Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...
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Thementagung<br />
Beson<strong>der</strong>e Schwierigkeiten haben Institutionen für Kin<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e Jugendämter,<br />
mit Eltern, die ihrer Meinung nach <strong>psychisch</strong> auffällig sind, aber<br />
keine Krankheitseinsicht haben. Die wenigsten Mitarbeiter <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />
Durch Spendenaufrufe wurde die Finanzierung einer halben Stelle einer Sozialpädagogin<br />
für den Zeitraum eines Jahres erreicht. Am 1.3.2006 nahm die<br />
Beratungsstelle FIPS in <strong>der</strong> Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik<br />
des Bezirkskrankenhauses Günzburg ihre Tätigkeit auf. Es gibt in<br />
Deutschland kein <strong>der</strong>artiges Konzept, in dem innerhalb <strong>der</strong> Erwachsenenpsychiatrie<br />
explizit diese spezielle Unterstützung für die Familien mit einem <strong>psychisch</strong><br />
erkrankten Elternteil angeboten wird. Die Erwachsenenpsychiatrie hat<br />
den Kontakt zu den <strong>psychisch</strong> erkrankten Eltern. Der Vertrauensvorschuss <strong>der</strong><br />
Eltern gegenüber <strong>der</strong> Psychiatrie wird auf die Arbeit von FIPS übertragen.<br />
Kin<strong>der</strong><br />
Kooperationen zwischen Jugendhilfe und Erwachsenenpsychiatrie<br />
Jugendämter hätten gern eine Einschätzung und Prognose <strong>der</strong> Erziehungsfähigkeit<br />
von <strong>psychisch</strong> erkrankten Eltern. Dieser Bedarf wurde immer wie<strong>der</strong><br />
vom Jugendamt im Arbeitskreis „Kin<strong>der</strong> <strong>psychisch</strong> kranker Eltern“ in Günzburg<br />
beschrieben. Ärzte können diese mit den Ergebnissen <strong>der</strong> Behandlung<br />
einschätzen, ihnen fehlt jedoch häufig die Kenntnis des häuslichen Umfeldes.<br />
Erst ein Hausbesuch verschafft oft Klarheit über die tatsächlichen Lebensverhältnisse<br />
<strong>der</strong> Patienten, das Verhalten in <strong>der</strong> Klinik lässt im Grunde keine präzisen<br />
Einschätzungen zu. Auch die Angabe <strong>der</strong> Diagnose und <strong>der</strong> Medikation<br />
sagt nichts über die Erziehungskompetenz aus.<br />
Konzeption von FIPS<br />
2004 wurde <strong>der</strong> Arbeitskreis „Kin<strong>der</strong> <strong>psychisch</strong> kranker Eltern“ in Günzburg<br />
gegründet. Regionale Einrichtungen <strong>der</strong> Jugendhilfe, das Jugendamt, die Klinik<br />
für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Bezirkskrankenhauses<br />
Günzburg, <strong>der</strong> Sozialpsychiatrische Dienst sowie die Forschungsabteilung<br />
<strong>der</strong> Universität Ulm setzten sich zusammen. Es sollte eine Kontaktstelle<br />
im Bezirkskrankenhaus Günzburg für <strong>psychisch</strong> erkrankte Eltern geschaffen<br />
werden. Die Annahme war, dass es eigentlich ausreichende Hilfen in Günzburg<br />
und dem Landkreis gibt, die jedoch nicht von diesen Eltern in Anspruch<br />
genommen werden, und das Vermitteln <strong>der</strong> Hilfen ausreichend sein wird.<br />
Die Aufenthaltsdauer in <strong>der</strong> Psychiatrie verkürzt sich immer mehr. Vor allem<br />
die <strong>Angehörigen</strong> beschreiben, dass sich die Patientinnen und Patienten, wenn<br />
sie entlassen werden, noch nicht um ihre Belange selbst kümmern können.<br />
Für die Haushaltsführung kann relativ schnell und unproblematisch Hilfe über<br />
die Krankenkasse für 4 - 6 Wochen organisiert werden. Darüber hinaus wären<br />
aber für solche Familien eine vorübergehende sozialpädagogische Familienhilfe<br />
(SPFH) unbedingt notwendig, denn die Haushaltshilfen sind nicht geschult<br />
im Umgang mit <strong>psychisch</strong> erkrankten Menschen und häufig überfor<strong>der</strong>t.<br />
Die erkrankten Eltern werden nicht selten abgelehnt; es werden hohe For<strong>der</strong>ungen<br />
an die Bewältigung des Alltags und die Umsetzung des Erziehungsauftrages<br />
gestellt. Jedoch haben <strong>psychisch</strong> erkrankte Eltern häufig nicht die<br />
Kraft, permanent Grenzen zu setzen, Verän<strong>der</strong>ungen zu schaffen, wenn sie<br />
selbst um ihre eigene Stabilität ringen müssen.<br />
gibt es so gut wie nicht. Der Sozialdienst <strong>der</strong> Klinik bemüht sich im Interesse<br />
<strong>der</strong> Behandlung, dass die Kin<strong>der</strong> währenddessen versorgt werden. Spezielle<br />
Ängste und Probleme in <strong>der</strong> Erziehung gehören nicht zu den definierten Aufgaben<br />
des Kliniksozialdienstes. Diese bedeuteten überdies eine zusätzliche<br />
Arbeitsbelastung und darüber hinaus werden für diese Aufgabe zusätzlich<br />
Kenntnisse in <strong>der</strong> Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen benötigt.<br />
haben Erfahrungen im psychiatrischen Bereich. Aber wie auch bei Eltern ohne<br />
<strong>psychisch</strong>e Erkrankung, die ihrem Erziehungsauftrag aus an<strong>der</strong>en Gründen<br />
nicht gewachsen scheinen, besteht die Fragestellung: inwieweit schadet das<br />
Verhalten den Kin<strong>der</strong>n, wie groß ist die Fähigkeit <strong>der</strong> Eltern, sich in die Situation<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu versetzen, sich zu verän<strong>der</strong>n und Hilfe anzunehmen?<br />
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