ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges
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TOUR D’HORIZON / RUNDSCHAU<br />
län<strong>der</strong>herberge“ bedeutete, heisst<br />
das nur, dass wir alle, und gerade<br />
wir Pilger, Auslän<strong>der</strong> sind. Die Fassade<br />
schmückt eine vornehme Grisaillemalerei<br />
mit den beiden zuständigen<br />
Heiligen: den Pilger- und<br />
Kranken-Patronen Jakobus Maior<br />
und Rochus, überragt von den<br />
Wallfahrtsinsignien (Abb. 5).<br />
Unser nächstes und vorläufig letztes<br />
Ziel ist die Dorfkapelle <strong>der</strong> Heiligen<br />
Dreifaltigkeit in Brunnen. Unter<br />
ihrer eleganten Säulenvorhalle berichten<br />
gleich zwei Inschrifttafeln<br />
über die wichtigsten Bauetappen.<br />
Wie schon am Kloster Einsiedeln<br />
verstecken sich auch hier die Jahreszahlen<br />
im Text (sog. Chronogramm):<br />
BRVNNEN WIRD EIN RAVB DER<br />
FEVERSWVTH, IN GRAVSIGEN<br />
RVIN VERWANDELT.<br />
DIESES GOTTESHAVS ERBAVT<br />
DER EIFRIGE, WEISE HEINRICH<br />
VON REDING.<br />
Die Addition <strong>der</strong> römischen Ziffern<br />
ergibt im ersten Satz das Datum<br />
<strong>des</strong> Dorfbran<strong>des</strong> (1620), im zwei-<br />
Abb. 5<br />
ten den von Landammann Heinrich<br />
von Reding veranlassten Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
(1632). Wir überlassen<br />
es dem geneigten bzw. neugierigen<br />
Leser, das Datum <strong>der</strong> Übernahme<br />
durch die Dorfschaft Brunnen und<br />
dasjenige <strong>der</strong> folgenden Renovation<br />
selbst herauszufinden (Abb. 6;<br />
siehe franz. Text). Auflösung in <strong>der</strong><br />
nächsten Nummer!<br />
Jean-Pierre An<strong>der</strong>egg<br />
Unter dem Titel «Inschriften und<br />
Zeichen am Schwabenweg» sind<br />
bereits Teil 1 und 2 <strong>des</strong> Artikels von<br />
Jean-Pierre An<strong>der</strong>egg erschienen<br />
(Ultreïa 40 und 41).<br />
Inscriptions jacquaires entre Einsiedeln et Brunnen<br />
Au cœur de la Suisse, le Chemin<br />
de Compostelle passe par les deux<br />
hauts-lieux de pèlerinage dans<br />
notre pays : Einsiedeln et Flüeli-<br />
Ranft. Nous considérerons ici le<br />
tronçon qui relie Einsiedeln au port<br />
de Brunnen, là où les jacquets s’embarquaient<br />
pour traverser le lac <strong>des</strong><br />
Quatre-Cantons sur un parcours<br />
plus ou moins long, suivant l’état<br />
de leurs finances.<br />
En quittant Einsiedeln, le Chemin<br />
s’engage dans la Vallée de l’Alpe<br />
que dominent les silhouettes imposantes<br />
<strong>des</strong> deux Mythen. Il longe la<br />
façade du couvent <strong>des</strong> bénédictines<br />
de l’Au à Trachslau où un gracieux<br />
monogramme entremêle les cinq<br />
lettres du nom MARIA (fig. 1 : voir<br />
le texte en allemand).<br />
Au <strong>des</strong>sus du portail néo-roman,<br />
un verset du Psaume 95 invite les<br />
passants à pénétrer dans le sanctuaire<br />
: Venez, prosternons-nous,<br />
76 ULTREÏA No 43 - Mai 2009