16. Soziale intelligenz, was ist das? (Stichpunkte ... - WissIOMed
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Studium generale<br />
© Herausgeber: B. Fischer, 77736 Zell a.H, Birkenweg 19 Tel: 07835-548070 www.wisiomed.de<br />
<strong>Soziale</strong> Intelligenz<br />
Zweitens: Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den vergangenen<br />
Jahrzehnten hat sich negativ auf die gesellschaftliche Moral ausgewirkt.<br />
Drittens: Bürger, die vor der Ausdehnung des Wohlfahrtsstaates<br />
sozialisiert worden sind, haben eine höhere Moral als Bürger späterer<br />
Jahrgänge…<br />
Dabei ergibt sich ein ernüchterndes Bild: In den me<strong>ist</strong>en Ländern hat die<br />
gesellschaftliche Akzeptanz des illegalen Transferbezugs über die Jahre<br />
zugenommen. Am stärksten war die Erosion sozialer Normen in Schweden,<br />
dem Land mit dem ausgedehntesten Wohlfahrtsstaat überhaupt. In<br />
Westdeutschland war der Wertekonsens einigermaßen stabil. Allerdings <strong>ist</strong><br />
die Moral in Ostdeutschland im Laufe der Zeit rapide gesunken. Dass sie<br />
anfangs höher war, erklärt Heinemann damit, <strong>das</strong>s sich die „Neubürger“<br />
damals noch nicht so gut in den Transfersystemen auskannten.<br />
Der in der Hypothese I aufgestellte negative Zusammenhang zwischen<br />
Wohlfahrtsstaat und Moral trifft auf die me<strong>ist</strong>en Länder zu; <strong>das</strong> gilt für<br />
Dänemark, <strong>das</strong> mit seinem ‚Flexurity’-Modell (geringer Kündigungsschutz<br />
bei großzügigen Sozialle<strong>ist</strong>ungen) immer wieder als Vorbild herhalten muss.<br />
Noch stärker <strong>ist</strong> der in Hypothese II aufgestellte Zusammenhang zwischen<br />
Arbeitslosigkeit und Moral: Je stärker die Arbeitslosigkeit zunimmt, desto<br />
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