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Eeb jahrbuch 08 09 v03:layout 1 - EEB Niedersachsen

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34<br />

Hamide Günes¸ ist Elternbegleiterin<br />

Franziska Strosche<br />

Hamide Günes¸ ist Mutter von vier Kindern und lebt seit<br />

15 Jahren in Deutschland. Mit ihrer jüngsten Tochter Nuray<br />

ist sie von Beginn an Teilnehmerin des Projekts „Ein<br />

Stadtteil für starke Kinder“. Gemeinsam besuchen sie die<br />

Griffbereit-Gruppe im Oldenburger Stadtteil Bümmerstede.<br />

Auf spielerische Weise werden hier Kinder ganzheitlich<br />

gefördert und die Eltern darin gestärkt, sich bewusst<br />

mit ihren Kindern auseinander zu setzen und sie<br />

in ihrer Entwicklung gezielt zu begleiten. Der positive Nutzen<br />

dieses Angebots ist für Frau Günes¸ deutlich erkennbar.<br />

Nuray spricht im Vergleich zu ihren Geschwistern<br />

im gleichen Alter deutlich besser, sowohl kurdisch<br />

als auch deutsch, und sie ist in ihrer motorischen und<br />

sozialen Entwicklung ungleich weiter. Der Beitrag von<br />

Frau Günes¸ selbst ist dabei wesentlich. Sie hat durch die<br />

Teilnahme an Griffbereit erkannt, wie wichtig eine frühzeitige<br />

Förderung für den späteren Schulerfolg ihrer Tochter<br />

ist und wie sie sie dabei mit einfachen Mitteln und bewusster<br />

Begleitung unterstützen kann.<br />

Diese Erkenntnisse möchte sie an andere Familien<br />

weitergeben. Frau Günes¸ ist seit Beginn des Projekts als<br />

Elternbegleiterin tätig. Aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds<br />

und ihrer Zweisprachigkeit kommt sie leichter mit<br />

den Familien mit Migrationshintergrund in ihrem Stadtteil<br />

ins Gespräch. „Ich habe gesehen, dass unsere Leu-<br />

Arbeit im Stadtteil verantwortlich, wozu u. a. die Organisation<br />

der niedrigschwelligen Angebote, die Kooperation mit<br />

den örtlichen sozialen Institutionen, offene Beratungszeiten<br />

sowie der Einsatz und die Koordinierung der Elternbegleiterinnen<br />

und SchülerpatInnen gehören.<br />

Gleichzeitig ist die Freizeitstätte ein zentral gelegener<br />

Durchführungsort für Angebote des Projekts und wird von<br />

den verschiedenen Bevölkerungsgruppen des Stadtteils in<br />

unterschiedlicher Weise genutzt.<br />

Unterstützt werden Projektleitung und Steuergruppe von<br />

der wissenschaftlichen Begleitforschung, vertreten durch Prof.<br />

Dr. Susanne Miller von der Universität Bielefeld und die Diplom-<br />

Pädagogin Franziska Strosche. Die wissenschaftliche Begleitung<br />

ist für die begleitende Dokumentation und Evaluation des<br />

Projekts und den Transfer aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

in die Projektpraxis verantwortlich. Regelmäßige Begleitstudien<br />

und Bedarfsanalysen tragen zur kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung und Zielüberprüfung des Projekts bei. �<br />

1 Die Abkürzungen stehen für „Programm zur internationalen Schülerbewertung“ (PISA)<br />

und. „Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung“ (IGLU).<br />

te von vielen Sachen keine Ahnung haben“, bemerkt sie.<br />

Aus diesem Grund informiert Frau Günes¸ an erster Stelle<br />

über die vielfältigen Angebote des Projekts sowie weitere<br />

Möglichkeiten der Unterstützung im Stadtteil. Gleichzeitig<br />

bestärkt sie die Familien darin, diese Möglichkeiten<br />

auch wahrzunehmen und bietet dafür ihre Begleitung<br />

und Unterstützung an.<br />

Es braucht viel Zeit, das Vertrauen der Familien zu<br />

gewinnen, damit sie sich öffnen, Fragen stellen und bei<br />

Bedarf Unterstützung annehmen.<br />

Fast ein Jahr ist Frau Günes¸ nun schon als Elternbegleiterin<br />

tätig. Anfänglich hatte sie noch Bedenken, ob<br />

ihre sprachlichen Fähigkeiten dafür ausreichen und ob<br />

sie Frauen unterstützen kann, deren Lebenssituationen<br />

und Voraussetzungen ihrer eigenen ähneln. Mittlerweile<br />

fühlt sie sich mit ihrer Aufgabe sehr wohl, auch wenn die<br />

nicht immer einfach ist. Durch sie ist sie um vielfältige Erfahrungen<br />

reicher geworden und hat ein größeres Selbstvertrauen<br />

in ihren eigenen Fähigkeiten gewonnen. „Es<br />

ist schön, wenn mich Eltern wegen ihrer Kinder um Rat<br />

fragen, wissen wollen, wo es Hausaufgabenhilfe gibt und<br />

was wir im Projekt machen.“<br />

In der Zukunft möchte sie weiteres Wissen erwerben,<br />

um Eltern und Kinder in ihrem Stadtteil unterstützen zu<br />

können und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

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