Jahresblick 2007 - Bezirksregierung Münster
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66<br />
Dezernat 69 - Ländliche Entwicklung<br />
Integrierte Landentwicklung<br />
Stärkung der Wirtschaftsstandorte im <strong>Münster</strong>land<br />
Was passiert, wenn ein Unternehmen expandieren<br />
will, aber an seine Grenzen stößt? Wenn<br />
keine Grundstücke zur Verfügung stehen, um die<br />
Produktion zu erweitern? Ein geschicktes Flächenmanagement<br />
kann helfen, solche Probleme zu<br />
lösen und den Standort zu stärken.<br />
Huesker Synthetic in Gescher, ein weltweit führender<br />
Hersteller von Geokunststoffen und Geotextilien, sucht<br />
bereits seit Jahren nach Möglichkeiten, das Betriebsgelände<br />
zu erweitern. Geogitter werden im Erd- und<br />
Grundbau gebraucht, wenn zum Beispiel steile Wände,<br />
Brückenwiderlager oder Lärmschutzwälle errichtet oder<br />
der Untergrund stabilisiert werden muss. Eine Erweiterung<br />
ihres Geländes war für die Firma Huesker am Standort<br />
Gescher nur in das Naturschutz- und Überschwemmungsgebiet<br />
„Berkelaue“ möglich. Da hiermit in den<br />
Hochwasserschutz und den Naturraum eingegriffen<br />
werden musste, waren erhebliche Ausgleichsmaßnahmen<br />
erforderlich. Probleme, die mit den klassischen<br />
Mitteln der einzelnen Verwaltungsfachbereiche nicht<br />
zu lösen sind.<br />
Flurbereinigung Berkelaue<br />
In der Flurbereinigung Berkelaue sollen solche Ausgleichsmaßnahmen<br />
dazu genutzt werden, den Schutz der Gewässeraue<br />
zu fördern. Gleichzeitig geht es darum, den<br />
landwirtschaftlich genutzten Raum zu schonen und<br />
kommunale Entwicklung zu ermöglichen. Im Fall der<br />
Firmenerweiterung Huesker gelang es, für den dann fehlenden<br />
Retentionsraum (Fläche, die bei Hochwasser eines<br />
Flusses überflutet wird), im Rahmen der Bodenordnung<br />
eine andere Fläche zu finden, auf der eine entsprechende<br />
Ausgleichsmaßnahme gestaltet wurde. Dabei<br />
wurden die Gesichtspunkte der Wasserwirtschaft und<br />
der Entwicklung des Berkelauen-Schutz-Konzeptes berücksichtigt.<br />
Auf diese Weise konnten alle Interessen<br />
befriedigt werden: Der Wunsch des Betriebes Huesker<br />
in Gescher auf Erweiterung und das Interesse der Kommune<br />
und ihrer Bürger an der Stärkung ihrer Wirtschaftskraft.<br />
Zugleich wurden landwirtschaftliche Produktionsflächen<br />
geschont und das Berkelauen-Schutzkonzept<br />
vorangetrieben.<br />
Kontakt: Thomas Bücking<br />
Das Flurbereinigungsverfahren wurde zunächst eingeleitet mit dem Ziel, die im Talraum der Berkel gelegenen schutzwürdigen Flächen in das<br />
Eigentum des Kreises Borken beziehungsweise in öffentliches Eigentum zu überführen und den hier wirtschaftenden Landwirten Ersatzflächen<br />
zuzuteilen. Weil Kommunen und Gewerbe gewachsen sind und die Landwirtschaft sich ebenfalls verändert hat, kam es im Lauf der Jahre zu<br />
einer Reihe weiterer Landnutzungskonflikte. Angesichts des hohen Flächenbedarfs im <strong>Münster</strong>land sind solche integrierten Verfahren geeignet,<br />
von allen akzeptierte Lösungen zu finden. Jüngstes Beispiel ist der Bau der B 67n im Bereich Reken, wo die Grundeigentümer ebenfalls ein<br />
Flurbereinigungsverfahren fordern.