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HOLLY-JANE RAHLENS

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Timmy merkte meine Unerfahrenheit jedoch nicht mal. Er kam fast sofort. Und<br />

dann wurde er innerhalb von Sekunden – die Geschwindigkeit war verblüffend –<br />

schlapp und weich. In meiner Hand! Klebrig vom Sperma erinnerte mich das an die<br />

großen Glibberquallen, in denen Fritzi und ich immer rumstocherten, wenn sie in<br />

Cornwall ans Ufer gespült wurden. Matschig und wabbelig.<br />

Nach dem Erlebnis mit Timmy beschloss ich, mir einen Sex-Ratgeber<br />

zuzulegen. Ich wollte, musste mich genauestens informieren.<br />

Ich klappte Sammy zu und legte mich auf mein Bett. Wie wohl Philipps Steifer<br />

aussah? Sich anfühlte? Vielleicht konnte er mich nach seinem Sprachkurs in<br />

Barcelona noch ein paar Tage in New York besuchen. Ich würde in der<br />

Internationalen Ankunftshalle des Kennedy Airport auf ihn warten, und ihn unter<br />

Tausenden an seiner neonorangefarbenen Weste erkennen. Dann würden wir den<br />

Flughafenbus in die Stadt nehmen. Den ganzen Weg nach Manhattan würden wir<br />

uns in die Augen schauen – aber uns nicht küssen. Nicht in der Öffentlichkeit. Nicht<br />

in einem Bus. Nicht in New York. Für so was sind die Amerikaner viel zu prüde.<br />

Ich verlagerte mein Gewicht und Sammy fiel zu Boden. Aber das nahm ich nur<br />

noch halb wahr. Ich legte den Kopf auf das Kissen und einen Finger auf meine<br />

Lieblingsstelle ...<br />

Sex in einem Tagtraum ist viel bequemer als das Rumgeknutsche bei Alina auf dem<br />

Fußboden. Vor allem wegen des kratzigen Wohnzimmerteppichs. Davon abgesehen<br />

macht mir Knutschen echt Spaß, auch wenn ich eins zugeben muss: In meiner<br />

Fantasie hat die Liebe noch mehr Zartheit, Raffinesse. Und Erotik. Im wirklichen<br />

Leben ist nicht immer alles so perfekt, wie man es gern hätte. Zum Beispiel habe ich<br />

jedes Mal Angst, dass Alinas Mutter plötzlich auftaucht. Das wäre so peinlich – ich<br />

würde sterben! Oder ich mach mir einen Kopf darum, meine Zunge beim Küssen zu<br />

viel (oder zu wenig) zu bewegen. Oder der Typ drückt mich oder tut mir sonst weh,<br />

wie bei dem einen Mal mit Timmy. Sein mit Nieten gespickter Gürtel lag auf dem<br />

Boden. Als er es irgendwie schaffte, sich auf mich zu legen, kippte ich direkt darauf.<br />

Das fühlte sich an, als würde meine Wirbelsäule an zwanzig Stellen gleichzeitig<br />

durchbohrt. Oder wie damals bei der Geschichte mit Mischa Hacker und dem<br />

Kapuzen-Sweatshirt. Mischa wollte mir das Sweatshirt über den Kopf ziehen und<br />

meine Arme waren schon draußen. Aber dann schnürte er mir mit der Kapuzenkordel

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