Programmheft Frühjahr 2014 - VHS Tübingen

Politik Kurse ohne Handicap
maßlos verschwenderische Landesherr
Herzog Ulrich den Landständen und damit
der „Ehrbarkeit“, einem Amtspatriziat, ein
Mitspracherecht bei der Regierung des
Landes, beispielsweise bei der Steuererhebung,
zubilligen musste. Im Gegenzug
finanzierte die „Ehrbarkeit“ ihm eine Söldnertruppe,
um den Armen Konrad niederzuschlagen,
einen Aufstand von Bauern
gegen eine Verbrauchssteuer auf Fleisch
und die Verschlechterung der Gewichte.
Die Versuche der Bauern, ihre Interessen
durch politische Teilhabe geltend zu machen,
scheiterten. Nicht nur der Aufstand
wurde blutig niedergeschlagen, sondern
auch der historisch einmalige Bauernlandtag
in Stuttgart mit Gewalt aufgelöst. So
blieb für die Bauern, die ‚kleinen Leute‘,
alles beim schlechten Alten: Sie trugen
weiterhin den größten Teil der steigenden
Steuerlast, konnten keinen Einfluss auf
deren Verwendung nehmen und waren
zunehmend von Leibeigenschaft bedroht.
Für sie war der Tübinger Vertrag die
Festschreibung einer weiter währenden
Entmündigung.
Hellmut G. Haasis ist Historiker und blieb
als „Geschichtsausgräber“ der Suche
nach den „Spuren der Besiegten“ immer
treu, zuletzt in seinen Büchern über den
Hitler-Attentäter Georg Elser, über Joseph
Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß und
über den 1940 in Grafeneck ermordeten
Betzinger Aktionskünstler Heisel Rein.
Do, 05.06., 20:00-21:30 Uhr
ohne Anmeldung,
Eintritt an der Abendkasse: 5,00 €
vhs, Saal
POLITIK
10307
Suffizienz - „...soviel Du
brauchst“
Notwendigkeit, Hemmnisse und
Chancen einer Kultur des Genug
Jobst Kraus
Das Ziel von Suffizienz ist es den übermäßigen
Verbrauch von Gütern und Energie
zu drosseln und in einer begrenzten Welt
Wohlstand im Sinne eines guten Lebens
für alle Menschen zu schaffen. Der
Vortrag geht zum einen der Frage nach,
ob intelligentes, grünes Wachstum ein
Ausweg ist. Zum anderen wird aufgezeigt,
warum Entschleunigung, Entrümpelung,
Entflechtung und Entkommerzialisierung
alles andere als Verzicht ist!
Jobst Kraus war Studienleiter für Umweltpolitik
und Umweltbildung an der Evangelischen
Akademie Bad Boll und ist derzeit
Vorsitzender des ständigen Ausschusses
Umwelt des Deutschen Evangelischen
Kirchentages sowie ehrenamtlicher Landesbeauftragter
für nachhaltige Entwicklung
des BUND Baden-Württemberg und
Vorstandssprecher der Ökumenischen Energiegenossenschaft
Baden-Württemberg.
Die Veranstaltung findet in Kooperation
mit dem BUND Regionalverband Neckar-
Alb statt.
Im Anschluss an Vortrag und Diskussion
findet ab 20:45 Uhr die öffentliche Mitgliederversammlung
des BUND (Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland)
Regionalverbandes Neckar-Alb statt.
Fr, 28.03., 19:30-20:45 Uhr
ohne Gebühr, ohne Anmeldung
vhs, Raum 215
10211
Gefahr von rechts?
Rechtspopulistische Parteien in
der Europäischen Union
Vortrag
Prof. Dr. Hajo Funke
Bei den Wahlen zum Europaparlament im
Jahr 2009 errangen jene Parteien, die als
rechtspopulistisch eingestuft werden, 54
von 736 Sitze. Rechtsextreme Parteien
gehören genauso dazu wie Gruppierungen,
die populistisch argumentieren.
