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Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche

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niedrige Wassertemperaturen (Spätherbst / Winter)<br />

ein physiologisches Problem darstellen können<br />

und <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit d.h. das<br />

Schwimmvermögen der abwandernden Tiere<br />

massiv beeinflussen können. In umgekehrter<br />

Weise liegen Beobachtungen vor, <strong>die</strong> gerade<br />

unter Sommerbedingungen im Salmonidenbereich<br />

durch hohe Wassertemperaturen bzw.<br />

damit korrelierte geringen Sauerstoffsättigungen<br />

ähnliche physiologische Probleme auftreten können<br />

wie ober für den Aale beschrieben.<br />

Individuelle Aspekte: Die Fische gewinnen mit<br />

zunehmender Größe auch an Leistungsfähigkeit,<br />

was das Schwimmvermögen angeht. Das bedeutet,<br />

dass kleine Wandersta<strong>die</strong>n geringere<br />

Anströmgeschwindigkeiten nötig machen, als<br />

größere, wenn es sich um <strong>die</strong> selbe Art handeln<br />

sollte.<br />

Rathcke (1993/1994/1997) und Rathcke &<br />

Kuhlmann (1994) zeigen <strong>die</strong> Problematik der<br />

Anströmgeschwindigkeit an feinen Rechenanlagen<br />

(20 mm) sehr detailliert auf.<br />

Die Anströmung kann zusätzlich in unterschiedlichen<br />

Anströmwinkeln erfolgen. Egal ob ein<br />

Rechen horizontal oder vertikal gegen <strong>die</strong> Strömung<br />

geneigt wird ist der Anstellwnkel gegen<br />

<strong>die</strong>se Strömung entscheidend. Je spitzer der<br />

Winkel der Anströmung ist, desto tangentialer<br />

greifen hier Kräfte an, wodurch ein Fisch vor dem<br />

Rechen eher entlang bewegt wird, als dass er<br />

dagegen gedrückt würde. Es verringert sich <strong>die</strong><br />

Normalgeschwindigkeit des durch strömenden<br />

Wassers, was eine deutliche Verringerung der<br />

Verletzungsgefahr für Fische bedeutet wie auch<br />

<strong>die</strong> Modelluntersuchungen von Adam et. al.<br />

(1999) belegen.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass<br />

Anströmgeschwindigkeiten zwischen 0,3 m/s<br />

1 m/s liegen sollten und an das vorkommende<br />

Fischartenspektrum und <strong>die</strong> abwandernden Sta<strong>die</strong>n<br />

(Fischgröße) individuell angepasst werden<br />

müssen In den DWA Themen (2005) wird eine<br />

Vielzahl von Forderungen in Bezug auf <strong>die</strong> Anströmgeschwindigkeit<br />

am Rechen für unterschiedliche<br />

Fischgrößen und Fischarten formuliert,<br />

<strong>die</strong> dort nachgelesen werden können. Als<br />

Beispiel seine hier 0,5m/s für den Blankaal und<br />

0,5 – 0,6 m/s für Lachssmolts an senkrecht eingebauten<br />

Rechenanlagen genannt. Weiters<br />

müssen mit Verkleinerung der lichten Rechenweite<br />

auch <strong>die</strong> entsprechenden Anströmgeschwindigkeiten<br />

reduziert werden, da immer<br />

kleineren Sta<strong>die</strong>n der abwandernden Fische <strong>die</strong><br />

freie Passage des Rechens verweigert wird und<br />

eine potentielle Schädigung am Rechen dadurch<br />

wahrscheinlicher wird. Untersuchungen von<br />

Hierbei ist aber der tatsächliche Strömungsverlauf<br />

zu betrachten und nicht der theoretisch<br />

erwartete. Sehr oft ist leider zu beobachten, dass<br />

trotz Neigung des Rechens <strong>die</strong> Strömung<br />

aufgrund lokaler Verhältnisse doch<br />

vergleichsweise stumpf auf das Hindernis auf<br />

trifft und zumindest teilweise <strong>die</strong> Gefahr von erhöhtem<br />

Anpressdruck für Fische am Rechen<br />

bestehen bleiben.<br />

Winkel spitzer 45° zwischen Rechenebene und<br />

Anströmungsrichtung sind nach Meinung der<br />

Autoren aufgrund er auftretenden Kräfte im Sinne<br />

des Fischschutzes klar zu bevorzugen, wie<br />

auch <strong>die</strong> Zusammenstellungen in DWA Themen<br />

(2005) eindeutig belegen. Bei glatten Rechenoberflächen<br />

stellen Tangentialgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 3,0 m/s kein gesteigertes Verletzungsrisiko<br />

dar, wie <strong>die</strong> Arbeiten von Amaral et al.<br />

(1994) für wedge wire screens belegen.<br />

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