ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges
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ROCH, ROCHUS, ROCCO<br />
Immenstaad:<br />
St. Jodok an <strong>der</strong> südlichen Aussenwand<br />
<strong>der</strong> neuen Jodokkirche<br />
von Volterra die neu errichtete Jodokkapelle<br />
in Immenstaad 3 . Sie<br />
wurde ab 1473 durch einen eigentlichen<br />
Kirchenbau mit Chor ersetzt.<br />
Anlässlich <strong>der</strong> Chorausmalung von<br />
1780 gingen auch vier kleine Bil<strong>der</strong><br />
verloren, eines davon mit dem hl.<br />
Jodok. Lei<strong>der</strong> ist auch die Jodokkappelle<br />
im benachbarten Hagnau,<br />
welche um 1624 erbaut wurde, verschwunden.<br />
Nach zehnjähriger Planungs- und<br />
Bauphase wurde 1981 ein Neubau<br />
mit einem zeltförmigen Dach eingeweiht;<br />
Neu- und Altbau stellen<br />
aus heutiger Sicht eine gelungene<br />
Einheit dar. Im alten Teil blieb <strong>der</strong><br />
dreiflüglige Altar erhalten. Eine<br />
3 M. Hermann, Kath. Pfarrkirche St.<br />
Jodokus, Immenstaad am Bodensee.<br />
Lindenberg, 2000.<br />
Figur von Jodok blickt vom rechten<br />
Flügel auf den ursprünglichen,<br />
gotischen Chorraum. Am Neubau<br />
wurde 1991 an <strong>der</strong> äusseren Südwand<br />
eine Bronzestatue Jodoks angebracht.<br />
Für eine 1937 erworbene<br />
Reliquie <strong>des</strong> Kirchenpatrons wurde<br />
1982 ein neuer Reliquienschrein<br />
geschaffen.<br />
Der Reliquienschrein <strong>des</strong> Künstlers<br />
Egino Weinert ist aus emailbeschichteten<br />
Messingplatten gestaltet<br />
und zeigt auf <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite<br />
den Schutzheiligen, <strong>der</strong> in Zeiten eigener<br />
Not Brot an die Bettler verteilen<br />
liess. An <strong>der</strong> Stirnseite steht er<br />
zusammen mit zwei Gefährten vor<br />
dem sitzenden Papst und empfängt<br />
die Reliquien <strong>der</strong> Heiligen Petrus<br />
und Paulus. Der vor<strong>der</strong>e Schrägdeckel<br />
zeigt den jungen Jodokus, wie<br />
er vor Rittern und Volk die ihm angetragene<br />
Königskrone nie<strong>der</strong>legt,<br />
bevor er sich in die Einsamkeit zurückzieht.<br />
Überlingen<br />
Lohnenswerter als Konstanz ist <strong>der</strong><br />
Besuch <strong>der</strong> Jodokkapelle in Überlingen.<br />
Sie befindet sich an <strong>der</strong> Aufkirchstrasse<br />
32, am Nordrand <strong>der</strong><br />
Altstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
<strong>der</strong> Buchhandlung Sankt<br />
Jodok, welche den Schlüssel verwahrt.<br />
Die Kapelle geht auf eine 1424 beurkundete<br />
Stiftung 4 von Burkhart<br />
Hipp zurück. Der einschiffige Saal<br />
wurde später durch einen Chorraum<br />
und eine Sakristei ergänzt.<br />
Zwischen 1720 und 1775 wurde sie<br />
4 Gerhard Eisner, Die Jodokkirche in<br />
Überlingen. Unveröffentlichtes Manuskript,<br />
1996.<br />
38 ULTREÏA No 43 - Mai 2009