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70 I Ruhr-Universität Bochum<br />

Kreativbarometer: guten I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n bereiten<br />

RUB-Forscher entwickeln Instrument zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kreativitätspotenzials in Unternehmen<br />

W<br />

ie<br />

Vorgesetzte und Chefs helfen, das kreative Klima eines Unternehmens<br />

oft haben Sie in <strong>de</strong>n letzten sieben Tagen ein inspirieren<strong>de</strong>s<br />

Gespräch geführt?”, fragt <strong>de</strong>r Rechner beim Hochfahren.<br />

Diese und gelegentliche an<strong>de</strong>re kleine Fragen an Mitarbeiter,<br />

automatisch laufend zu messen. Verschlechtert es sich, kann man eingreifen.<br />

Der Prototyp <strong>de</strong>s so genannten Kreativbarometers, entwickelt<br />

von Bochumer Arbeitswissenschaftlern und <strong>de</strong>m Kölner Institut für<br />

Angewandte Kreativität, ist jetzt in Betrieb gegangen. Am Projekt, das<br />

vom NRW-Arbeitsministerium und <strong>de</strong>m Europäischen Sozialfonds für<br />

zwei Jahre geför<strong>de</strong>rt wird, sind zehn Partnerunternehmen beteiligt.<br />

Projektgruppe entwickelt maßgeschnei<strong>de</strong>rte Fragen<br />

Die Fragen, die Aufschluss über das kreative Klima <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

geben sollen, wer<strong>de</strong>n in zwei halbtägigen Workshops von einer<br />

unternehmensinternen Projektgruppe gemeinsam mit <strong>de</strong>n Bochumer<br />

und Kölner Wissenschaftlern entwickelt. Sie sind maßgeschnei<strong>de</strong>rt auf<br />

die Rolle je<strong>de</strong>s Mitarbeiters im Unternehmen, d.h. <strong>de</strong>r Chef bekommt<br />

seine eigenen Fragen. Die Fragen beziehen sich nicht ausschließlich auf<br />

das Arbeitsumfeld, son<strong>de</strong>rn auch auf die Freizeit: Es geht also darum,<br />

wie oft man z.B. in <strong>de</strong>n letzten sieben Tagen insgesamt inspirieren<strong>de</strong><br />

Gespräche hatte, sowohl zu Hause als auch im Büro. Das Privatleben ist<br />

bewusst einbezogen, <strong>de</strong>nn: „Wenn einem in <strong>de</strong>r Freizeit nichts Gutes<br />

mehr einfällt o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren erfragt wird, dann ist das schon ein Warnzeichen.<br />

Vielleicht sogar für einen Burn-out”, sagt Peter Weil vom Institut<br />

für Angewandte Kreativität, Köln<br />

Karte <strong>de</strong>r Kreativität zeigt, ob „Brainfood“ nötig ist<br />

Durch regelmäßige beiläufige Kurzbefragung wird das Kreativitätsklima<br />

im Unternehmen erhoben. Einzelne Fragen, die schnell mal<br />

zwischendurch beantwortet wer<strong>de</strong>n können, kommen z.B. beim hochfahren<br />

<strong>de</strong>s Rechners. Darüber hinaus wird an mobilen Lösungen gearbeitet,<br />

d.h. Fragen können auch über das Mobiltelefon beantwortet wer<strong>de</strong>n.<br />

So können auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die viel<br />

unterwegs am Kreativitätsbarometer teilnehmen. „Das Kreativitätsbarometer<br />

zeigt an, wie weitgehend es die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

<strong>de</strong>n Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, kreativ zu sein, ob<br />

ihre Kreativität geför<strong>de</strong>rt und anerkannt wird o<strong>de</strong>r ob Kreativität in <strong>de</strong>n<br />

Augen <strong>de</strong>r Belegschaft erfolgsentschei<strong>de</strong>nd für das Unternehmen ist”,<br />

erklärt Dr. Angela Carell, vom Institut für Arbeitswissenschaft <strong>de</strong>r RUB.<br />

Die Auswertung <strong>de</strong>r Fragen übernimmt ein Statistikprogramm.<br />

Foto: Pressestelle <strong>de</strong>r RUB<br />

Die Ergebnisse wer<strong>de</strong>n in Form einer Klimakarte angezeigt. Wenn die<br />

Werte eines bestimmten Bereichs unterschritten wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r das einmal<br />

erreichte Niveau <strong>de</strong>utlich zurückgeht, wird ein interner Kommunikationsprozess<br />

angestoßen, <strong>de</strong>r in geeignete Maßnahmen mün<strong>de</strong>t. Sie<br />

können z.B. darin bestehen, dass die Arbeitsaufgaben interessanter<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n, dass man versucht, Zeitdruck abzubauen, o<strong>de</strong>r dass<br />

man mehr Anregungen anbietet, ein wenig „Brainfood”.<br />

Kritische Entwicklungen rechtzeitig bemerken und<br />

gegensteuern<br />

Dem Kreativitätsklima liegt ein umfassen<strong>de</strong>s Konzept zugrun<strong>de</strong>, d.h.<br />

neben unmittelbaren Einflussfaktoren auf das Kreativitätsklima wer<strong>de</strong>n<br />

z.B. auch gesundheitliche Aspekte einbezogen. Gleichzeitig sollen durch<br />

das Kreativbarometer kreativitätsför<strong>de</strong>rliche Impulse gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Unternehmen können so ihre Kreativitäts- und Innovationspotenziale<br />

besser als bisher entwickeln und ausschöpfen. Das kontinuierliche<br />

Monitoring <strong>de</strong>s Unternehmensklimas ermöglicht es, kritische Entwicklungen<br />

rechtzeitig erkennen und gegenzusteuern. Das IAK entwickelt auf<br />

<strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r Daten gemeinsam mit <strong>de</strong>n beteiligten Unternehmen Interventionsmaßnahmen.<br />

Die Maßnahmen und <strong>de</strong>ren Wirksamkeit wer<strong>de</strong>n<br />

festgehalten und auf einer frei zugänglichen Internetseite hinterlegt. Ziel<br />

ist es, einen Wissensspeicher über erfolgreiche Interventionsmaßnahmen<br />

aufzubauen. Die Unternehmen können darüber hinaus an einem<br />

Kreativsalon teilnehmen, auf <strong>de</strong>m die Projektergebnisse präsentiert und<br />

diskutiert sowie Interventionsmaßnahmen vorgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

■<br />

Regionalseiten Bochum <strong>campushunter</strong> ® .<strong>de</strong> Sommersemester 2011<br />

i<br />

Dr. Angela Carell, Informations- und Technikmanagement,<br />

Institut für Arbeitswissenschaft <strong>de</strong>r Ruhr-Universität<br />

Telefon: 0234/32-27724<br />

www.imtm-iaw.rub.<strong>de</strong>; angela.carell@rub.<strong>de</strong><br />

Peter Weil, Institut für Angewandte Kreativität Köln<br />

Telefon: 0221/800207-0<br />

peter.weil@iak.<strong>de</strong><br />

Foto: Pressestelle <strong>de</strong>r RUB

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