Download - Nachhaltigkeit - Wiener Stadtwerke
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KONZERNLAGEBERICHT GESCHÄFTS- UND NACHHALTIGKEITSBERICHT 2010<br />
KONZERNLAGEBERICHT<br />
dern zum überwiegenden Teil bis 3. März 2011 umzusetzen.<br />
Schwerpunkte des Gesetzespakets sind eine<br />
strengere Entflechtung (Unbundling) der Fernleitungsund<br />
Übertragungsnetzunternehmen, der Ausbau<br />
der KonsumentInnenrechte und eine Ausweitung der<br />
Kompetenzen der nationalen Regulierungsbehörden.<br />
1. Geschäftstätigkeit<br />
Der <strong>Wiener</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-Konzern ist ein moderner<br />
Infrastrukturdienstleister und zählt zu den größten<br />
Mischkonzernen, Investoren und Arbeitgebern Österreichs.<br />
Seine wirtschaftliche Tätigkeit lässt sich in die<br />
Segmente Energie, Verkehr, Bestattung und Friedhöfe<br />
sowie BMG-Gruppe untergliedern. Das Segment Energie<br />
umfasst die Sparten Produktion, Netzbetrieb und<br />
Vertrieb, wodurch vor allem eine sichere Versorgung<br />
mit Strom, Gas und Wärme gewährleistet wird. Weiters<br />
erbringen die <strong>Wiener</strong> <strong>Stadtwerke</strong> umfassende Serviceleistungen<br />
in den Bereichen des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(Segment Verkehr: <strong>Wiener</strong> Linien<br />
und AG der <strong>Wiener</strong> Lokalbahnen), der Garagierung<br />
(Segment BMG-Gruppe: WIPARK und STPM) sowie der<br />
Bestattung und Friedhofsverwaltung. Der Konzern<br />
leistet mit seinen qualitativ hochwertigen, verlässlichen<br />
und sicheren Dienstleistungen einen wichtigen<br />
Beitrag zur auch international anerkannten und durch<br />
Studien bestätigten sehr hohen Lebensqualität der<br />
Stadt Wien.<br />
2. Rechtliches Umfeld,<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Segmente des <strong>Wiener</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-Konzerns müssen<br />
sich in weiten Teilen in einem liberalisierten bzw.<br />
regulierten Umfeld behaupten. Während beispielsweise<br />
die Absatzmärkte im Segment Energie vollständig<br />
dem Wettbewerb unterliegen, erfolgt die Tariffestlegung<br />
für die Strom- und Gasnetze durch einen<br />
staatlichen Regulator. Der Bestattungsmarkt wurde<br />
in Österreich bereits im Jahr 2002 liberalisiert. Das<br />
Segment Verkehr konnte von der Öffnung des Güterverkehrmarkts<br />
profitieren, unterliegt aber mehreren<br />
Sonderbestimmungen, die den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
betreffen.<br />
Das dritte EU-Energiebinnenmarkt-Paket wurde im August<br />
2009 veröffentlicht und ist von den Mitgliedslän-<br />
Mit Dezember 2009 ist die EU-Verordnung 1370/2007<br />
in Kraft getreten. Diese Verordnung sieht den verpflichtenden<br />
Abschluss von öffentlichen Dienstleistungsaufträgen<br />
vor, sofern von einer zuständigen<br />
Behörde finanzielle Ausgleichsleistungen und/oder<br />
ausschließliche Rechte für die Erfüllung gemeinwirtschaftlicher<br />
Verpflichtungen gewährt werden. Der<br />
bestehende ÖPNV-Vertrag zwischen der Stadt Wien<br />
und der <strong>Wiener</strong> Linien GmbH & Co KG stellt einen<br />
derartigen Dienstleistungsauftrag dar.<br />
In Ergänzung zu den zuvor beschriebenen Einflussfaktoren<br />
werden weitere Rahmenbedingungen bei<br />
den jeweiligen Konzernsegmenten (in Punkt 6.) näher<br />
erörtert.<br />
3. Wirtschaftliches Umfeld<br />
Die im Jahr 2008 einsetzende globale Wirtschaftsund<br />
Finanzkrise verstärkte sich vor allem in der ersten<br />
Hälfte des Folgejahres und erfasste nahezu alle bedeutenden<br />
Wirtschaftsräume. Die meisten Volkswirtschaften<br />
reagierten auf diese Entwicklung mit einer<br />
expansiven Geld- und Fiskalpolitik. Zur Jahresmitte<br />
2009 war vor allem bei der Entwicklung des realen<br />
Welthandels und der globalen Industrieproduktion ein<br />
Aufwärtstrend zu erkennen. Im Jahresverlauf 2010<br />
verlangsamte sich dieses Wachstum jedoch merklich.<br />
Nach einer Konjunktureintrübung im dritten Quartal<br />
war gegen Jahresende 2010 eine abermalige Belebung<br />
festzustellen. Laut jüngsten Konjunkturumfragen<br />
dürfte sich diese Dynamik auch in den ersten Monaten<br />
2011 fortsetzen.<br />
Während im gesamten Euro-Raum ein Aufschwung der<br />
Industrie zu verzeichnen war, zeigte sich das KonsumentInnenvertrauen<br />
hingegen schwächer und regional<br />
uneinheitlich. In Deutschland lag das KonsumentInnenvertrauen<br />
2010 deutlich über dem Vorjahresniveau.<br />
In den Ländern mit hoher Staatsverschuldung bzw.<br />
einer anhaltenden Krise des Finanz- und Immobiliensektors<br />
– vor allem in Griechenland, Italien, Irland,<br />
Spanien und Portugal – war hingegen eine Stagnation<br />
des Konsumverhaltens festzustellen. In Summe wird<br />
für den Euro-Raum auch für 2011 mit einer verhaltenen<br />
Entwicklung des privaten Konsums gerechnet.<br />
In Österreich expandierte die Wirtschaft 2010 nicht<br />
zuletzt aufgrund der kräftigen Konjunkturbelebung in