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ultreïa - Schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges

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TOUR D’HORIZON / RUNDSCHAU<br />

bendig geblieben. Die eine handelt<br />

vom bereits geschil<strong>der</strong>ten Wetterphänomen,<br />

und die an<strong>der</strong>e berichtet<br />

vom so genannten „Eierwun<strong>der</strong>“:<br />

Beim Bau eines Steges über<br />

den Fluss Itchen im Osten <strong>der</strong> Stadt<br />

Winchester liess sich Swithun gern<br />

als Beobachter nie<strong>der</strong>. Eines Tages<br />

beschädigten dort böswillige Bauarbeiter<br />

die Eier einer alten Marktfahrerin.<br />

Doch Swithun vermochte<br />

die Eier und den Korb, in dem sie<br />

lagen, zu reparieren. Von diesem<br />

Ereignis finden sich manche bildhaften<br />

Darstellungen.<br />

Nach <strong>der</strong> Grabverlegung gab <strong>der</strong><br />

König einen wertvollen Schrein<br />

in Auftrag, <strong>der</strong> im Ostteil <strong>des</strong> alten<br />

Münsters platziert wurde. Der<br />

Nachfolger von Æthelwold ordnete<br />

einen Kirchenneubau an, <strong>der</strong> so angelegt<br />

wurde, dass sich das Grab<br />

Swithuns ins Innere <strong>des</strong> Münsters<br />

verschob. Eine weitere Vergrösserung<br />

nahmen die Normannen vor.<br />

Um 1093 wurden die Reliquien hinter<br />

den Hauptaltar <strong>des</strong> neuen Münsters<br />

verlegt. Dieser Standort ist bis<br />

heute geblieben, <strong>der</strong> Schrein hingegen<br />

wurde während <strong>der</strong> englischen<br />

Reformation 1538 auf Geheiss <strong>des</strong><br />

Königs eingeschmolzen.<br />

Henry du Blois, Bischof von<br />

Winchester (1129-1171) und Jakobspilger,<br />

gründete 1132 das Hospital<br />

St Cross. Es versorgte die Armen<br />

<strong>der</strong> Stadt. Im Jahr 1446 wurde<br />

es erweitert. Später diente es als<br />

Sammelpunkt für Pilger, welche<br />

nach Canterbury o<strong>der</strong> nach Santiago<br />

aufbrachen.<br />

Pilgrims’ way heute<br />

Der knapp 200 Kilometer lange<br />

Weg beginnt in Winchester und<br />

Kirche von Boughton<br />

führt über die Etappenorte Alresford,<br />

Alton, Farnham, Guildford,<br />

Dorking nach Reigate; anschliessend<br />

verläuft er parallel, aber immer<br />

3 bis 5 Kilometer nördlich, zu<br />

den Autobahnen M25, M26, M20.<br />

Die weiteren Etappenorte sind Westerham,<br />

Wrotham, Aylesford, Lenham,<br />

Boughton und das Ziel Canterbury.<br />

Schon um 1800 wurde die Bezeichnung<br />

„pilgrims’ way“ – dem<br />

spanischen camino entsprechend<br />

– ins nationale Kartenwerk aufgenommen.<br />

Viele Strassennamen<br />

bzw. ihre Schil<strong>der</strong>, Meilensteine,<br />

Pilgercafés und Gasthausschil<strong>der</strong><br />

deuten heute noch auf die Vergangenheit<br />

hin. Die Regionalregierung<br />

von Hampshire hat kürzlich mitgeholfen,<br />

einen neuen Wan<strong>der</strong>weg,<br />

den Swithun’s way, einzurichten.<br />

Der Weg verbindet Winchester mit<br />

Farnham und mündet in den North<br />

Downs way. Dieser führt entlang<br />

<strong>des</strong> Hügelzugs mit dem Namen<br />

North Downs von Farnham nach<br />

Canterbury. Er ist als „national<br />

trail“ gut ausgeschil<strong>der</strong>t und bietet<br />

viele attraktive Ausblicke.<br />

Der historische Verlauf <strong>des</strong> Pilgerwegs<br />

ist, wie an<strong>der</strong>norts auch,<br />

ein Mythos. Für die Routenwahl<br />

68 ULTREÏA No 43 - Mai 2009

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