Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
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weiterentwickelt und auf ihre Effektivität hin untersucht.<br />
Leider lieferte auch <strong>die</strong>ser Scheuchfaktor<br />
insbesondere für Flusskraftwerke keine<br />
entscheidenden Entwicklungserfolge. Im Seitenschluss<br />
z.B. vor Wasserentnahmestellen<br />
(Kühlwasserentnahme) waren immer wieder<br />
positive Berichte vorhanden, wobei sogar hier<br />
Rahmenparameter wie <strong>die</strong> Lage der Entnahmevorrichtung<br />
im Fluss usw. ebenso entscheidende<br />
Faktoren für den Erfolg darstellten. Konkrete<br />
Zahlen und Beispiele hierzu liefert unter anderem<br />
<strong>die</strong> Veröffentlichung von Rauck (1980).<br />
Weiterentwicklungen von Adlmannseder (1986)<br />
bzw. der Firma Geiger brachten leider ebenfalls<br />
keine echten Verbesserungen wie <strong>die</strong> Untersuchungen<br />
von Borchard & Bosse (1995) und<br />
Timm (1987) belegen.<br />
Eine erfolgreiche Verwendung im Einsatz vor<br />
Wasserkraftanlage ist derzeit nicht in Sicht. Zusätzlich<br />
darf für <strong>die</strong>se Art der Fischbeeinflussung<br />
nicht vergessen werden, dass der Einsatz von<br />
elektrischen Feldern im Wasser auch im Bezug<br />
auf den Schutz von unbeteiligten Menschen nicht<br />
ohne Risiken ist und sehr genau überwacht werden<br />
muss.<br />
1.3.3 Fischschonende / -freundliche<br />
Turbinentechnik<br />
Im folgenden sollen kurz <strong>die</strong> möglichen Turbinentypen<br />
im Bereich der Kleinwasserkraft dargestellt<br />
und in Bezug auf ihr theoretisches Schädigungspotential<br />
hin bewertet werden. Insbesondere<br />
istder Schwerpunkt auf <strong>die</strong> Parameter gelegt, <strong>die</strong><br />
bei identischer Turbinentechnik in Bezug auf <strong>die</strong><br />
lokalen Verhältnisse – lokale Bauumsetzung <strong>die</strong><br />
mögliche Schädigung von Fischen bei der Passage<br />
massiv beeinflussen können. Dies geschieht<br />
vor allem aus dem Wissen der Gutachter<br />
heraus, dass auf den ersten Blick baugleiche<br />
Turbinentechnik je nach lokalen Verhältnissen<br />
unterschiedlich schädlich für <strong>die</strong> passierenden<br />
Fische sein kann.<br />
Bereits Veränderungen im Betrieb der Turbine<br />
können drastische Veränderungen der Fischschädigung<br />
bewirken. Taylor & Kynard (1985)<br />
belegen, dass ein optimaler Wirkungsgrad der<br />
Turbine auch <strong>die</strong> geringsten Fischschäden zur<br />
Folge hatte. Auch weitere Arbeiten unterschiedlicher<br />
Autoren Trefethen (1968), Mathur et al.<br />
(1994), Hemsen, (1969), Collins ( 1984) und<br />
Berg (1985) legen den Schluss nahe, dass es<br />
möglich ist, durch optimale Gestaltung der<br />
Turbinenbeaufschlagung <strong>die</strong> Schäden an passierenden<br />
Fischen zu minimieren. Insbesondere<br />
<strong>die</strong> Vermeidung von sehr geringen und sehr<br />
hohen Beaufschlagungen (Betriebsextreme)<br />
scheint hier erfolgversprechend.<br />
1.3.3.1 Kaplanturbine<br />
Kaplanturbinen finden heute in erster Linie an<br />
Standorten Verwendung, an denen über einen<br />
relativ weiten Bereich von unterschiedlichen<br />
Abflussverhältnissen geregelt und Strom erzeugt<br />
werden soll. Durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit<br />
aufgrund von mehreren Regelungsmöglichkeiten,<br />
sind sie unter den genannten<br />
Verhältnissen sehr gut geeignet. Zu unterscheiden<br />
sind horizontal und vertikal eingebaute<br />
Kaplanmaschinen. Der horizontal eingebaute<br />
Typ Typ ist auf der folgenden Abbildung kurz illustriert.<br />
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