Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen
Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen
Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20<br />
Weiterhin wird die <strong>EEB</strong> AG Nord im Spätsommer 20<strong>09</strong> ein<br />
„nifbe – Projekt“ starten. Die Überleitung von Kindern aus<br />
den Kitas in die Grundschulen soll in dem Projekt untersucht<br />
und verbessert werden.<br />
Die <strong>EEB</strong> AG Nord ist seit langer Zeit dabei, gerade im<br />
Bereich der Förderung von arbeitslosen Menschen Bildungsangebote<br />
zu machen bzw. diese zu unterstützen. Die<br />
Unterstützung von Berufstätigen (z. B. Frauen beim Wiedereinstieg<br />
in das Berufsleben) ist in den letzten Jahren verstärkt<br />
worden. Die Einsicht dabei ist: Es ist auf jeden Fall<br />
richtig, dafür zu sorgen, dass jemand so gut qualifiziert bleibt,<br />
dass er oder sie gar nicht erst arbeitslos wird. Dazu muss<br />
es maßgeschneiderte Angebote für die Betriebe und die Mitarbeitenden<br />
geben. Dies entspricht einem bewusst diakonischen<br />
Ansatz, der nicht nur mit dem richtigen „Pflaster“<br />
die „Wunde“ fachgerecht verbindet, sondern möglichst dafür<br />
sorgt, dass die „Verletzung“ gar nicht erst entsteht.<br />
Die Kooperation der beteiligten Einrichtungen<br />
Die kooperierenden Einrichtungen ziehen hier an einem<br />
Strang, nutzen die Synergieeffekte nach Möglichkeit und<br />
begrenzen Risiken. Drei Beispiele:<br />
a.) Mitarbeitende in EU-Projekten werden nach Möglichkeit<br />
bei einem der Träger angestellt, denn die Projekte<br />
haben nur eine Laufzeit zwischen 12 und max. 24 Monaten.<br />
So ist es viel einfacher, die Erfahrungen von Mitarbeitenden<br />
über Jahre zu halten, auch wenn Projekte<br />
regelmäßig ausgelaufen.<br />
b.) Ein EU-gefördertes Projekt zu beantragen und allein<br />
schon verwaltungstechnisch erfolgreich durchzuführen<br />
ist nur möglich, wenn man ein eingespieltes Team hat.<br />
Die kooperierenden Einrichtungen betreiben dazu ein<br />
gemeinsames EU-Büro.<br />
c.) Für diese Arbeit sind Kontakte zu Betrieben, Einrichtungen<br />
der Wirtschaftsförderung, Kommunen, Gewerkschaften,<br />
Arbeitgeberverbänden, Handwerkskammern,<br />
der IHK usw. unerlässlich. Solche Netzwerkarbeit<br />
kann im Verbund viel besser wahrgenommen<br />
werden.<br />
Der <strong>EEB</strong> AG Nord allein würde die Projektarbeit erheblich<br />
schwerer fallen. Die Richtlinien der EU bzw. die daraus erwachsenen<br />
Abläufe der N-Bank sind heute so kompliziert<br />
(sie gehen leider oft genug auch völlig an jeder Projektpraxis<br />
vorbei), dass kleine Einrichtungen hier kaum eine Chance<br />
haben. Es soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden,<br />
dass heute durch die Finanz- u. Wirtschaftskrise Qualifizierungen<br />
in betrieblichen Zusammenhängen schwieriger<br />
umzusetzen sind als noch bis zum Sommer 20<strong>08</strong>. Betriebe,<br />
die Einbrüche von 40 bis 60% des Umsatzes hinnehmen<br />
müssen, denken nicht als erstes an Fortbildungen für<br />
ihre Beschäftigten. Und doch werden am Ende nur die Betriebe<br />
gut aus der Krise kommen, die gut qualifiziertes Personal<br />
haben.<br />
Zusätzlich ist ein erheblich höherer Verwaltungsaufwand<br />
nötig geworden, damit die Verwaltungsstelle des Landes<br />
