Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche
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1 Grundlagen des Schutzes<br />
von Fischen im Bereich von<br />
Wasserkraftanlagen<br />
In einem ersten Schritt soll in den folgenden Kapiteln<br />
der mögliche Rahmen der Wasserkraftnutzung<br />
speziell im Bereich der Kleinwasserkraft<br />
erarbeitet werden. Die Anordnung der einzelnen<br />
Anlagenteile (Wehranlage, Turbinenanlage, ev.<br />
Fischwanderhilfe usw.) hat einen erheblichen<br />
Einfluss auf <strong>die</strong> Wanderungssituation für abwandernde<br />
(d.h. flussab schwimmende) Fische.<br />
Weiter beeinflusst <strong>die</strong> Abflussverteilung auf <strong>die</strong><br />
einzelnen Anlagenteile <strong>die</strong> Effektivität vorhandener<br />
Fischschutzeinrichtungen, bzw. verändert <strong>die</strong><br />
Zahl in der Turbine geschädigter Individuen<br />
eventuell massiv. Abschließend von entscheidender<br />
Bedeutung ist <strong>die</strong> grundsätzliche Gestaltung<br />
und auch <strong>die</strong> Detailausführung der Fischwanderhilfe<br />
bzw. Fischschutzeinrichtung,<br />
insbesondere in <strong>die</strong>sem Abschnitt soll versucht<br />
werden den derzeitigen Stand der Technik bei<br />
Fischschutz und Fischableitung kompakt zusammenzufassen<br />
und auf für <strong>die</strong> betroffenen Fische<br />
existentielle Gestaltungspunkte hinzuweisen.<br />
Details sollen dann am konkreten untersuchten<br />
Beispiel erläutert werden.<br />
Zur prinzipiellen Notwendigkeit des Schutzes abwandernder<br />
Fischarten ist zu sagen, dass alle<br />
bei uns vorkommenden Fischarten in Phasen<br />
ihres Lebens auch flussabwärts gerichtete Wanderungen<br />
ausführen. Auf <strong>die</strong>sen wegen besteht<br />
für sie <strong>die</strong> Gefahr, in <strong>die</strong> Turbinen von<br />
Wasserkraftanlagen zu gelangen. In den Arbeiten<br />
eines der Autoren (siehe HOLZNER & STEIN<br />
2001; HOLZNER 2000; HOLZNER (1999) und HANF-<br />
LAND; BORN; HOLZNER 2006) wird sehr deutlich,<br />
dass es alle Fischarten betrifft und sie bei Fängen<br />
nach Turbinenanlagen auch dementsprechend<br />
erfasst werden können. Aus <strong>die</strong>sen arbeiten<br />
geht ebenso hervor dass in Bezug auf <strong>die</strong><br />
Schädigungsraten eine sehr hohe Varianz zu<br />
erwarten ist und praktisch jede Anlage individuell<br />
betrachtet werden muss. In HOLZNER 2000<br />
und HOLZNER (1999) wird hier zu den internationalen<br />
Bemühungen der Schädigung von Fischen<br />
ein Abriss der beobachteten Schädigungsraten<br />
(Nach turbinentypen und Fischarten zuordenbar)<br />
gegeben.<br />
1.1 Kleinwasserkraftanlagen –<br />
Grundsätzliche<br />
Anlagenkomponenten –<br />
Anordnungsmöglichkeiten<br />
ie in der folgenden Zusammenstellung gesammelten<br />
Kriterien und Bewertungsmaßstäbe ergeben<br />
sich in erster Linie aus der Verarbeitung<br />
der bereits vorliegenden Übersichtsliteratur<br />
(DWA Themen 7 / 2005 und DWA Themen 4 /<br />
2006) sowie aus eigenen praktischen Erfahrungen<br />
der Autoren. Zusätzlich wurde auf Wunsch<br />
des Auftraggebers noch eine Vielzahl von<br />
Originalliteratur (s. Literaturverzeichnis) eingearbeitet<br />
um <strong>die</strong> Ausführungen zu verdeutlichen.<br />
Einleitend soll zusätzlich kurz versucht werden,<br />
den hier bisher ohne Erklärung benutzten Begriff<br />
der Kleinwasserkraft zu definieren. Nach<br />
dem von Naumann, S. und Igel, F. (2005) erarbeiteten<br />
Leitfaden für <strong>die</strong> Vergütung von Strom<br />
aus Wasserkraft, wird in Leistungsklassen von<br />
bis zu 500 kW und von 500 bis 5000 kW unterteilt.<br />
Dieser ganze Bereich wird aber zur kleinen<br />
Wasserkraft gerechnet. Auf europäischer Ebene<br />
wird derzeit bei Anlagen bis zu 10 MW noch<br />
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