Bbl 2007 5283 - admin.ch
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sondere, dass im Unters<strong>ch</strong>ied zur Grundpfandvers<strong>ch</strong>reibung zwis<strong>ch</strong>en Forderung<br />
und Pfandre<strong>ch</strong>t keine (direkte) Akzessorietät besteht. Im Gegensatz zum Papier-<br />
S<strong>ch</strong>uldbrief erfolgt ni<strong>ch</strong>t nur die Erri<strong>ch</strong>tung, sondern au<strong>ch</strong> die Übertragung oder<br />
Verpfändung auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Eintragung im Grundbu<strong>ch</strong>. Der Verzi<strong>ch</strong>t auf<br />
ein Wertpapier führt generell zu einer Vereinfa<strong>ch</strong>ung der re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Lage, indem<br />
die Dualität von Titel und Grundbu<strong>ch</strong>eintrag entfällt. Letzterer gewinnt an Bedeutung.<br />
Die alleinige Massgebli<strong>ch</strong>keit des Grundbu<strong>ch</strong>s für die Entstehung, die inhaltli<strong>ch</strong>e<br />
Ausgestaltung und die Übertragung des Register-S<strong>ch</strong>uldbriefs ist au<strong>ch</strong> vor dem<br />
Hintergrund der Entwicklung zum informatisierten Grundbu<strong>ch</strong> zu sehen.<br />
Art. 844<br />
Diese Bestimmung, wel<strong>ch</strong>e Drittpfandverhältnisse beim S<strong>ch</strong>uldbrief regelt, entspri<strong>ch</strong>t<br />
wörtli<strong>ch</strong> dem bisherigen Artikel 845 ZGB.<br />
Art. 845<br />
Diese Bestimmung, wel<strong>ch</strong>e die Folgen der Veräusserung oder Teilung des verpfändeten<br />
Grundstücks regelt, entspri<strong>ch</strong>t wörtli<strong>ch</strong> dem bisherigen Artikel 846 ZGB.<br />
Art. 846<br />
Um die Verkehrsfähigkeit des S<strong>ch</strong>uldbriefs zu gewährleisten, darf si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>uldbriefforderung<br />
s<strong>ch</strong>on heute (Art. 854 ZGB) weder auf das Grundverhältnis beziehen<br />
no<strong>ch</strong> Bedingungen oder Gegenleistungen enthalten. Artikel 846 s<strong>ch</strong>reibt dies nun in<br />
Absatz 1 vor. Die S<strong>ch</strong>uldbriefforderung – und nur diese – wird als bedingungslose<br />
Forderung im Grundbu<strong>ch</strong> eingetragen und beim Papier-S<strong>ch</strong>uldbrief verbrieft.<br />
Jegli<strong>ch</strong>e Bezugnahme des S<strong>ch</strong>uldbriefs auf die zu si<strong>ch</strong>ernde Forderung ist ausges<strong>ch</strong>lossen<br />
und muss zur Abweisung der Grundbu<strong>ch</strong>anmeldung führen. Das Verbot<br />
der Bezugnahme auf die zu si<strong>ch</strong>ernde Grundforderung dient zum einen dem Verkehrss<strong>ch</strong>utz<br />
bei Zirkulation des S<strong>ch</strong>uldbriefs. Da der S<strong>ch</strong>uldner gegenüber gutgläubigen<br />
Re<strong>ch</strong>tsna<strong>ch</strong>folgern nur sol<strong>ch</strong>e Einreden geltend ma<strong>ch</strong>en kann, die si<strong>ch</strong> entweder<br />
auf den Grundbu<strong>ch</strong>eintrag beziehen oder ihm persönli<strong>ch</strong> gegen den ihn<br />
belangenden Gläubiger zustehen (Art. 849 E-ZGB), werden Einreden des S<strong>ch</strong>uldners<br />
aus dem Grundverhältnis, wel<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t zuglei<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>uldbriefforderung<br />
betreffen und aus dem Grundbu<strong>ch</strong> bzw. dem Titel ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> sind, ausges<strong>ch</strong>lossen.<br />
Zum andern ermögli<strong>ch</strong>t die Dualität die Weiterverwendung des S<strong>ch</strong>uldbriefs bei<br />
Rückzahlung der ursprüngli<strong>ch</strong> gesi<strong>ch</strong>erten Forderung.<br />
Absatz 2 bestimmt, dass der S<strong>ch</strong>uldbrief Nebenvereinbarungen enthalten kann. Drei<br />
s<strong>ch</strong>uldre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e «Nebenpunkte» (au<strong>ch</strong> als «Tenor» bezei<strong>ch</strong>net), nämli<strong>ch</strong> Vereinbarungen<br />
bezügli<strong>ch</strong> Zinsen, Abzahlungen und Kündigung sind in Artikel 53 Absatz 2<br />
Bu<strong>ch</strong>stabe d GBV ausdrückli<strong>ch</strong> erwähnt. Indessen ist au<strong>ch</strong> die Regelung weiterer die<br />
S<strong>ch</strong>uldbriefforderung betreffender Nebenvereinbarungen (wel<strong>ch</strong>e allerdings ni<strong>ch</strong>t<br />
unbedingt s<strong>ch</strong>uldre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Natur sind) ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>lossen (Art. 53 Abs. 2 GBV<br />
erklärt ausdrückli<strong>ch</strong>, dass es si<strong>ch</strong> um Mindestangaben handelt). Absatz 2 spri<strong>ch</strong>t<br />
deshalb zusätzli<strong>ch</strong> von «andere(n) die S<strong>ch</strong>uldbriefforderung betreffende(n) Nebenbestimmungen».<br />
Als sol<strong>ch</strong>e Nebenbestimmungen fallen beispielsweise der Verzi<strong>ch</strong>t<br />
auf die Einrede des beneficium excussionis realis, die Festlegung der Verwertungsart<br />
(Privatverwertung), die Wahl eines Spezialdomizils gemäss Artikel 50 Absatz 2<br />
S<strong>ch</strong>KG oder eine Geri<strong>ch</strong>tsstandsklausel in Betra<strong>ch</strong>t. Die Nebenvereinbarungen<br />
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