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ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges

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ter Richtung Norden gelegenen<br />

ehemaligen „Josen-“ o<strong>der</strong> „Elenden“-Herberge<br />

bildete die spätgotische<br />

Pfarr- und Hospizkirche einen<br />

Spitalkomplex, <strong>der</strong> nicht nur<br />

Durchreisenden als Unterkunft<br />

diente, son<strong>der</strong>n auch einen Teil <strong>der</strong><br />

Armenfürsorge übernahm. Wegen<br />

seiner profanen Nutzung als Wohnhaus<br />

und Unterhaltungslokal sind<br />

heute die Bauten kaum auf den ersten<br />

Blick erkenntlich.<br />

Noch weniger bekannt sein dürfte<br />

<strong>der</strong> archäologische Grabungsfund 1<br />

eines Pilgerzeichens an <strong>der</strong> Münzgasse<br />

(Fischmarkt). Das Zeichen<br />

stellt „einen Mann mit erhobenen<br />

Händen und reich gefälteltem, hoch<br />

geschlossenem und kragenbesetztem<br />

Gewand, über das eine Schärpe<br />

gelegt ist“, dar. Bei <strong>der</strong> Zinnplakette<br />

handelt es sich um ein Pilgerzeichen<br />

<strong>des</strong> nordfranzösischen Wallfahrtsorts<br />

St-Josse-sur-Mer und bei dem<br />

Dargestellten um Jodokus.<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg liegt am oberschwäbischen,<br />

von Ulm her kommenden<br />

Jakobsweg. Dieser führt weiter über<br />

Markdorf mit <strong>der</strong> St. Jodokkirche in<br />

Bergheim nach Konstanz (40 km).<br />

Auf halbem Weg vom Bahnhof Ravensburg<br />

zum Marktplatz liegt die<br />

dreischiffige Stadtkirche 2 mit St.<br />

1 Andreas Haasis-Berner, St. Jodokus<br />

in Konstanz: zu einem neugefundenen<br />

Pilgerzeichen. Siehe www.<br />

ufg.uni-freiburg.de/d/publ/jodokus.<br />

html. Zu besichtigen im Archäologischen<br />

Lan<strong>des</strong>museum von Baden-<br />

Württemberg in Konstanz («Handarchiv»).<br />

2 St. Jodok Ravensburg, Kunstführer<br />

Nr. 1347, Regensburg: Schnell & Steiner,<br />

2001.<br />

ULTREÏA No 43 - Mai 2009<br />

JOSSE, JOST, JODOK<br />

Ravensburg: St. Jodok auf<br />

Reliquienschrein<br />

Jodok als Hauptpatron. Im Zuge<br />

<strong>der</strong> Reformation (1546) wurde die<br />

Kirche für zwei Jahre evangelisch<br />

und verlor dabei die mittelalterliche<br />

Ausstattung. 1548 wurde sie wie<strong>der</strong><br />

katholisch und blieb es bis heute.<br />

Mit <strong>der</strong> Herabstufung zur Kaplanei<br />

durch den König von Württemberg<br />

um 1812 begann <strong>der</strong> Verfall <strong>der</strong> Kirche.<br />

Erst 1972-78 wurde sie innen<br />

und aussen umfassend restauriert<br />

und erhielt 1986 zum 600-Jahr-Jubiläum<br />

ein Jodoksreliquiar.<br />

Die Reliquie erhielt die Gemeinde<br />

von <strong>der</strong> Pfarrgemeinde St. Jodok in<br />

Landshut durch Teilung geschenkt.<br />

Der kleine Schrein aus Silberblech<br />

zeigt Szenen aus dem Leben <strong>des</strong><br />

Heiligen. Eine Figur <strong>des</strong> Kirchenpatrons<br />

befindet sich im nördlichen<br />

Seitenschiff.<br />

Immenstaad am Bodensee<br />

Im Februar 1411 weihte <strong>der</strong> Bischof<br />

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