Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
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nile Fische zeigen ein stark rheotaktisches Verhalten,<br />
d. h. sie Vermeiden falls möglich hohe<br />
Strömungen, <strong>die</strong> zu einem unkontrollierten Abdriften<br />
der Tiere führen. Im Falle der Spülrinne<br />
am Schüttentobel <strong>die</strong>nt ein Kunststoffschieber<br />
als Aufstau in der Spülrinne, der periodisch (im<br />
Zyklus des Rechenreinigers) zum Weitertransport<br />
von Rechen- und Treibgut öffnete.<br />
Betrachtet man das Strömungsprofil in der Rinne,<br />
so ist bei geschlossenem Schieber grundnah<br />
nur eine sehr geringe Strömung vorhanden.<br />
An der Oberfläche erhöhte sich <strong>die</strong> Strömungsgeschwindigkeit<br />
rapide je weiter man sich der<br />
Oberkante des überströmten Schiebers annäherte.<br />
Dieses Strömungsprofil spiegelte sich<br />
auch im Verhalten der juvenilen Forellen wieder.<br />
Sie bewegten sich frei in der Spülrinne und<br />
schwammen in der moderaten Strömung am<br />
Grund der Rinne in Richtung des Abflussschiebers.<br />
Sobald sich <strong>die</strong> Tiere jedoch Richtung<br />
Oberfläche wandten wurden sie durch <strong>die</strong><br />
rasch ansteigende Abflussgeschwindigkeit zu<br />
schnell beschleunigt und schwammen fluchartigt<br />
wieder in Richtung Boden. Bei ihrer weiteren Suche<br />
nach einem potentiellen Wanderweg<br />
schwammen <strong>die</strong> Tiere nach einiger Zeit wieder<br />
aus der Spülrinne heraus und passierten den<br />
darunterliegenden Rechen und wurden deshalb<br />
auch nur unterhalb der Turbine nachgewiesen.<br />
Lediglich größere Forellen (mit deutlich höheren<br />
Schwimmleistungen) sprangen bei der Suche<br />
nach einem Wanderweg über den Schieber<br />
der Spülrinne hinweg und konnten im Fangsack<br />
des Bypasses erfasst werden.<br />
Eine Lösung <strong>die</strong>ses Problems setzt eine konstante<br />
gleichmäßige Beschleunigung der Fische<br />
in Richtung der Bypassableitung voraus, um<br />
Fluchtverhalten auszuschließen. Eine Möglichkeit<br />
wäre der Einsatz eines „Federblechs“ zwischen<br />
Schieberoberkante und Spülrinnenboden.<br />
In <strong>die</strong>sem Falle wäre eine langsam steigende<br />
Erhöhung der Abflussgeschwindigkeit entlang<br />
der schiefen Bodenebene umgesetzt.<br />
Abbildung 84: Schieber der Spülrinne und<br />
juvenile Bachforelle am Grund der<br />
Spülrinne vor dem Schieber<br />
Strömungsgschwindigkeit<br />
Schieber<br />
Spülrinnenboden<br />
“Federblech”<br />
Abbildung 85: Strömungsprofil am<br />
Schieber der Spülrinne und<br />
Verbesserungsvorschlag mit<br />
gleichmässiger Steigerung durch<br />
„Federblech“<br />
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