als Referenzprojekt gilt die Biomasse-Ortswärmeanlage<br />

in der bayrischen Tourismusgemeinde Oberstaufen,<br />

die sich durch eine hohe Energieeffizienz auszeich-

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