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102 I Karrieretipps<br />

TIPP 2:<br />

Wege ins Auslandspraktikum<br />

Auch für die Organisation eines Auslandspraktikums ist man<br />

3-4 Monate vor Semesterstart zu spät dran. Denn es führen 2<br />

Wege zu einem Auslandspraktikum.<br />

Auslandspraktikum Weg 1:<br />

mit Firmensponsoring – vermutlich <strong>de</strong>r<br />

einfachste Weg…<br />

Man bewirbt sich bei einer <strong>de</strong>utschen Firma, hat dort im I<strong>de</strong>alfall<br />

schon ein Inlandspraktikum/ Werkstu<strong>de</strong>ntentätigkeit absolviert<br />

und wird dann von Deutschland aus entsandt bzw. an die ausländische<br />

Nie<strong>de</strong>rlassung empfohlen.<br />

Vorteil für <strong>de</strong>n Stu<strong>de</strong>nten: man bekommt bei Wohnungssuche,<br />

Flugbuchung und Visabeantragung von <strong>de</strong>r Firma Unterstützung,<br />

zu<strong>de</strong>m wird oft auf europäischen Niveau vergütet (400-600 Euro<br />

Praktikantenvergütung).<br />

Nachteil: Ich muss oft vorab ein Praktikum o<strong>de</strong>r einen Werkstu<strong>de</strong>ntenjob<br />

in <strong>de</strong>r Firma absolviert haben und ich muss eine Firma<br />

fin<strong>de</strong>n, die das macht. Aufgrund <strong>de</strong>r Kosten (Flug, Visa, Praktikantengehalt)<br />

und <strong>de</strong>s hohen Aufwan<strong>de</strong>s für einen begrenzten<br />

Nutzen schrecken immer mehr Firmen davor zurück.<br />

Große Konzerne und sehr große Mittelständler, aber auch die<br />

<strong>de</strong>utschen Auslandskammern (http://ahk.<strong>de</strong>/ahk-praktika/ahkpraktika/<br />

) sind gute Anlaufstellen in <strong>de</strong>r Stellensuche. Will man in<br />

<strong>de</strong>n non-profit Bereich und kann es sich leisten Flug & Lebensunterhalt<br />

größtenteils selbst zu tragen, so kann auch man auch z.B.<br />

bei <strong>de</strong>r halbstaatlichen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />

suchen (http://www.giz.<strong>de</strong> ).<br />

Aus Personalersicht weiß ich, dass die Auslandsnie<strong>de</strong>rlassungen,<br />

wenn Sie <strong>de</strong>nn noch von Deutschland entsandte Praktikanten<br />

aufnehmen, bereits 5-6- Monate vor Praktikumsbeginn (also wenn<br />

<strong>de</strong>r Vorgänger gra<strong>de</strong> ankommt) mit <strong>de</strong>r Suche anfangen. Denn <strong>de</strong>r<br />

organisatorische Aufwand wie die Beantragung <strong>de</strong>s Visas, die Klärung<br />

<strong>de</strong>r Anerkennung mit <strong>de</strong>r Hochschule und die Unterbringung<br />

<strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>nten braucht Zeit. Kein Wun<strong>de</strong>r, dass viele Firmen <strong>de</strong>shalb<br />

gerne Ex-Inlandspraktikanten nehmen, <strong>de</strong>nn da kennt man bis<br />

zu 1 Jahr vor Start schon die Stu<strong>de</strong>nten, die als Praktikanten ins<br />

Ausland gehen.<br />

Auslandspraktikum Weg 2:<br />

Ein Stipendium<br />

Es beginnt mit <strong>de</strong>m Stipendienantrag und <strong>de</strong>m Zusammentragen<br />

aller benötigten Unterlagen, die je nach Studienstiftung vom<br />

reinen Bafög-Bescheid bis zum kompletten Nachweis <strong>de</strong>r eigenen<br />

Existenz reichen können.<br />

Diesen Weg habe ich als Stu<strong>de</strong>ntin gewählt. Der Bewerbungsprozess<br />

war mehrstufig und sehr aufwändig; erst ein rekordverdächtiger<br />

Papierantrag, dann ein Gruppeninterview gefolgt von einem<br />

Auswahlwochenen<strong>de</strong> mit Assessment Center am an<strong>de</strong>ren<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Republik (Unterbringung und Anreise muss <strong>de</strong>r Bewerber<br />

zahlen), und nach 2-3 Monaten noch ein Interview vor einer 6köpfigen<br />

Auswahlkommission inklusive erneutem Wissens- und<br />

Sprachtest.<br />

Der rekordverdächtige Antrag enthielt u.a. mehrere Gutachten<br />

von Professoren, beglaubigte Zeugnisse, drei Aufsätze zu Fachthemen<br />

und zur eigenen Motivation, Lebensläufe von mir sowie Eltern<br />

und Geschwistern, sowie einen Nachweise über gute Studienleistungen<br />

sowie eine positive Abschlussprognose. Wenn ich<br />

mir heute die Unterlagen anschaue, so frage ich mich, wie ich das<br />

geschafft habe.<br />

Hat man dann das Stipendium, hofft man, dass die Studienstiftung<br />

bei <strong>de</strong>r Vermittlung einer Praktikumsfirma und <strong>de</strong>r Organisation<br />

unter die Arme greift. Ich habe gelernt: das ist nicht immer<br />

so. Viele Stiftungen zahlen gerne Flug und Unterstützung zum Lebensunterhalt,<br />

können aber teilweise nicht effektiv in <strong>de</strong>r Firmensuche<br />

und <strong>de</strong>r vor-Ort-Koordination unterstützen.<br />

Vorteil: Flugkosten, Visakosten und ein Beitrag zum Lebensunterhalt<br />

wer<strong>de</strong>n teilweise o<strong>de</strong>r voll von <strong>de</strong>r Stiftung übernommen.<br />

Viele ausländische Firmen, gra<strong>de</strong> in Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>de</strong>rn<br />

nehmen gerne Praktikanten, die so gut wie nichts kosten<br />

und aus Deutschland kommen. Man erhält so Einblick im Firmen,<br />

in <strong>de</strong>nen man oft <strong>de</strong>r einzige Auslän<strong>de</strong>r ist und kommt an Orte <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>, <strong>de</strong>ren Namen man vorher nicht kannte.<br />

Nachteil: Die Firmensuche, die Suche nach einer Wohnung im<br />

Ausland und die Organisation muss <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt oft in Eigenverantwortung<br />

leisten. Alle Kosten, die nicht die Stiftung übernimmt,<br />

muss man selbst tragen. Wenn etwas schief läuft, dann hat man<br />

keinen muttersprachlichen Ansprechpartner in <strong>de</strong>r Firmenzentrale.<br />

<strong>campushunter</strong>.<strong>de</strong> Sommersemester 2011

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