ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges
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eine Tochter Jaqueta, die sich mit<br />
Richard von <strong>der</strong> Herrschaft Corbières<br />
im mittleren Saanetal verheiratete.<br />
Wilhelm II. (gestorben<br />
nach 1328) ist <strong>der</strong> Sohn Konrads V.<br />
Wilhelm II. ist von 1285-1287 und<br />
von 1303-1308 als Schultheiss in<br />
Freiburg und von 1300 bis 1307 als<br />
Reichsvogt auf <strong>der</strong> Grasburg über<br />
<strong>der</strong> Sense nachgewiesen. Wilhelm<br />
II. von Englisberg ist <strong>der</strong> Enkel Wilhelms<br />
I.<br />
Wilhelm I. wird 1228 erstmals urkundlich<br />
erwähnt, in Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Abtretung von Zehntrechten<br />
durch Graf Rudolf von<br />
Neuenburg. Bis weit in die zweite<br />
Hälfte <strong>des</strong> 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts hinein<br />
taucht <strong>der</strong> Name Wilhelm von Englisberg<br />
immer wie<strong>der</strong> in den Urkunden<br />
auf. Wilhelm I. stand offenbar<br />
in hohem Ansehen: 1240 tritt er<br />
in einem Rechtsstreit <strong>des</strong> Klosters<br />
Hauterive an <strong>der</strong> Spitze eines Gerichts<br />
in Erscheinung. Ihm gelang<br />
es, den Streit zu schlichten. Weil<br />
Willhelm I. die gegen das Haus<br />
Habsburg gerichtete Politik Graf<br />
Peters II. von Savoyen unterstützte,<br />
wird er auch „Wilhelm <strong>der</strong> Savoyer“<br />
genannt. Wilhelm orientierte sich<br />
ganz in Richtung Romandie, auch<br />
sprachlich.<br />
Worauf stützt sich die Aussage,<br />
Wilhelm von Englisberg habe sich<br />
1250 auf eine Pilgerfahrt nach Santiago<br />
begeben? Im Staatsarchiv<br />
Freiburg 2 wird ein Stammbaum <strong>der</strong><br />
Familie von Englisberg aufbewahrt,<br />
vom Lehrer, Historiker und liberalen<br />
Freiburger Politiker Alexandre<br />
Daguet (1816-1894) von Hand<br />
skizziert und beschriftet. Bei „Wil-<br />
2 Généalogies, Daguet, Supplément<br />
E2.<br />
ULTREÏA No 43 - Mai 2009<br />
TOUR D’HORIZON / RUNDSCHAU<br />
helm d’Endlisperg“ steht <strong>der</strong> vom<br />
Autor nachträglich durchgestrichene<br />
Zusatz: „fait le pèlerinage de<br />
St-Jacques en 1250“. Ein Vermerk<br />
weist dabei auf die entsprechende<br />
Urkunde 3 als Quellenbeleg hin. Die<br />
Urkunde, verfasst zwischen dem<br />
25. und 31. März 1250, enthält das<br />
Testament Wilhelms, in dem er einleitend<br />
seine Absicht kundtut, nach<br />
Santiago zu wallfahren: „Willelmus<br />
de Endilisper [sic] chevalier, voulant<br />
partir pour Saint Jacques, a<br />
laissé aux religieux de Hauterive<br />
leur terre de Lussie…“ 4 Da weitere<br />
Quellen fehlen, welche die Ausführung<br />
<strong>des</strong> Vorhabens zu bestätigen<br />
vermöchten, ist zwar ein strenger<br />
Nachweis <strong>des</strong> Vollzugs <strong>der</strong> Wallfahrt<br />
nicht zu erbringen. Aber da<br />
auch nichts dagegen spricht und<br />
Wilhelm I. in <strong>der</strong> Zeit nach 1250<br />
„greifbar“ bleibt, darf wohl angenommen<br />
werden, dass er in Santiago<br />
war. Demzufolge könnte er<br />
<strong>der</strong> zweite namentlich bekannte Jakobspilger<br />
aus dem Gebiet <strong>der</strong> heutigen<br />
Schweiz sein.<br />
Heinrich Walliseller<br />
Die Suche nach Spuren eines Jakobspilgers<br />
namens H. Walliseller<br />
führt im Zürcher Urkundenbuch 5<br />
zu einem positiven Resultat. Dort<br />
findet sich das in Latein abgefasste<br />
Testament eines Zürcher Bürgers<br />
namens Heinrich Wallisel-<br />
3 Landvogtei Arconciel-Illens Nr.<br />
143.<br />
4 Die franz. Übersetzung <strong>des</strong> lat. Originals<br />
ist übernommen aus: P. J. Gumy,<br />
Regeste de l’Abbaye de Hauterive. Fribourg,<br />
1923. Nr. 481.<br />
5 Urkundenbuch <strong>der</strong> Stadt und Landschaft<br />
Zürich (ZUB). 13 Bde. Zürich,<br />
1888-1957.<br />
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