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Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...

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2. Regionaltreffen<br />

„AiA“ steht für „Angehörige informieren Angehörige“, einem Informationsprogramm<br />

auf <strong>der</strong> Basis von Psychoedukation. Entsprechend dem Selbsthilfegedanken<br />

mo<strong>der</strong>ieren hierbei Angehörige Psychoedukationsgruppen mit <strong>Angehörigen</strong><br />

von schizophreniekranken Menschen.<br />

Hinter dem Begriff „Psychoedukation“ verbirgt sich eine Mischung aus Informationsvermittlung<br />

und Erfahrungsaustausch.<br />

Aus England kam in den 80er Jahren eine neue, auf Krankheitsinformation<br />

setzende „Gesprächsgruppentherapie“ für schizophreniekranke Menschen,<br />

die darauf abzielte, den Patienten mehr Wissen und dadurch mehr Verständnis<br />

für ihre Krankheit zu vermitteln. Die Absicht war, ihnen mit Hilfe von psychiatrischem<br />

Basiswissen überhaupt erst einmal zu zeigen, dass das, was sie<br />

immer mal wie<strong>der</strong> zwingt, sich stationär behandeln zu lassen, und sie darin<br />

hin<strong>der</strong>t, ein eigenständiges Leben zu führen, eine behandelbare Krankheit ist.<br />

Mit Informationen über biologische und psychologische Ursachen, über<br />

Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Verlauf steigen Krankheitseinsicht<br />

und Behandlungsbereitschaft, so fanden englische Wissenschaftler heraus.<br />

Messbar wurde <strong>der</strong> Erfolg durch eine statistisch nachweisbare Abnahme<br />

von Rückfällen. Obwohl die Methode relativ neu und <strong>der</strong> Beobachtungszeitraum<br />

noch recht kurz waren, ließ sie viele Psychiater aufhorchen.<br />

Angehörige<br />

Selbsthilfegruppen und Psychoeduktion – Was ist<br />

„AiA“?<br />

Unser Weg – <strong>der</strong> Weg unserer <strong>Angehörigen</strong> – unterscheidet sich in vielem von<br />

den Wegen Angehöriger von körperlich kranken und behin<strong>der</strong>ten Menschen,<br />

auch von Menschen, die einen Verlust verarbeiten müssen, aber <strong>der</strong> Prozess<br />

<strong>der</strong> Verarbeitung und <strong>der</strong> Akzeptanz des Schicksals sind sich bei allem sehr<br />

ähnlich. Je<strong>der</strong> tut sich hart, Unvermeidliches hinzunehmen – das ist das Tröstliche.<br />

Je<strong>der</strong> hat aber auch die Chance, nach dem Trauerprozess seinen ganz<br />

persönlichen Weg zu finden. Den Weg, <strong>der</strong> ihm trotz aller Schwere des Schicksals<br />

Befriedigung und Freude verschafft, <strong>der</strong> ihm den Glauben in die eigenen<br />

Fähigkeiten zurückgibt.<br />

Vorsitzende des Bundesverbands <strong>der</strong><br />

<strong>Angehörigen</strong> <strong>psychisch</strong> Kranker e.V.<br />

<strong>Eva</strong> <strong>Straub</strong><br />

tagungsband02.qxd 07.02.2007 9:44 Uhr Seite 102

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