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Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen

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32<br />

Ein Stadtteil für starke Kinder<br />

Ein Projekt zur frühen Förderung von Kindern und Familien mit Migrationshintergrund in Oldenburg<br />

Franziska Strosche<br />

Hintergrund des Projekts<br />

Kinder mit Migrationshintergrund haben im Vergleich zu anderen<br />

Kindern deutlich schlechtere Bildungschancen. Das<br />

haben in den letzten Jahren diverse Studien gezeigt, nicht<br />

zuletzt PISA und IGLU 1 . Gleichzeitig erreichen Angebote präventiver<br />

Frühförderung und Familienbildung viele Familien<br />

mit Migrationshintergrund nicht, da die Zugangsschwellen<br />

oft zu hoch sind.<br />

An dieser Stelle setzt das Pilotprojekt „Ein Stadtteil für<br />

starke Kinder“ in den Oldenburger Stadtteilen Krusenbusch<br />

und Bümmerstede an. Das Projekt ist aus einer gemeinsamen<br />

Initiative der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB)<br />

und der Evangelischen Erwachsenenbildung (<strong>EEB</strong>) hervorgegangen<br />

und wird seit September 20<strong>08</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Niedersächsischen Institut für frühkindliche Bildung<br />

und Entwicklung (nifbe) umgesetzt und vom Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur finanziert. Daneben unterstützen<br />

auch die Stadt Oldenburg und der Präventionsrat<br />

Oldenburg (PRO) das Projekt finanziell.<br />

Das Ziel des Projekts ist der Aufbau eines ganzheitlichen<br />

und niedrigschwelligen Frühfördernetzwerks für Kinder<br />

und Familien mit Migrationshintergrund. „Ein Stadtteil<br />

für starke Kinder“ verfolgt dabei einen mehrdimensionalen<br />

Ansatz, der Elternseminare, Sprachkursangebote, Hausbesuche<br />

und offene Beratungsarbeit miteinander verbindet.<br />

Die grundlegenden Bildungsangebote des Projekts<br />

Mittlerweile haben sich verschiedene Angebote etabliert, sie<br />

werden bedarfsorientiert umgesetzt.<br />

Sowohl die interkulturelle Mutter-Kind-Gruppe und die<br />

„Griffbereit“-Gruppen für Kinder von 1–3 Jahren als auch<br />

die „Rucksack“-Gruppen für Kindergartenkinder sind gut besucht.<br />

Diese Angebote der Familienbildung beziehen Eltern<br />

frühzeitig in die Entwicklungsförderung ihrer Kinder ein. Auf<br />

diese Weise kann bereits vor dem Eintritt in den Kindergarten<br />

Bildungs- und Entwicklungsdefiziten vorgebeugt werden.<br />

Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf der Aktivierung der<br />

elterlichen Ressourcen, zu denen insbesondere auch die<br />

Kompetenz in der Muttersprache gehört. Durchgeführt werden<br />

die Angebote von mehrsprachigen, durch die <strong>EEB</strong> und<br />

KEB speziell geschulten Elternbegleiterinnen. Alle Gruppen<br />

sind an örtliche Kindertagesstätten oder Grundschulen angebunden,<br />

um die Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern<br />

und Bildungsinstitutionen zum Nutzen der Kinder zu fördern.<br />

Deutsch- und Alphabetisierungskurse für Frauen erweitern<br />

das Feld dieser interkulturell orientierten Bildungsarbeit.<br />

Sie werden wohnortnah mit Kinderbetreuung angeboten und<br />

orientieren sich eng an Alltagsthemen der Teilnehmerinnen.<br />

Aufgrund des deutlichen Bedarfs ist für den Sommer 20<strong>09</strong><br />

ein zusätzliches, flexibles Angebot konzipiert worden, das auf<br />

einzelnen, themenbezogenen Veranstaltungen basiert. Diese<br />

können von den Müttern je nach Interesse und Zeit einzeln<br />

oder in Kombination besucht werden. Damit soll auch denjenigen<br />

Frauen eine Teilnahme ermöglicht werden, die an den<br />

regulären Sprachkursen aus zeitlichen, organisatorischen<br />

oder zugangsrechtlichen Gründen nicht teilnehmen können.<br />

Unterstützt werden die institutionellen Angebote des<br />

Projekts durch vier weitere Elternbegleiterinnen, die selbst<br />

einen Migrationshintergrund haben, aus den betroffenen<br />

Stadtteilen stammen und ebenfalls Mütter sind. Aufgrund<br />

des ähnlichen Erfahrungshintergrunds können sie sich gut

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