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Foto: TU Kaiserslautern<br />
Die Forscher <strong>de</strong>r Technischen Universität<br />
Kaiserslautern haben gleich<br />
zweimal Grund zu feiern: Auf seiner<br />
Sitzung am 23. und 24. Mai 2011 beschloss<br />
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
die Einrichtung <strong>de</strong>s neuen Son<strong>de</strong>rforschungsbereichs<br />
„Bauteiloberflächen: Morphologie auf<br />
<strong>de</strong>r Mikroskala”. Ebenfalls beschlossen wur<strong>de</strong><br />
die Fortsetzung <strong>de</strong>s Transregio-Son<strong>de</strong>rforschungsbereichs<br />
„Systeme kon<strong>de</strong>nsierter Materie<br />
mit variablen Vielteilchenwechselwirkungen”<br />
für weitere vier Jahre.<br />
Die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Fachbereiche Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik sowie Physik<br />
und <strong>de</strong>s Instituts für Oberflächen- und Schichtanalytik<br />
freuen sich über die Einrichtung ihres<br />
neuen Son<strong>de</strong>rforschungsbereichs „Bauteiloberflächen:<br />
Morphologie auf <strong>de</strong>r Mikroskala”,<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n nächsten vier Jahren mit etwa 10<br />
Millionen Euro geför<strong>de</strong>rt wird. Die Bauteiloberfläche<br />
ermöglicht, wie die menschliche Haut,<br />
die Wechselwirkungen mit <strong>de</strong>r Umgebung und<br />
ist entschei<strong>de</strong>nd für die Funktion und Lebensdauer<br />
eines Bauteils. Bei <strong>de</strong>r Erzeugung, Charakterisierung<br />
und Anwendung funktionsspezifischer<br />
Bauteiloberflächen wird in einem<br />
Größenbereich geforscht, <strong>de</strong>r etwa einem<br />
Hun<strong>de</strong>rtstel <strong>de</strong>r Dicke eines menschlichen<br />
Haares entspricht.<br />
„Wir wollen hier international sichtbare<br />
Spitzenforschung betreiben, aber auch die<br />
TU Kaiserslautern I 159<br />
Spitzenforschung fin<strong>de</strong>t in<br />
Kaiserslautern statt<br />
TU erhält DFG-För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>r<br />
für Son<strong>de</strong>rforschungsbereiche<br />
Grundlagen für ganz neue Produkte erarbeiten,<br />
wie zum Beispiel reibungsarme Bauteile,<br />
mit <strong>de</strong>nen sich in Kraftfahrzeugen viel Energie<br />
sparen lässt. Die so nicht nur wirtschaftlicher,<br />
son<strong>de</strong>rn auch umweltfreundlicher sind”, sagt<br />
Professor Hans Hasse vom Fachbereich Maschinenbau<br />
und Verfahrenstechnik, <strong>de</strong>r Sprecher<br />
<strong>de</strong>s neuen Son<strong>de</strong>rforschungsbereichs ist.<br />
Mit insgesamt 10,1 Millionen Euro wird <strong>de</strong>r<br />
Transregio-Son<strong>de</strong>rforschungsbereich „Systeme<br />
kon<strong>de</strong>nsierter Materie mit variablen Vielteilchenwechselwirkungen”<br />
geför<strong>de</strong>rt, an <strong>de</strong>m<br />
neben <strong>de</strong>r TU Kaiserslautern auch die Universitäten<br />
Frankfurt, Mainz und das Mainzer Max-<br />
Planck-Institut für Polymerforschung beteiligt<br />
sind.<br />
Neben „fest”, „flüssig” und „gasförmig”<br />
kann Materie viele weitere Zustän<strong>de</strong> annehmen.<br />
Die Forscher haben sich zum Ziel gesetzt,<br />
ganz neuartige komplexe Zustän<strong>de</strong> in<br />
Festkörpermaterialien zu ergrün<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Ursache<br />
in <strong>de</strong>r Wechselwirkung einer großen<br />
Zahl von Quantenobjekten liegt. Die untersuchten<br />
exotischen Materiezustän<strong>de</strong> – wie ungewöhnliche<br />
Formen <strong>de</strong>r Supraleitung o<strong>de</strong>r<br />
neuartige magnetische und metallische Zustän<strong>de</strong><br />
– zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />
nicht einfach die Eigenschaften <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Quantenobjekte wi<strong>de</strong>rspiegeln. Vielmehr sind<br />
sie Folge komplexer und zum Teil noch völlig<br />
unverstan<strong>de</strong>ner Ordnungsmechanismen.<br />
Das Forschungsvorhaben ist stark interdisziplinär<br />
ausgerichtet und vereint Wissenschaftler<br />
aus <strong>de</strong>n Bereichen Festkörperphysik,<br />
Festkörperchemie, Materialwissenschaften<br />
und Quantenoptik. Durch die künstliche Verän<strong>de</strong>rung<br />
von etwa chemischen o<strong>de</strong>r physikalischen<br />
Eigenschaften wird das Design neuer<br />
Materialien ermöglicht. Standortsprecher für<br />
Kaiserslautern <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rforschungsbereichs<br />
ist Professor Burkard Hillebrands, <strong>de</strong>r gleichzeitig<br />
Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r TU Kaiserslautern für<br />
Forschung und Technologie ist.<br />
Ein Son<strong>de</strong>rforschungsbereich ist eine auf<br />
eine Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte<br />
Forschungseinrichtung, in <strong>de</strong>ren Rahmen interdisziplinär<br />
und, im Falle eines Transregio-SFB,<br />
an mehreren Hochschulen zusammengearbeitet<br />
wird. Er ermöglicht innovative, anspruchsvolle,<br />
aufwendige und langfristige Forschungsvorhaben<br />
und soll zur Profilbildung an <strong>de</strong>n<br />
beteiligten Hochschulen beitragen sowie <strong>de</strong>n<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs för<strong>de</strong>rn.<br />
Die TU Kaiserslautern kann damit im Wettbewerb<br />
um die begehrten Mittel <strong>de</strong>r DFG für<br />
Son<strong>de</strong>rforschungsbereiche im letzten Jahr<br />
eine außeror<strong>de</strong>ntlich positive Bilanz vorweisen.<br />
Sie erhielt bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzten Sitzungen<br />
<strong>de</strong>s Senatsausschusses <strong>de</strong>r DFG gleich drei<br />
Bewilligungen und damit Mittel in Höhe von<br />
mehr als 20 Millionen Euro.<br />
Andrea von Haebler ■<br />
<strong>campushunter</strong> ® .<strong>de</strong> Sommersemester 2011 Regionalseiten Kaiserslautern