Jahresblick 2007 - Bezirksregierung Münster
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Dezernat 35 - Denkmalangelegenheiten<br />
Baudenkmalpflege<br />
Historische Direktorenvilla erstrahlt in neuem Glanz<br />
Sie lebten nicht schlecht, die Gymnasialdirektoren<br />
in der Kaiserzeit. 1904 baute die Stadt<br />
Rheine dem damaligen Leiter des Gymnasiums<br />
Dionysianum, Dr. Anton Führer, eine schmukke<br />
Villa an der Salzbergener Straße. Es war der<br />
Auftakt für den Umzug des Gymnasiums aus<br />
der Innenstadt an seinen heutigen Standort.<br />
Zuletzt diente diese Villa jedoch nur noch als Hausmeisterwohnung<br />
und war an Privatleute vermietet. Der Zahn<br />
der Zeit hatte sichtbar an dem seit 1985 in die Denkmalliste<br />
eingetragenen Gebäude genagt. Die Stadtverwaltung<br />
beschloss, sich von der Immobilie zu trennen.<br />
Nach zwei Jahren zäher Verhandlungen war Anfang<br />
2006 der Kaufvertrag mit einem Rheinenser Architekten<br />
als Investor unterschrieben.<br />
Der Geist der Kaiserjahre prägt heute noch das äußere<br />
Erscheinungsbild der im Stil der Gründerzeit errichteten<br />
Villa. Im Innern jedoch wurde alles für eine moderne<br />
Büronutzung des 21.Jahrhunderts vorbereitet, einige<br />
Kilometer Datenleitungen verlegt und Platz für moderne<br />
Computerräume geschaffen. Zuvor allerdings hatte eine<br />
sehr genaue Analyse der Bausubstanz offenbart, was<br />
dem Bauherren noch alles bevorstand: Die Statik war<br />
mächtig ins Wanken geraten. Dicke Risse in den Mauern<br />
waren ein Indiz dafür, dass dringend etwas getan werden<br />
musste, um den Verfall des mehr als 100 Jahre alten<br />
Gebäudes aufzuhalten. Zuerst wurde der völlig marode<br />
Dachstuhl erneuert. In ständiger Abstimmung mit<br />
den Denkmalpflegern entstand ein komplett neues statisches<br />
System. Durch den Abriss und Neubau bereits<br />
vorhandener Wände und mit Hilfe von eingefügten<br />
neuen Betonteilen wurde das Gebäude ausgesteift.<br />
Der Grundriss blieb dabei überwiegend erhalten.