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Jahresblick 2007 - Bezirksregierung Münster

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Dezernat 57 - Arbeitsschutz, Inspektionsdienste<br />

Nicht immer ist Geiz nur geil<br />

Gefährliches Spielzeug alarmiert die Behörden<br />

Der Trend der letzten Jahre ist bedenklich: Immer<br />

häufiger werden Spiel-und Sportgeräte mit gravierenden<br />

technischen Mängeln auf den Markt<br />

gebracht - während die Produkte stetig billiger<br />

werden, bleibt die Sicherheit der Verbraucher<br />

oftmals auf der Strecke.<br />

Mini-Motorräder aus dem Fun-Sport-Bereich, auch<br />

bekannt als „Pocket-Bikes“ oder „Mini-Quads“, sowie<br />

Plüschspielzeuge auf Kirmesveranstaltungen standen<br />

im Zentrum von zwei Schwerpunkt-Aktionen, die die<br />

Arbeitsschützer der <strong>Bezirksregierung</strong> in <strong>2007</strong> im Bereich<br />

Geräte- und Produktsicherheit angesetzt hatten.<br />

Die Ergebnisse der Überprüfungen waren alarmierend.<br />

Kein harmloses Spielzeug<br />

Seit zwei bis drei Jahren kommen mehr und mehr so<br />

genannte Mini-Bikes, benzingetriebene Kleinfahrzeuge,<br />

in die EU und damit auch nach Deutschland. In Billiglohnländern<br />

produziert, sind die bis zu 80 Kilometer<br />

pro Stunde schnellen Bikes im Internet bereits ab 80<br />

Euro zu haben, womit sie vor allem für die Zielgruppe<br />

der jungen Erwachsenen interessant werden. Allerdings<br />

sind die für den öffentlichen Straßenverkehr nicht zugelassenen<br />

Gefährte keinesfalls so harmlos, wie ihre<br />

Vertreiber Glauben machen wollen.<br />

Bei Importeuren und Händlern stießen die Arbeitsschützer<br />

auf Bikes mit unzulänglichen Schweißnähten, mangelhaftem<br />

Kettenschutz, fehlenden Lenkanschlägen, nicht<br />

ordnungsgemäß befestigten Kraftstoffleitungen und nur<br />

englischsprachigen Betriebsanleitungen. In einem besonders<br />

brisanten Fall reklamierte ein Nutzer gleich an<br />

vier gekauften Mini-Quads einen gebrochenen Rahmen -<br />

das Ergebnis fehlerhafter Konstruktion und einer zu geringen<br />

Rohrwandstärke. Die Hersteller oder verantwortlichen<br />

Importeure für den europäischen Markt können häufig<br />

nicht identifiziert werden, weil Typenschilder an den<br />

Maschinen und Anschriften in den Begleitpapieren fehlen.<br />

Service<br />

Erstickungsgefahr für Kleinkinder<br />

Intern<br />

Soziales<br />

Finanzen<br />

Sicherheit<br />

Umwelt<br />

Wirtschaft<br />

Bildung<br />

Entwicklung<br />

Jeder Bürger kann der zuständigen Behörde ein Produkt anzeigen,<br />

das seiner Meinung nach gefährlich ist. Im Internet findet sich unter<br />

der Adresse www.icms.de zu diesem Zweck eine Meldeplattform, die<br />

zudem eine Übersicht über die für den Markt freigegebenen Produkte<br />

bietet. Für weitere Informationen und Beratung zum Thema<br />

„Geräte- und Produktsicherheit“ steht Ihnen das Dezernat für<br />

Arbeitsschutz der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Münster</strong> gerne zur Verfügung.<br />

Die zweite Schwerpunktaktion der Arbeitsschützer förderte<br />

nicht minder alarmierende Gesundheitsrisiken zu<br />

Tage - nun für die ganz Kleinen: An acht von neun auf<br />

Kirmesveranstaltungen überprüften Plüschspielzeugen<br />

befanden sich leicht verschluckbare Kleinteile wie zum<br />

Beispiel Saugnäpfe, die besonders für unter dreijährige<br />

Kinder eine erhebliche Erstickungsgefahr bergen.<br />

Prüfkosten tragen die Verursacher<br />

Stellen die Arbeitsschützer formelle oder sicherheitstechnische<br />

Mängel fest, so tragen der Händler oder der<br />

Hersteller/Importeur die Kosten der Prüfungen durch<br />

die landeseigene Prüfstelle in Düsseldorf. Rund 94 Prozent<br />

der geprüften Geräte sind insgesamt mangelhaft.<br />

Das macht deutlich, dass angesichts der offenen Grenzen<br />

in Europa weiterhin eine staatliche Überwachung<br />

des Marktes dringend geboten ist. Das dient der Sicherheit<br />

der Verbraucher und stärkt jene Hersteller, die bei<br />

der Entwicklung ihrer Produkte hohe Sicherheitsstandards<br />

respektieren.<br />

Kontakt: Jürgen Lube<br />

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