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Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...

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Warum ist <strong>der</strong> Besuch einer Selbsthilfegruppe für Angehörige<br />

nützlich?<br />

• Die Kräfte <strong>der</strong> nahe stehenden <strong>Angehörigen</strong> werden im Alltag oft überfor<strong>der</strong>t.<br />

Sie brauchen Verständnis und einen Ort, an dem sie offen über<br />

ihre Sorgen und Nöte reden können. Dieser Ort kann eine Selbsthilfegruppe<br />

von <strong>Angehörigen</strong> sein, wo sich Menschen in ähnlicher Situation<br />

austauschen können und mit ihren Problemen nicht mehr alleine stehen.<br />

• Hier findet ein Zusammentreffen mit Menschen in gleicher o<strong>der</strong> ähnlicher<br />

Lage statt.<br />

Es gibt keine Diskriminierung o<strong>der</strong> Stigmatisierung. Bei den Teilnehmern<br />

liegt ein ähnlicher Erfahrungs- und Leidenshintergrund vor. Dies<br />

führt zu Verständnis füreinan<strong>der</strong> und zu emotionaler Entlastung und ermöglicht<br />

einen intensiven Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer können<br />

gegenseitig voneinan<strong>der</strong> profitieren.<br />

„Du alleine kannst es, aber Du kannst es nicht alleine!“<br />

• Der Erfahrungsaustausch in <strong>der</strong> Gruppe führt zur Verringerung von<br />

Schuldgefühlen sowie zum Abbau von Vorurteilen und von Stigmatisierung,<br />

und vermittelt Hoffnung.<br />

Warum ist die Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Selbsthilfebewegung für<br />

Angehörige nützlich?<br />

• Die betroffenen Familien bekommen kaum Verständnis und Hilfe von<br />

außen, und ihr Wunsch nach Informationen über die Krankheit von professioneller<br />

Seite findet eher selten Gehör. Daher ist die Selbsthilfe und<br />

die gegenseitige Unterstützung auf Orts- und Landesebene ein unverzichtbarer<br />

Halt im Zusammenleben mit dem <strong>psychisch</strong> kranken Familienmitglied.<br />

• Es gibt „politische“ Gründe:<br />

Die For<strong>der</strong>ungen von Verbesserungen in <strong>der</strong> Psychiatrie und die Vertretung<br />

<strong>der</strong> Interessen und Anliegen <strong>der</strong> Betroffenen und <strong>Angehörigen</strong> auf<br />

kommunaler bzw. regionaler Ebene müssen nachhaltig organisiert und<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Als Einzelperson erreichen Sie gar nichts! Nur gemeinsam sind wir stark!<br />

• Neben <strong>der</strong> lokalen <strong>Angehörigen</strong>gruppe ist also eine größere Einheit notwendig,<br />

welche die Interessen <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong> auch überregional ver-<br />

1. Regionaltreffen<br />

Informieren Sie sich!<br />

Angehörige <strong>psychisch</strong> Kranker sollten bereit sein, sich über die Krankheit zu<br />

informieren und zu lernen, bestmöglich damit umzugehen – sowohl im eigenen<br />

Interesse als auch im Interesse <strong>der</strong> Betroffenen. Wer nicht informiert ist,<br />

wird gesteuert. Nur wer informiert ist, kann selbst steuern!<br />

Und: Eine bekannte Gefahr ist nur noch halb so groß!<br />

und gegenseitiger Wertschätzung getragen wird, wirkt sich positiv auf den<br />

weiteren Krankheitsverlauf einer <strong>psychisch</strong>en Erkrankung aus und hilft, Rückfälle<br />

zu vermeiden.<br />

Es lohnt sich, das eingespielte Verhalten ab und zu zu überdenken, und zu<br />

versuchen, die Toleranz gegenüber dem /<strong>der</strong> Betroffenen zu vergrößern.<br />

• Der Informationsbedarf über die Erkrankung kann befriedigt werden.<br />

Wenn Sie zeigen, dass Sie Bescheid wissen, werden Sie von den Profis<br />

eher ernst genommen!<br />

• Sie haben die Möglichkeit, von an<strong>der</strong>en betroffenen <strong>Angehörigen</strong> zu lernen.<br />

• Dies führt zu mehr Souveränität im Umgang <strong>der</strong> Betroffenen und <strong>Angehörigen</strong><br />

mit <strong>der</strong> Krankheit.<br />

• Es entstehen über die Gruppe hinausgehende Kontakte und Freundschaften.<br />

Dies hilft bei <strong>der</strong> Vermeidung gesellschaftlicher Isolierung.<br />

• Hier lernen und entwickeln Sie auch Techniken des zwischenmenschlichen<br />

Umgangs. Dies erleichtert das Verhalten in <strong>der</strong> Familie bzw. in <strong>der</strong><br />

sozialen Umgebung.<br />

„Selbsthilfe“ beruht auf Gegenseitigkeit. Sie bedeutet nicht, nur sich selbst<br />

helfen zu lassen, son<strong>der</strong>n auch, selbst zu helfen – sich und an<strong>der</strong>en!<br />

Angehörige<br />

tagungsband02.qxd 07.02.2007 9:44 Uhr Seite 80

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