HOLLY-JANE RAHLENS
HOLLY-JANE RAHLENS
HOLLY-JANE RAHLENS
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»Mehr«, sagte ich.<br />
»Mehr was?« Sie erhob sich auf die Zehenspitzen.<br />
Ihr müsst wissen: Alina war nicht immer die Hellste. Manchmal frage ich mich<br />
wirklich, was ich an ihr finde.<br />
»Mehr Beschreibung«, sagte ich.<br />
Alina streckte ihre Beine. »Ach so. Na ja, es ist ... sehr gut-gut.«<br />
»Äußerst präzise. Du solltest Schriftstellerin werden.«<br />
»Haha.«<br />
Sie drehte ihre Beine zum Grand-Plié, richtete sich mittendrin jedoch auf und<br />
warf mir einen ängstlichen Blick zu. »Sag mal, du quetschst mich doch nicht für deine<br />
Mutter aus, oder?«<br />
»Nee – diesmal schreib ich selbst«, nahm ich sie auf den Arm. »Für die<br />
Schülerzeitung. Sex in the City School. Aber natürlich ändere ich deinen Namen.«<br />
»Mich würden trotzdem alle erkennen. Ich meine, wie viele Schlampen, die<br />
auch noch gut aussehen, gibt’s schon an unserer Schule?«<br />
schreiben.<br />
Wir mussten so lachen, dass ich überlegte, die Geschichte wirklich zu<br />
»Wie auch immer«, sagte sie. »Ich wünschte nur, du hättest endlich Sex, statt<br />
immer nur drüber zu reden.«<br />
Sie hatte natürlich Recht. Learning by doing ist einfach unschlagbar.<br />
»Bingo«, sagte ich. »Aber vielleicht kauf ich mir trotzdem noch ein Buch – nur<br />
für den Notfall.«<br />
Alina dachte einen Moment nach, dann sagte sie: »Du meinst einen<br />
Ratgeber?«<br />
gut.«<br />
»Vielleicht.«<br />
»Also ... wenn du Hilfe brauchst ...«<br />
Ich lachte. »Danke, ich kann lesen.«<br />
»Aber ich kann dir sagen, ob die Beschreibungen stimmen.«<br />
»Klar«, sagte ich. »Du könntest sie für mich beurteilen. Gut. Gut-gut. Sehr gut-<br />
Sie drohte mir mit dem Finger. »Pass auf, Renée.«<br />
»Nein, ehrlich«, sagte ich. »Ich brauche keine Hilfe. Ob er gut ist oder nicht, das<br />
krieg ich schon selbst raus. Ich werde es fühlen, wenn ich drin lese.«<br />
»Fühlen?«