Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen
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das ist wahr, aber sie geben z. B. Schulabbrechern eine<br />
Chance, ihr Leben selbst zu gestalten und zu finanzieren.<br />
Und das bedeutet für die Betroffenen fast so viel wie die<br />
Seligkeit.<br />
Ich bin sehr froh, dass wir einen Nachfolger gefunden<br />
haben, der dieses Werk weiterführt und weiterentwickelt.<br />
Ralf Handelsmann hat nicht nur Theologie studiert, sondern<br />
in seiner Zeit als Berufsschulpastor in Buxtehude Einblicke<br />
in berufliche Zusammenhänge bekommen, die anderen Pastorinnen<br />
und Pastoren, z. B. in Kirchengemeinden, verborgen<br />
bleiben. Außerdem hat Herr Handelsmann Betriebswirtschaft<br />
studiert, was ihm vermutlich geholfen hat, der<br />
Eschatologisierung der Heilserwartung, wie sie beim Propheten<br />
Jesaja anklingt, einen ergebnisorientierten Gegenwartsbezug<br />
hinzu zu fügen. Ich habe mich selbst davon<br />
überzeugen können, als ich – in meiner damaligen Funktion<br />
als Superintendent – von Buxtehude aus die Kirchengemeinde<br />
Mulsum/Kutenholz visitieren durfte und an einer<br />
Dienstbesprechung der Diakoniestation Fredenbeck-Mulsum<br />
teilnahm, deren Geschäftsführer er zwölf Jahre lang<br />
war. Und nicht zuletzt seine Aufgabe als Vorsitzender des<br />
Kuratoriums der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche<br />
in Stade, eine Aufgabe die ich vor vielen Jahren<br />
einmal selbst wahrgenommen habe, gehört in diese Linie.<br />
So gesehen muss man fast sagen: Wir konnten keinen<br />
besser geeigneten Nachfolger für Werner Kindermann finden<br />
als Ralf Handelsmann. Ich bin sicher, dass die örtliche<br />
Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen,<br />
die zur <strong>EEB</strong> AG Nord gehören, und die berufliche Bildung<br />
in Cadenberge mit den dazu gehörenden Außenstellen<br />
eine gute und erfolgreiche Zukunft haben werden.<br />
Das Prophetenwort sagt weiter: … wenn du das tust, dann<br />
wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel<br />
wird sein wie der Mittag. Damit ist ein Ziel der evangelischen<br />
Erwachsenenbildung beschrieben. Das lateinische Wort für<br />
Bildung, educatio, sagt, worum es geht; es geht um die „Herausführung“<br />
aus der Dunkelheit ans Licht, um die Herausführung<br />
aus der Unwissenheit in die Sachkenntnis, von<br />
der Verliererstraße in den Erfolg, von der Abhängigkeit in<br />
die Mündigkeit, von der Orientierungslosigkeit in die Urteilsfähigkeit.<br />
Die EKD Denkschrift „Maße des Menschlichen“ formuliert<br />
es so: „Die evangelische Kirche versteht Bildung als<br />
Zusammenhang von Lernen, Wissen, Können, Wertbewusstsein,<br />
Haltungen und Handlungsfähigkeit im Horizont<br />
sinnstiftender Deutungen des Lebens.“ Im Konzert der Anbieter<br />
von Erwachsenenbildung ist es für die <strong>EEB</strong> unerlässlich,<br />
sich immer wieder über die sinnstiftenden Deutungen<br />
des Lebens zu verständigen und sie als Horizont ihres<br />
Auftrags zu verstehen. Zur sinnstiftenden Deutung des<br />
Lebens erzählt das Alte Testament Geschichten, die deutlich<br />
machen: Gott hat sein Volk nicht verlassen. Er hat es<br />
in die Unfreiheit geführt, um es zu läutern, um mit ihm einen<br />
Neuanfang zu wagen ohne soziale Schieflage. Dass Gott<br />
mit seinem Volk unterwegs ist, macht den Weg sinnvoll, auch<br />
wenn der Sinn manchmal verborgen ist. Zur sinnstiftenden<br />
Selbstvergewisserung hat die <strong>EEB</strong> <strong>Niedersachsen</strong> in ihr Leitbild<br />
geschrieben:<br />
„Wir orientieren uns am christlichen Menschenbild. Wir<br />
verstehen uns Menschen als Geschöpfe Gottes. Wir erfahren<br />
Gottes Liebe. Wir werden frei durch Christus. Wir sind für<br />
unsere Welt verantwortlich.“<br />
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