Jahresblick 2007 - Bezirksregierung Münster
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Dezernat 52 - Abfallwirtschaft<br />
Alles Müll<br />
Moderne Zeiten in der Abfallwirtschaft<br />
Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle<br />
und sonstige Abfälle mit organischen Inhaltsstoffen,<br />
die das Deponiegas Methan freisetzen<br />
können, dürfen seit dem Sommer 2005 nicht<br />
mehr ohne Vorbehandlung auf Deponien abgelagert<br />
werden. Dies hat zu gravierenden Veränderungen<br />
in der Abfallwirtschaft auch im Regierungsbezirk<br />
<strong>Münster</strong> geführt.<br />
Während einige ruhrgebietsnahe Kreise und kreisfreien<br />
Städte bereits zu einem früheren Zeitpunkt auf<br />
die Abfallverbrennung gesetzt haben, greifen die Veränderungen<br />
im <strong>Münster</strong>land erst seit dem Stichtag. Hier<br />
werden zum Teil alternative Behandlungsverfahren angewandt.<br />
Anstelle der Müllverbrennung nutzen die Kreise<br />
Warendorf und Borken sowie die Stadt <strong>Münster</strong><br />
mechanisch-biologische Abfallbehandlungsverfahren<br />
(MBA), um Siedlungsabfall so vorzubehandeln, dass<br />
die nicht verwertbaren Reste umweltgerecht abgelagert<br />
werden können.<br />
Eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage<br />
besteht aus einer Kombination verschiedener Verfahrensschritte,<br />
die jedoch immer eine mechanische Abfallaufbereitung<br />
durch Sortierung und eine biologische<br />
Behandlung voraussetzen. In der Regel wird der Abfall<br />
in der mechanischen Stufe nach einer groben Vorsichtung<br />
zerkleinert und anschließend durch Siebung in eine<br />
Grob- und eine Feinfraktion geteilt. Die Grobfraktion<br />
bildet nach weiteren Behandlungsschritten - in denen<br />
stofflich verwertbare Anteile wie Metalle aussortiert<br />
werden - die so genannte heizwertreiche Fraktion. Diese<br />
kann aufgrund ihrer Zusammensetzung als Ersatzbrennstoff<br />
in Kraftwerken oder in der Zementindustrie verwertet<br />
werden.<br />
Die Feinfraktion wird in der biologischen Stufe solange<br />
behandelt, bis der organische Anteil bestimmte vorgegebene<br />
Grenzwerte unterschreitet.<br />
Der mechanisch-biologisch vorbehandelte Restabfall<br />
kann dann auf einer Deponie abgelagert<br />
werden. Mögliche Umweltbelastungen durch<br />
Deponiegas und Sickerwasser werden auf<br />
ein Minimum reduziert, da der Abfall nach<br />
der biologischen Behandlung nur noch einen<br />
geringen Anteil biologisch abbaubarer<br />
Stoffe enthält.<br />
Der Betrieb einer so genannten MBA- Deponie<br />
ist mit dem Deponiebetrieb der frü<br />
heren Jahre nicht vergleichbar. Zum einen<br />
hat sich die Abfallmenge, die noch zur Ablagerung<br />
kommt, um mehr als 50 Gewichtsprozente<br />
verringert, zum anderen hat sich<br />
auch die Geruchsbelastung vermindert.<br />
Hinzu kommt, dass unliebsame Gäste wie<br />
Möwen und Nagetiere auf einer solchen<br />
Deponie kein Nahrungsangebot mehr vorfinden<br />
und fernbleiben.