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Viele Krankheiten lassen sich auf genetische Defekte zurückführen.<br />
Es liegt also nicht fern, das Problem direkt an <strong>de</strong>r Wurzel, also<br />
<strong>de</strong>m <strong>de</strong>fekten Gen, zu packen. Gentherapie ist das Stichwort – ebenfalls<br />
ein Forschungsschwerpunkt in <strong>de</strong>r Regenerativen Medizin. Auch<br />
hier klingt das Prinzip zunächst simpel: in betroffene Zellen <strong>de</strong>s Patienten<br />
wird das therapeutische Gen eingebracht. Das kann außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Körpers erfolgen – dann wer<strong>de</strong>n die so behan<strong>de</strong>lten Zellen reimplantiert<br />
– o<strong>de</strong>r direkt im Körper. Im Grun<strong>de</strong> wird hier also ein Gen als<br />
Medikament verwen<strong>de</strong>t. Gentherapie kann allerdings nur dann eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sich die Krankheit tatsächlich auf ein einziges <strong>de</strong>fektes<br />
Gen zurückführen lässt und wenn ein geeigneter Vektor zum<br />
Transport <strong>de</strong>s funktionellen Gens in die Zielzelle zur Verfügung steht.<br />
Zusätzlich zu <strong>de</strong>n technischen Einschränkungen gibt es bei dieser<br />
Metho<strong>de</strong> aber auch ethische Grenzen: Gentherapeutische Metho<strong>de</strong>n<br />
dürfen zum Beispiel nur an somatischen Zellen, das heißt, an Körperzellen,<br />
aus <strong>de</strong>nen keine Keimzellen hervorgehen können, durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Keiner <strong>de</strong>r vielen Forschungsansätze hat bisher trotz teilweise<br />
vielversprechen<strong>de</strong>r Behandlungserfolge in Pilotstudien <strong>de</strong>n Weg in die<br />
klinische Praxis gefun<strong>de</strong>n. Hier besteht also ebenfalls ein großer<br />
Forschungsbedarf!<br />
<strong>campushunter</strong> ® .<strong>de</strong> Sommersemester 2011<br />
Foto: Yannick Flaskamp<br />
Tissue engineerte Herzklappe<br />
btS e.V. I 61<br />
Neueste Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r molekularbiologischen und biomedizinischen<br />
Forschung wer<strong>de</strong>n auch am 8. Juni 2011 auf <strong>de</strong>m btS-Wissenschaftskongress<br />
ScieTalk in Göttingen präsentiert. Die Beson<strong>de</strong>rheit<br />
dieses Life Sciences Kongresses ist, dass Forschungsarbeiten von Stu<strong>de</strong>nten<br />
und Doktoran<strong>de</strong>n im Mittelpunkt stehen und nicht wie üblich die<br />
von Professoren und Wissenschaftlern mit langjähriger Erfahrung. Interessierte,<br />
die spannen<strong>de</strong> Ergebnisse zum Beispiel aus Abschlussarbeiten<br />
o<strong>de</strong>r Praktika in einem kurzen Vortrag o<strong>de</strong>r mit einem Poster präsentieren<br />
möchten, sind herzlich eingela<strong>de</strong>n und können sich online auf<br />
<strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s ScieTalks anmel<strong>de</strong>n. Herausragen<strong>de</strong> Vorträge und<br />
Poster wer<strong>de</strong>n von einer Jury prämiert. Außer<strong>de</strong>m wird je<strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
ein fachkundiges Feedback zu seiner Präsentation bekommen.<br />
Der ScieTalk Göttingen 2011 ist nach <strong>de</strong>m erfolgreichen ScieTalk in<br />
Hei<strong>de</strong>lberg im vergangenen Jahr bereits die zweite Veranstaltung dieser<br />
Art in Deutschland. „Schon Stu<strong>de</strong>nten die Möglichkeit zu geben, ihre<br />
Forschung vor einem größeren Publikum zu präsentieren, ist ein faszinieren<strong>de</strong>s<br />
Konzept – und <strong>de</strong>r Bedarf ist da“, sagt Bastian Behrens, Projektleiter<br />
<strong>de</strong>s Göttinger ScieTalks. „Gera<strong>de</strong> Göttingen ist als exzellenter<br />
Forschungsstandort für Life Sciences und Medizin natürlich beson<strong>de</strong>rs<br />
dafür geeignet.“ Fortgesetzt wird die Reihe <strong>de</strong>r btS-Wissenschaftskongresse<br />
am 23. November in Münster mit <strong>de</strong>m ScieTalk NRW 2011.<br />
Die ScieTalks wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r btS ausgerichtet, <strong>de</strong>r größten Stu<strong>de</strong>nteninitiative<br />
<strong>de</strong>r Life Sciences in Deutschland, die mit ihrem bunten Programm<br />
im Dreieck zwischen Stu<strong>de</strong>nten, Hochschulen und Industrie<br />
agiert. Neben <strong>de</strong>m Stu<strong>de</strong>ntenkongress ScieTalk organisiert die btS mit<br />
ihren über 700 aktiven Mitglie<strong>de</strong>rn an 25 Hochschulstandorten bun<strong>de</strong>sweit<br />
jährlich mehr als 200 Veranstaltungen. Darunter sind auch die Scie-<br />
Con, eine Firmenkontaktmesse speziell für die Life Sciences, sowie Vorträge,<br />
Podiumsdiskussionen, Workshops und Exkursionen. „Gera<strong>de</strong> die<br />
bunte Mischung aus Wissenschaft, Berufseinstieg und Persönlichkeitsentwicklung<br />
macht die btS so interessant“, so Anna Bo<strong>de</strong>, Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Vereinsvorstands. „Das Tolle ist, dass bei all diesen spannen<strong>de</strong>n Projekten<br />
auch <strong>de</strong>r Spaß nie zu kurz kommt“, fügt ihr Vereinskollege Jan-Hendrik<br />
Sachs aus Braunschweig hinzu. ■<br />
Weitere Informationen<br />
www.btS-eV.<strong>de</strong><br />
www.ScieTalk.btS-eV.<strong>de</strong>