Willer Businessplan und Markterfolg eines Geschäftskonzepts
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Ergebnisse 167<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die beiden Parameterschätzungen der Indikatoren<br />
„Vollständigkeit der Marketing-Beschreibung im <strong>Businessplan</strong>“ <strong>und</strong> „Vollständigkeit<br />
der Organisationsbeschreibung im <strong>Businessplan</strong>“ eine Fehlerwahrscheinlichkeit von<br />
unter fünf Prozent aufweisen <strong>und</strong> daher auf einem 95-Prozent-Niveau signifikant<br />
sind. Die Parameterschätzungen der anderen sind nicht signifikant, was aber unter<br />
anderem auf die geringe Größe der Stichprobe zurückzuführen ist.<br />
Die Schätzungen der logistischen Regression sind nicht wie die Parameterschätzungen<br />
einer linearen Regressionsanalyse direkt interpretierbar, da aufgr<strong>und</strong> des S-förmigen<br />
Verlaufs der Regressionsfunktion sich der Einfluss einer Änderung der unabhängigen<br />
Variablen auf die abhängige Variable – die Wahrscheinlichkeit, dass ein<br />
Ereignis eins eintritt – in Abhängigkeit von dem Ausgangsniveau der unabhängigen<br />
Variable ändert. 423 So beeinflusst eine Änderung der unabhängigen Variable in den<br />
Randregionen der Regressionsfunktion die abhängige Variable weniger als im mittleren<br />
Teil der Regressionsfunktion (s. Abbildung 8-1). Einzig die Richtung des Einflusses<br />
ist anhand des Werts der Parameterschätzung feststellbar. So suggerieren<br />
positive Parameterschätzungen bei steigenden Werten der unabhängigen Variablen<br />
eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis eins eintritt, negative Parameterschätzungen<br />
verringern diese Wahrscheinlichkeit bei steigenden Werten der<br />
unabhängigen Variablen. Die Parameterschätzungen der beiden Indikatoren „Vollständigkeit<br />
der Marketing-Beschreibung“ <strong>und</strong> „Vollständigkeit der Organisationsbeschreibung“<br />
sind positiv <strong>und</strong> haben daher einen positiven Einfluss auf die abhängige<br />
Variable. Erhöht sich die Vollständigkeit <strong>eines</strong> <strong>Businessplan</strong>s in den Elementen „Marketing“<br />
<strong>und</strong> „Organisation“, erhöht sich für das zugr<strong>und</strong>e liegende Geschäftskonzept<br />
auch die Wahrscheinlichkeit, am Markt zu überleben.<br />
Besser zur Interpretation geeignet sind die Odds Ratios der einzelnen Indikatoren,<br />
welche in Tabelle 8-7 dargestellt sind.<br />
Eine Chance in diesem Zusammenhang ist das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein Ereignis eins (Überleben des <strong>Geschäftskonzepts</strong> am Markt) eintritt, zu der<br />
Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis null (Verschwinden des <strong>Geschäftskonzepts</strong><br />
vom Markt) eintritt. 424 Eine Chance von zwei bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit<br />
des Ereignisses eins doppelt so hoch ist wie die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses<br />
null. Die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses eins beträgt also 0,67 <strong>und</strong> die Wahr-<br />
423<br />
424<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Backhaus u. a. (Multivariate 2003), S. 431-434.<br />
Vgl. hier <strong>und</strong> im Folgenden Hosmer/Lemeshow (Logistic 2000); S. 49; Backhaus u. a. (Multivariate<br />
2003), S. 434 f.