Ihre Forderungen reichen vom Wunsch
nach „Ordnung“, „Identität“ und „Autorität“
über nationalistische Hetze gegen
Minderheiten bis hin zu offenem Antisemitismus
und Rassismus. Die Bedeutung
der Rechtspopulisten hat in den letzten
Jahren in Europa noch zugenommen.
Ihr aggressiver Nationalismus hindert sie
nicht daran, auf der europäischen Ebene
eng zu kooperieren. Der Vortrag geht den
Fragen nach, wie sich das rechte Spektrum
in der Europäischen Union seit den
letzten Wahlen entwickelt hat und welche
Gefahren von ihm für Europa ausgehen.
Prof. Dr. Hajo Funke ist Politikwissenschaftler.
Er lehrt am Institut für Politische
Wissenschaft der Freien Universität Berlin
und am Touro-College in Berlin.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf
Untersuchungen zu Nationalsozialismus,
Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Do, 22.05., 20:00-21:30 Uhr
ohne Anmeldung,
Eintritt an der Abendkasse: 5,00 €
vhs, Saal
10212
Der Nahostkonflikt
Analyse und Besprechung
Joseph Rothschild
Im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen der
Beziehungen Israels zu den Palästinensern
und den Nachbarstaaten Libanon,
Syrien, Jordanien und Ägypten sowie zu
weiteren Ländern wie der Türkei und dem
Iran werden in dieser Veranstaltung politische,
demographische, soziokulturelle,
religiöse und historische Hintergründe
analysiert, um den Verlauf des Nahostkonflikts
klarer einordnen zu können.
Sa, 05.07., 15:45-18:00 Uhr
9,60 €, vhs, Raum 117
KURSE OHNE HANDICAP
10310
Politik inklusiv: Nichts über uns
ohne uns!
Politische Teilhabe für Menschen mit
und ohne Behinderung
Die UN-Behindertenrechtskonvention
fordert, dass Menschen mit Behinderung
aktiv an der Gestaltung von öffentlichen
Angelegenheiten beteiligt werden. Für die
Betroffenen ist es jedoch nach wie vor
nicht immer einfach, sich in Politik und
Verwaltung Gehör zu verschaffen. In fünf
Modulen können in der Fortbildungsreihe
Kenntnisse und Fertigkeiten erworben
werden, um in politischen Gremien und
den Verwaltungen von Stadt und Landkreis
für die eigenen Interessen einzutreten.
Die Themen werden in einfacher
Sprache und gut verständlich vorgestellt.
Der Veranstaltungsort ist mit den Buslinien
3 und 13 zu erreichen und barrierefrei
zugänglich. In der Pause gibt es Getränke
Informationen
Anmeldung
Grundbildung
Politik / Gesellschaft
Natur / Umwelt
Literatur / Theater
Kunstgeschichte
Malen / Zeichnen
Foto / Musik / Tanz
Gesundheit
Ernährung
Sprachen
Deutsch- und
Integrationskurse
EDV
Berufliche Bildung
Verlacht, verboten, gefeiert
Eine Ausstellung zur Geschichte des Frauenfußballs
20 Millionen aktive Fußballspielerinnen gibt es heute weltweit. Hinter diesem Erfolg steht eine lange
Geschichte der Verbote, des Kampfes gegen Vorurteile und männliche Bevormundung. Doch von den
Anfängen des Frauenfußballs in Schottland um 1900 über Spielverbote im Nationalsozialismus und der
frühen Bundesrepublik bis hin zu den Weltmeistertiteln der deutschen Frauen-Nationalelf: Kickende
Frauen blieben während des ganzen 20. Jahrhunderts am Ball!
Gefördert durch die Universitätsstadt Tübingen, Stabsstelle Gleichstellung
und Integration und durch die Volksbank Tübingen-Stiftung
Vernissage: 06.06., 19.00 Uhr
Die Ausstellung ist von 6. bis 27. Juni in der vhs Tübingen zu sehen.
Das Rahmenprogramm wird gesondert bekannt gegeben.
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