Eva Straub - Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch ...
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Tatkräftig unterstützt werden die betroffenen <strong>Angehörigen</strong> nicht nur in ihren<br />
Sorgen und Nöten, son<strong>der</strong>n auch durch die politische Arbeit <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong>verbände<br />
<strong>psychisch</strong> Kranker.<br />
So gibt es neben dem Gesetzesdschungel, den Sie heute zum Motto Ihrer Veranstaltung<br />
gemacht haben, oft auch einen Dschungel <strong>der</strong> Zuständigkeiten, <strong>der</strong><br />
es den Betroffenen und ihren <strong>Angehörigen</strong> erschwert, sich im Falle einer benötigten<br />
Hilfeleistung zurechtzufinden. Als Beispiel in eigener Sache darf ich<br />
darauf verweisen, dass <strong>der</strong> Bezirk Nie<strong>der</strong>bayern z.B. hierauf im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten reagiert und zumindest die Zuständigkeiten bei <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />
für <strong>psychisch</strong> kranke Menschen im ambulanten und stationären<br />
Bereich seit 1. Juli 2006 in einer Hand vereint hat. Streitigkeiten unter-<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren: In <strong>der</strong> Oktober-Ausgabe von „unbeirrbar“,<br />
ihrem Informationsforum, habe ich dargestellt, dass alles, was an<br />
Leistungen und Angeboten in <strong>Bayern</strong> für <strong>psychisch</strong> kranke Menschen geschaffen<br />
wurde, ohne die Mithilfe <strong>der</strong> Familien <strong>der</strong> Betroffenen kaum vorstellbar<br />
wäre. Ich möchte auch hier nochmal wie<strong>der</strong>holen, dass mir wohl bewusst ist,<br />
dass die Verkürzung von Verweildauern und die Ambulantisierung im Einzelfall<br />
eine Mehrbelastung für die Familie in wirtschaftlicher, emotionaler und<br />
zeitlicher Hinsicht bedeutet. Es müssen zusätzliche Lasten und Verantwortung<br />
übernommen werden. Ich meine es sehr ernst, wenn ich sage, dass die Bezirke<br />
gut beraten sind, die betroffenen Familien zu unterstützen. Deshalb verstehen<br />
sich die Einrichtungen und Mitarbeiter <strong>der</strong> Bezirke als wichtige Ansprechpartner<br />
bei vielen sozialrechtlichen wie fachlichen Belangen <strong>psychisch</strong>er Erkrankungen.<br />
Durch die hieraus gewonnenen Einblicke kann das persönliche<br />
Engagement <strong>der</strong> <strong>Angehörigen</strong> gar nicht genug gewürdigt werden. Sich dieser<br />
großen Verantwortung zu stellen, nicht zuletzt oft auch in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht, macht es erst möglich, dass mehr als die Hälfte aller <strong>psychisch</strong> kranken<br />
Menschen weiter in ihrer Familie leben können. Das Umfeld und beson<strong>der</strong>s<br />
die engsten Bezugspersonen <strong>der</strong> Erkrankten sind, das wissen Sie besser<br />
als ich, oft entscheidende Faktoren für den Krankheitsverlauf.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihrer Veranstaltung heute und dem sich anschließenden<br />
Mitglie<strong>der</strong>treffen einen guten Erfolg! Darüber hinaus bin ich gerne<br />
bereit, alles in meiner Macht stehende zu tun, um Angehörige leichter durch<br />
den „Dschungel <strong>der</strong> Gesetze“ zu lotsen!<br />
schiedlicher Sozialhilfeträger gehören damit <strong>der</strong> Vergangenheit an. Es gibt<br />
nun in Nie<strong>der</strong>bayern einheitliche Ansprechpartner für die Hilfesuchenden und<br />
auf Seiten des Kostenträgers bessere Möglichkeiten, die Suche nach <strong>der</strong> am<br />
besten geeigneten Einrichtung, Maßnahme o<strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Hilfe zu<br />
unterstützen. Ein eigener sozialpädagogischer Fachdienst beim Bezirk liefert<br />
hierzu die notwendigen sachkundigen Voraussetzungen. Mit einer möglichst<br />
großen und vielfältigen Anzahl an ambulanten Angeboten versuchen wir, die<br />
Gedanken <strong>der</strong> Gemeindenähe, <strong>der</strong> personenzentrierten Hilfeleistung und <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung einer weitgehend eigenverantwortlichen Lebensführung in die Tat<br />
umzusetzen. Um die Koordination und die Initiierung von geeigneten Maßnahmen<br />
auf Bezirksebene auch künftig sinnvoll gestalten zu können – hierzu<br />
bietet u.a. <strong>der</strong> Planungs- und Koordinierungsausschuss eine geeignete Plattform<br />
–, hoffen wir natürlich weiterhin und verstärkt auf eine fruchtbare und<br />
engagierte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.<br />
Landestreffen<br />
Gesetzesdschungel<br />
tagungsband02.qxd 07.02.2007 9:44 Uhr Seite 10