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Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...

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Viele von Ihnen kennen die Situation:<br />

Das Kind, Sohn o<strong>der</strong> Tochter, das zu den besten Hoffnungen Anlass gegeben<br />

hatte, verän<strong>der</strong>t sich, zieht sich zurück, spricht und isst kaum noch, bringt<br />

nicht mehr die gewohnten Leistungen, geht nicht mehr zur Schule, hat grundlos<br />

Angst, schläft kaum noch, hält das Essen für vergiftet, äußert eigenartige<br />

Vorstellungen, die Gedanken könnten ihm entzogen werden usw.<br />

Sie geraten in Sorge, wollen ihm helfen, ermuntern, erklären, drängen, und<br />

stoßen auf eine Wand; denn das, was da vorgeht, ist nicht zu verstehen und zu<br />

erklären, die Reaktion ist nicht die erhoffte.<br />

Sie erleben es mit eigener Angst, Zweifeln, Grübeln über mögliche eigene<br />

Fehler bis hin zu Schuldgefühlen.<br />

Dann endlich, begleitet von Ihrem Bangen und Hoffen, geht das Kind zum<br />

Arzt.<br />

Welche Lage findet <strong>der</strong> Arzt vor?<br />

Ein junger Mensch mit einem augenscheinlich tiefgreifenden Problem sitzt<br />

Angehörige von <strong>psychisch</strong> kranken Menschen sind Partner, Eltern, Kin<strong>der</strong>,<br />

Großeltern, Enkel etc. und als solche hautnah ausgesetzt:<br />

Dem Erleben <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung durch die Erkrankung, dem Mitleiden, oft<br />

Angst und Schuldgefühlen, <strong>der</strong> Unwissenheit, Unsicherheit und <strong>der</strong> Hilflosigkeit,<br />

dem Erleben des Unverständnisses im sozialen Umfeld, <strong>der</strong> Isolation<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Überfor<strong>der</strong>ung durch die Verantwortung.<br />

All dies ist festzustellen und muss berücksichtigt werden.<br />

1. Regionaltreffen<br />

Kooperation mit den <strong>Angehörigen</strong><br />

Um die Behandlung für die <strong>psychisch</strong> Kranken zu optimieren, ergeben sich<br />

auch von Seiten <strong>der</strong> stationären Behandler Wünsche an den <strong>Angehörigen</strong>verband<br />

<strong>psychisch</strong> Kranker:<br />

• Offenheit für diagnostische und therapeutische Konzepte,<br />

• Rückmeldungen über die Befindlichkeit des Kranken an die Behandler,<br />

• die Wahrnehmung von Angeboten (Psychoedukation in <strong>der</strong> Klinik) durch<br />

die <strong>Angehörigen</strong>,<br />

• konstruktive Rückmeldung an die Kliniken, was an Behandlungsangeboten<br />

weiter gewünscht wird,<br />

• eine Abstimmung bei Betreuungen (Berufsbetreuer versus Familienbetreuer)<br />

nach therapeutischen, nicht finanziellen Erwägungen,<br />

• ein allgemeines Engagement im Rahmen <strong>der</strong> Lobbyarbeit und<br />

• die Schaffung spezieller Freizeitmöglichkeiten für <strong>psychisch</strong> Kranke.<br />

Einbindung <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong> in die ambulante Behandlung<br />

Angehörige<br />

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,<br />

Coburg<br />

Dr. med. Rainer Ebner<br />

tagungsband02.qxd 07.02.2007 9:44 Uhr Seite 64

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