Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6 Resumee<br />
Die Förderung der Erneuerbaren Energien durch<br />
bundespolitische Programme (Novelle zum<br />
Energieeinspeisungsgesetz) einerseits und <strong>die</strong><br />
Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />
im Gewässerschutz andererseits<br />
erzeugen im Zuge der Wasserkraftnutzung<br />
einen Konflikt den es in den nächsten Jahren<br />
zu lösen gilt.<br />
Hier ist vor allem <strong>die</strong> Gruppe der Wasserkraftnutzer<br />
angehalten ihre Anlagen einer ökologischen<br />
Überprüfung zugänglich zu machen oder<br />
<strong>die</strong>se selbst durchzuführen und dazu entsprechend<br />
den ökologischen Vorgaben zu optimieren.<br />
In <strong>die</strong>se Optimierung von Anlagen, um <strong>die</strong><br />
unzweifelhaft vorhandenen ökologischen Auswirkungen<br />
zu minimieren ist <strong>die</strong> zweite Gruppe<br />
von Gewäsernutzern -<strong>die</strong> Fischerei als<br />
Gewässernützer und -schützer mit ihrem Wissen<br />
zur Ökologie des Gewässers mit einzubeziehen.<br />
Dieser Bericht soll eine Basis dafür liefern um in<br />
<strong>die</strong>sem Konflikt für beide Seiten akzeptable Lösungen<br />
und echte Verbesserungen zu ermöglichen.<br />
Mit erheblichem Arbeitsaufwand wurden fünf<br />
Wasserkraftanlagen, nahezu über ganz Bayern<br />
verteilt ausgewählt und untersucht. Es wurden<br />
insgesamt mehr als 5350 Fische unterschiedlichster<br />
Arten und Größen erfasst und ausgewertet.<br />
Die gefangenen Arten decken fast das<br />
gesamte in Bayern vorkommende Fischartenspektrum<br />
ab. Die Daten wurden dabei unter unterschiedlichsten<br />
Gewässerbedingungen (Jahreszeit,<br />
Abflussverhältnisse ,etc.) erhoben. Die<br />
vorliegenden Ergebnisse zeigen eindeutig, dass<br />
es mit vertretbarem Aufwand möglich ist,<br />
Wasserkraftnutzung ökologisch verträglicherzu<br />
gestalten. Neue Turbinensysteme, wie <strong>die</strong> untersuchten<br />
Wasserkraftschnecken, stellen bei<br />
richtiger Gestaltung ein erheblich verringertes<br />
Schadpotential für abwandernde Fische in Aussicht<br />
und sollten deshalb auch bevorzugt eingesetzt<br />
werden. Auch neue Rechensysteme mit integrierter<br />
Fischableitung lassen, optimal eingesetzt,<br />
erhebliches Schutzpotential für wandernde<br />
Fische erkennen. Entscheidend ist jedochimmer<br />
<strong>die</strong> ortsspezifische Umsetzung im Einzelfall.<br />
Wenn ingenieurtechnisches Wissen und<br />
gewässerökologische Kompetenz sinnvoll zusammen<br />
arbeiten und lokale Bedingungen bedacht<br />
werden, kann <strong>die</strong> ökologische Beeinträchtigung<br />
der Gewässern durch <strong>die</strong> Wasserkraftnutzung<br />
erheblich verringert werden.<br />
Aus den Ergebnissen lassen sich folgende Forderungen<br />
für eine schadensoptimierte<br />
Wasserkraftnutzung ableiten:<br />
Detaillierte Analyse der technischen Möglichkeiten<br />
am Standort (Technische Daten, Umgebung,<br />
Wasserangebot)<br />
Detaillierte Berücksichtigung des vorkommenden<br />
Fischbestandes (Vorkommen, Zustand<br />
der Bestände, Entwicklungspotential)<br />
Analyse des ökologischen Gewässerpotentials<br />
im Bereich der Wasserkraftanlage<br />
(Oberwasser – Unterwasser)<br />
Fun<strong>die</strong>rte Begleitung durch Fachleute<br />
(ingenieurtechnisch und gewässerökologisch)<br />
auch während der Bauphase und bei ersten<br />
Betriebserfahrungen<br />
75