<strong>Niedersachsen</strong> für die EU-Projekte (N-Bank) auch Mittel fließen<br />
lässt. Ausgelöst sind viele Verschärfungen im Projektablauf<br />
durch Missbrauchsfälle in der jüngeren Vergangenheit.<br />
Das aufgeblähte Kontrollsystem ist darum im Ansatz<br />
verständlich (es geht ja um Steuermittel von jedem von uns),<br />
es verhindert aber in der Konsequenz manch ein gutes Projekt,<br />
denn die Träger tragen allein die Risiken. Und wenn<br />
Jahre nach Beendigung eines Projektes mit einer Prüf instanz<br />
die Frage neu bewertet wird, ob das Projekt erfolgreich war,<br />
trägt immer noch allein der Träger das Risiko.<br />
Aus meiner Sicht ist die Konsequenz: EU-Mittel werden<br />
ihr Ziel „Förderung des Arbeitsmarktes in <strong>Niedersachsen</strong>“<br />
nicht im gewünschten (und möglichen) Umfang erreichen.<br />
Und das in einer Zeit der schwersten Wirtschaftskrise<br />
der Nachkriegszeit. Hier ist die Politik gefordert, das Verhältnis<br />
zwischen sinnvoller Kontrolle und der Förderung<br />
flexibler und wirklichkeitsnaher Projektarbeit erheblich zu verbessern.<br />
Die Verbindungslinien<br />
Die Verbindungslinien zu den anderen kooperierenden Einrichtungen<br />
lassen sich historisch (gerade auch durch die<br />
Arbeit von meinem Vorgänger Werner Kindermann) und inhaltlich<br />
begründen.<br />
Das Motto „Zukunftssicherung durch Kompetenz“<br />
steht letztlich über allen Aktivitäten der kooperierenden Einrichtungen<br />
und ist für evangelische Bildungseinrichtungen<br />
in der Tradition von Melanchthon und/oder Calvin bis heute<br />
aktuell.<br />
Das Evangelische Bildungswerk Elbe-Weser gGmbH ist im<br />
Bereich der EU geförderten Projekte tätig und nutzt dazu<br />
als Netzwerk bewusst die vorhandenen Strukturen der Gesellschafter<br />
aus: Das sind die Kirchenkreise Bremerhaven,<br />
Bremervörde-Zeven, Buxtehude, Cuxhaven, Land Hadeln,<br />
Osterholz-Scharmbeck, Stade, Wesermünde Nord und<br />
Wesermünde Süd. Letztlich ist es so möglich, Qualifizierungen<br />
im gesamten Elbe-Weser-Raum durchzuführen.<br />
Ein Beispiel: In einem Projekt werden gerade Frauen<br />
und ältere Mitarbeitende besonders gefördert. (Nach den<br />
Richtlinien der EU gilt man übrigens ab 45 Jahren als älterer<br />
Mitarbeiter.) Nun gibt es in Betrieben des Hotelgewerbes<br />
oder in Pflegeeinrichtungen Konkurrenzsituationen und<br />
gleichzeitig den Zwang auch von einander (Best-Praktice)<br />
zu lernen. Um hier sinnvolle Bildungsangebote machen zu<br />
können, wäre z. B. ein Landkreis zu klein. Unsere Unternehmensberater<br />
arbeiten im ganzen Konvergenzgebiet (in<br />
etwa der ehemalige Regierungsbezirk Lüneburg) und bringen<br />
Firmen, Ideen und Know-how zusammen, ohne Ängste<br />
zu schüren.<br />
Im Berufsbildungswerk Cadenberge-Stade gGmbH<br />
gibt es neben den EU-Projekten weitere drei Säulen der Arbeit:<br />
1.Säule: Berufsausbildung für benachteiligte junge Menschen<br />
(BAE). Ab September 20<strong>09</strong> werden hier rund 130<br />
Auszubildende an den Standorten Cadenberge und Stade<br />
ausgebildet. (in den Bereichen: Metall, Betonbau,<br />
Hauswirtschaft, Friseur, Koch, Gastro-Service, Maler [jeweils<br />
m/w]).<br />
2. Säule: Diverse Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den<br />
jeweiligen Argen und der Agentur für Arbeit. Wir setzen<br />
viele Maßnahmen um, die Menschen helfen können im