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Bbl 2007 5283 - admin.ch

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Art. 853<br />

Entspre<strong>ch</strong>end ihrer Natur als Nominalforderung erlis<strong>ch</strong>t die S<strong>ch</strong>uldbriefforderung<br />

ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> Zahlung. Aufgrund der vollständigen Zahlung erhält der S<strong>ch</strong>uldbriefs<strong>ch</strong>uldner<br />

deshalb gegenüber dem Gläubiger wie na<strong>ch</strong> bisherigem Re<strong>ch</strong>t einen<br />

s<strong>ch</strong>uldre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Anspru<strong>ch</strong> auf Rückübertragung der S<strong>ch</strong>uldbriefforderung, womit<br />

er den S<strong>ch</strong>uldbrief weiterverwenden kann. Dies gilt grundsätzli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für den dem<br />

neuen Artikel 842 E-ZGB zugrunde liegenden Normalfall des Nebeneinanderbestehens<br />

von zu si<strong>ch</strong>ernder Forderung und S<strong>ch</strong>uldbriefforderung (Si<strong>ch</strong>erungsübereignung),<br />

soweit die zu si<strong>ch</strong>ernde Forderung tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> vollständig getilgt worden ist.<br />

Je na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>uldbriefart erfolgt die Rückübertragung dur<strong>ch</strong> Übergabe und allenfalls<br />

Indossament (Papier-S<strong>ch</strong>uldbrief) oder dur<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>enden Eintrag im Grundbu<strong>ch</strong><br />

(Register-S<strong>ch</strong>uldbrief).<br />

Art. 854<br />

Diese Bestimmung entspri<strong>ch</strong>t im Wesentli<strong>ch</strong>en dem bisherigen Re<strong>ch</strong>t (Art. 863<br />

ZGB) und regelt zwei Tatbestände: Einerseits das Fehlen eines Gläubigers und<br />

andererseits den Verzi<strong>ch</strong>t des Gläubigers auf das Pfandre<strong>ch</strong>t. Die Re<strong>ch</strong>tsfolgen sind<br />

gemäss Absatz 1 entweder die Lös<strong>ch</strong>ung oder das Stehenlassen des Eintrags im<br />

Grundbu<strong>ch</strong>.<br />

Absatz 2 gestattet explizit die Weiterverwendung des S<strong>ch</strong>uldbriefs. Darin liegt der<br />

grosse ökonomis<strong>ch</strong>e Vorteil des S<strong>ch</strong>uldbriefs gegenüber der Grundpfandvers<strong>ch</strong>reibung.<br />

Der im geltenden Artikel 863 Absatz 2 ZGB verwendete Ausdruck «weiter zu<br />

verwerten» wird dur<strong>ch</strong> den sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>teren Begriff «weiterzuverwenden» ersetzt.<br />

Art. 855<br />

Diese Bestimmung entspri<strong>ch</strong>t Artikel 864 ZGB. S<strong>ch</strong>uldbriefforderung und Grundpfandre<strong>ch</strong>t<br />

erlös<strong>ch</strong>en beim S<strong>ch</strong>uldbrief weder dur<strong>ch</strong> Zahlung (vgl. Art. 853 E-ZGB),<br />

no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Vereinigung (Konfusion, Art. 118 Abs. 3 OR), wenn der S<strong>ch</strong>uldner<br />

na<strong>ch</strong> erfolgter Rückgabe des Titels (Papier-S<strong>ch</strong>uldbrief) bzw. Rückübertragung im<br />

Grundbu<strong>ch</strong> (Register-S<strong>ch</strong>uldbrief) au<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>uldbriefgläubiger wird, no<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Konsolidation,<br />

wenn der Gläubiger glei<strong>ch</strong>zeitig Eigentümer des verpfändeten Grundstücks<br />

ist, sondern nur dur<strong>ch</strong> Lös<strong>ch</strong>ung im Grundbu<strong>ch</strong>. Dafür bedarf es einer vom<br />

Gläubiger und S<strong>ch</strong>uldner unterzei<strong>ch</strong>neten Lös<strong>ch</strong>ungsbewilligung. Beim Papier-<br />

S<strong>ch</strong>uldbrief kann der S<strong>ch</strong>uldner na<strong>ch</strong> erfolgter Rückindossierung (Namens<strong>ch</strong>uldbrief)<br />

respektive Rückgabe des Inhabertitels au<strong>ch</strong> als Gläubiger handeln und alsdann<br />

die Lös<strong>ch</strong>ungsbewilligung selber als Gläubiger und S<strong>ch</strong>uldner unterzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Die Lös<strong>ch</strong>ung des Papier-S<strong>ch</strong>uldbriefs im Grundbu<strong>ch</strong> kann zudem nur dann<br />

erfolgen, wenn der Pfandtitel entkräftet oder dur<strong>ch</strong> ein Geri<strong>ch</strong>t für kraftlos erklärt<br />

worden ist.<br />

Art. 856<br />

Soweit si<strong>ch</strong> diese Bestimmung auf den Papier-S<strong>ch</strong>uldbrief bezieht, knüpft sie an den<br />

heutigen Artikel 871 ZGB an. Neu ist sie au<strong>ch</strong> auf den Register-S<strong>ch</strong>uldbrief<br />

anwendbar. Absatz 1 gibt dem Eigentümer des verpfändeten Grundstücks, von dem<br />

seit mindestens zehn Jahren keine Zinsen mehr gefordert wurden und der ni<strong>ch</strong>t<br />

weiss, wer sein Gläubiger ist, die Mögli<strong>ch</strong>keit, das Pfandre<strong>ch</strong>t lös<strong>ch</strong>en zu lassen. Für<br />

das Verfahren verweist der geltende Absatz 1 auf die Bestimmungen über die Ver-<br />

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