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ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges

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Das Leben<br />

Über Jodoks Leben wird in drei verschiedenen<br />

Prosawerken berichtet.<br />

Die älteste Legende, verfasst von<br />

einem Anonymus, blieb als Handschrift<br />

1 im ehemaligen Kloster Jumièges<br />

(F) erhalten. Werden und<br />

Wirken <strong>des</strong> Heiligen dürften im 7.<br />

Jh. liegen.<br />

Die bildlichen Darstellungen zeigen<br />

Jodok als Einsiedler, Priester o<strong>der</strong><br />

Pilger. Eine Krone zu seinen Füssen<br />

weist auf seinen Herrschaftsverzicht<br />

als Sohn eines in <strong>der</strong> Bretagne<br />

regierenden Königs hin. Deshalb<br />

stösst er auf den Bil<strong>der</strong>n oft auch<br />

die Krone mit einem Stab in die Erde,<br />

worauf eine Quelle zu sprudeln<br />

beginnt.<br />

Verzicht auf den Thron<br />

Jodoks Vater Judhael, ein Nachkomme<br />

von aus Südwestengland in<br />

die Bretagne eingewan<strong>der</strong>ten Kelten,<br />

heiratete einem Traum folgend<br />

Prizel. Sie gebar ihm mehrere Kin<strong>der</strong>,<br />

darunter Judicael und Jodok.<br />

Um 601 gab Judicael die von seinem<br />

Vater übernommene Herrschaft auf<br />

und zog sich in ein Kloster zurück.<br />

Politische Wirren bewogen ihn im<br />

Jahr 610, sein Mönchsgelübde zu<br />

1 Jost Trier, Der heilige Jodok.<br />

Hil<strong>des</strong>heim; New York, 1977, S. 19 ff.;<br />

http://www.st.jodok.de/n-1-0-patronkomplett.htm<br />

.<br />

ULTREÏA No 43 - Mai 2009<br />

JOSSE, JOST, JODOK<br />

Der heilige Jost – sein Leben in Legenden<br />

Name<br />

brechen und auf den Thron zurück-<br />

Der Name Jost wird im deutschsprachigen<br />

Raum auch mit Jodok,<br />

Jodokus, Jo(o)s, Joost u.a. bezeichnet.<br />

Als Josse ist er in Frankreich<br />

bekannt.<br />

zukehren. Gewissensnöte drängten<br />

Judicael, die Regentschaft an seinen<br />

jüngeren Bru<strong>der</strong> Jodok abzutreten<br />

und sich endgültig ins Kloster<br />

von St-Méen in <strong>der</strong> südlichen<br />

Bretagne zurückzuziehen.<br />

Jodok verweigerte die Übernahme<br />

<strong>der</strong> Regentschaft. Spontan verliess<br />

er in den entscheidenden Tagen<br />

die Bretagne und schloss sich einer<br />

Gruppe von elf Rompilgern an.<br />

Auf ihrem Weg erreichte die Gruppe<br />

den Hof <strong>des</strong> Fürsten Haymo, <strong>der</strong><br />

sie bei sich willkommen hiess.<br />

Priesterweihe<br />

Jodok beeindruckte Haymo durch<br />

seine Frömmigkeit und wurde<br />

nach wenigen Tagen zum Priester<br />

geweiht. Seine Mitpilger mussten<br />

ohne ihn weiterziehen, während er<br />

sich seiner neuen Aufgabe in <strong>der</strong><br />

fürstlichen Hofkapelle annahm.<br />

Nach sieben Jahren wurde Jodok<br />

<strong>des</strong> Wohlwollens seines Herrn<br />

überdrüssig und wünschte sich als<br />

neue Bleibe eine Einsiedelei. Kaum<br />

war er in die neu errichtete Klause<br />

samt Kirche am Fluss Authie (Pas<br />

de Calais) eingezogen, ereigneten<br />

sich dort die ersten Wun<strong>der</strong>.<br />

Wun<strong>der</strong><br />

Beobachter sahen, dass Jodok einen<br />

sehr vertraulichen Umgang mit<br />

Vögeln und Fischen pflegte. Diese<br />

benahmen sich wie Haustiere und<br />

frassen direkt aus seiner Hand.<br />

Sein Schüler Vumarius, <strong>der</strong> mit ihm<br />

die Klause teilte, öffnete eines Tages<br />

einem Bettler die Tür. Auf die Bitte<br />

nach Nahrung erhielt er auf Anord-<br />

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