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Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...

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Die rasche Bereitschaft von Dr.Kissling, ltd. Oberarzt des „Centrums für<br />

Disease Management <strong>der</strong> Psychiatrischen Klinik <strong>der</strong> TU München“. und seinem<br />

Team, die fachliche Schulung zu übernehmen, war beeindruckend und<br />

die Anzahl <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong>, die sich den Bedingungen des <strong>Landesverband</strong>s<br />

stellten und sich bereit erklärten, sich ausbilden zu lassen, ebenso. Zu den<br />

Bedingungen gehört auch die Verpflichtung, nach dem Ausbildungskurs ins<br />

Land hinauszugehen und für Angehörige, <strong>der</strong>en Patienten nicht stationär behandelt<br />

werden, Psychoedukationskurse zu halten.<br />

Auf diese Weise soll die Rate <strong>der</strong> informierten <strong>Angehörigen</strong> steigen, und Angehörige<br />

in entlegenen Ecken <strong>Bayern</strong>s sollen auch in den Genuss dieser Fortbildung<br />

kommen.<br />

„Rechts <strong>der</strong> Isar“ übernimmt die Supervision <strong>der</strong> ausgebildeten <strong>Angehörigen</strong><br />

beim selbständigen Unterrichten und stellt das Unterrichtsmaterial zur Verfügung.<br />

Ich habe selber an einem solchen Kurs teilgenommen und habe viel dazugelernt.<br />

Das Lernpensum war groß, wurde aber von den beiden Damen in geschickt<br />

aufgelockerter Form „verabreicht“. Zu allen acht Lernstufen gibt es<br />

übersichtliche Unterlagen. Immer war ausreichend Zeit für Nachfragen und<br />

Diskussionen. Ich war mit Begeisterung dabei.<br />

2. Regionaltreffen<br />

Der <strong>Landesverband</strong> dankt <strong>der</strong> Psychiatrischen Klinik <strong>der</strong> TU Rechts <strong>der</strong> Isar<br />

und dem Team von Dr. Kissling, Frau Dr. Pitschel-Walz und Frau Dr. Rummel-<br />

Kluge, für die hervorragende Zusammenarbeit und vor allem für die Bereitschaft,<br />

einen Großteil <strong>der</strong> Kosten für Ausbildung und Supervision zu tragen.<br />

Angehörige<br />

Die Idee, Angehörige selber ausbilden zu lassen zu Instruktoren für Psychoedukation,<br />

war geboren. Mit ihr ging <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong> nach „Rechts <strong>der</strong><br />

Isar“ und fand dort offene Ohren. Und so entstand das Projekt „Angehörige<br />

informieren Angehörige“, kurz „AiA“.<br />

Der einzige Unterschied zwischen dem Profi-Psychoedukations-Modell und<br />

„AiA“ ist, dass hierbei Angehörige, die über lange Erfahrung im Zusammenleben<br />

mit ihrem <strong>psychisch</strong> kranken Familienmitglied verfügen, die Gruppenleitung<br />

übernehmen. Hierdurch entsteht eine hohe Vertrauensbasis einerseits,<br />

und an<strong>der</strong>erseits fließt neben psychiatrischen Sachinformationen praktisches<br />

Erfahrungswissen in den Unterricht mit ein.<br />

Der <strong>Landesverband</strong> wird aktiv<br />

Zurück zur Psychoedukation: Angehörige erhalten in psychoedukativen Gruppen<br />

Krankheitskenntnisse durch Sachinformationen und durch gegenseitigen<br />

Erfahrungsaustausch, informierte Angehörige verringern eindeutig Rückfälle.<br />

Außerdem, je<strong>der</strong> Rückfall erschwert die Wie<strong>der</strong>genesung. Rückfallvermeidung<br />

erhöht die Genesungschance. Und als letztes Teilstück des Puzzles: nur<br />

zwei Prozent aller <strong>Angehörigen</strong> erhalten <strong>der</strong>zeit Psychoedukation, und das<br />

sind nur Angehörige, <strong>der</strong>en Patient gerade im Krankenhaus behandelt wird.<br />

Alle diese Ergebnisse lassen nur eine Antwort zu, meinte <strong>der</strong> <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Bayern</strong> <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong> <strong>psychisch</strong> Kranker: „Wenn das so ist, dann muss<br />

man handeln. Was können wir tun? Wir müssen auf Selbsthilfeweise handeln.“<br />

Der erste Ausbildungskurs fand im Jahr 2004 statt, und soeben wurde <strong>der</strong><br />

zweite Kurs abgeschlossen. Insgesamt wurden bisher 24 Angehörige zu Psychoedukations-Mo<strong>der</strong>atoren<br />

ausgebildet. Einige haben bereits Erfahrungen<br />

mit eigenständigen Kursen sammeln können. Die an<strong>der</strong>en werden im Laufe<br />

des Jahres 2007 ihre ersten Gehversuche mit Psychoedukationsgruppen<br />

machen.<br />

Die <strong>Eva</strong>luationsergebnisse über die Wissenszunahme <strong>der</strong> Kursteilnehmer an<br />

„AiA“ besagen, dass die <strong>Angehörigen</strong> ebensoviel hinzugelernt haben wie in<br />

professionell geleiteten Psychoeduaktionslehrgängen.<br />

tagungsband02.qxd 07.02.2007 9:44 Uhr Seite 108

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