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Kraftwerksuntersuchungen - Rettet die Ybbs-Äsche

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einleitende Worte<br />

Unsere heimischen Fische sind durch <strong>die</strong> stetige<br />

Beschränkung ihres Lebensraums Gewässer<br />

als eine stark gefährdete Tiergruppe anzusehen.<br />

Dies gilt insbesondere für <strong>die</strong> rheophilen,<br />

d. h. fließgewässerbezogenen Arten, da<br />

ausgedehnte natürliche oder naturnahe Fließgewässerabschnitte<br />

sehr selten geworden sind.<br />

Gewässerökosyteme und eines natürlichen<br />

Fischartenbestands hat dadurch stark an Wert<br />

gewonnen. Wie ist <strong>die</strong>s jedoch mit den Argumenten<br />

des Klimaschutzes und dem Ruf nach<br />

Förderung alternativer Energiequellen zu vereinen?<br />

Ist ein akzepabler Kompromiss zwischen<br />

beiden Zielen möglich?<br />

Viele Fischarten sind im Laufe ihres Lebens<br />

zumindest zeitweise auf eine Wanderung innerhalb<br />

ihres Lebensraums angewiesen. Gründe<br />

dafür stellen beispielsweise eine erfolgreiche<br />

Reproduktion (Laichwanderung) oder dem Alter<br />

der Tiere entsprechende unterschiedliche<br />

Habitatansprüche dar. Die Kartierungen zur biologischen<br />

Durchgängigkeit in Bayern haben uns<br />

deutlich gezeigt, dass <strong>die</strong>se Wanderungen fast<br />

überall durch Querverbau unterbunden oder<br />

zumindest deutlich beschränkt ist. Zusätzlich ist<br />

es Fakt, dass es an Wasserkraftanlagen unvermeidlich<br />

zu einer Schädigung von Individuen<br />

kommt, wenn <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Turbinen passieren.<br />

Es ist jedoch auch ein Fakt, dass wir um einer<br />

globalen Klimakrise entgegen wirken zu können,<br />

CO 2<br />

-neutrale Energiequellen ausbauen<br />

müssen. Wir befinden uns damit unvermeidlich<br />

in einem Gewissenskonflikt zweier konkurierender<br />

Ziele. Gewässer- und Fischschutz auf<br />

der einen Seite und klimaokölogische Argumente<br />

auf der anderen Seite.<br />

Betrachtet man <strong>die</strong> aktuelle Situation der<br />

Wasserkraftnutzung tauchen auf Grund <strong>die</strong>ses<br />

Konflikts bei der Beschreibung neuer Anlagen<br />

heute häufiger Formulierungen wie „fischschonend“<br />

auf. Doch was bedeutet „fischschonend“<br />

im Bezug auf <strong>die</strong>se Anlagen?<br />

Ziel <strong>die</strong>ses Projekt war es deshalb einen ersten<br />

Eindruck über <strong>die</strong> heute eingesetzten Techniken<br />

zur Vermeidung von Schädigungen bei der<br />

Durchwanderung von Fischen an Wasserkraftanlagen<br />

zu verschaffen. Es wurden deshalb verschiedene<br />

Systeme, in verschiedenen Gewässersystemen<br />

beprobt und ihre Wirkungsweise<br />

erläutert und deren Effektivität abgeschätzt. Auf<br />

Grund des Projektaufwands kann hier wie schon<br />

erwähnt nur ein erster Eindruck vermittelt werden.<br />

Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse<br />

sollten jedoch als Anhaltspunkt für weitere<br />

Detailuntersuchungen und eine zielorientierte<br />

Weiterentwicklung der Systemem angewendet<br />

werden.<br />

Erfreulicher Weise stellen Fische seit der europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie (RICHTLINIE<br />

2000/60/EG) eine Qualitätskomponente zur Bewertung<br />

des ökologischen Zustands eines<br />

Wasserkörpers dar. Die Bedeutung intakter<br />

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