Jahresblick 2007 - Bezirksregierung Münster
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Dezernat 56 - Immissionsschutz<br />
Umweltschutz als Wirtschaftsfaktor<br />
Ruhr OEL GmbH mit positiver Bilanz für die Umwelt<br />
Umwelt- und Entwicklungsprobleme sind in hohem<br />
Maße globaler Natur und verlangen verantwortliches<br />
Handeln auf allen Seiten. Die <strong>Bezirksregierung</strong><br />
<strong>Münster</strong> - als Teil der Umweltverwaltung<br />
in NRW - nutzt bei der Zulassung von<br />
Industrieanlagen konsequent ihre Möglichkeiten,<br />
positiven Einfluss zu nehmen. Mehr und mehr Unternehmen<br />
erkennen, wie wichtig ein strategischer<br />
Umweltschutz für ihre Zukunftssicherung ist.<br />
So auch die RUHR OEL GmbH. Das Unternehmen modernisiert<br />
und erneuert gegenwärtig wesentliche Anlagenbereiche<br />
an den Raffineriestandorten Gelsenkirchen-<br />
Horst und Gelsenkirchen-Scholven. Diese Produktionsstandorte<br />
werden damit für die Zukunft ausgerichtet<br />
und in ihrer Existenz gefestigt. Arbeitsplätze können<br />
langfristig gesichert und sogar ausgebaut werden. Neben<br />
der Bedeutung für den Gelsenkirchener Arbeitsmarkt<br />
wird vor allem ein stattlicher Beitrag für den Umweltschutz<br />
geleistet.<br />
Neben einer Vielzahl von einzelnen Maßnahmen wie<br />
dem Bau einer zusätzlichen Abwasserbehandlungsanlage<br />
und einer neuen Clausanlage führt vor allem der<br />
Ersatz der Spaltöfen in der Olefinanlage zu einer ökologischen<br />
Verbesserung. Die Olefinanlage dient der<br />
Herstellung von Ethylen. Dieser Stoff ist einer der bedeutendsten<br />
Rohstoffe in der Chemischen Industrie. Das<br />
wichtigste Folgeprodukt des Ethylens ist das Polyethylen,<br />
das im Alltag vielfältige Anwendung findet. Die<br />
Herstellung von Ethylen erfolgt heutzutage in den Industrieländern<br />
durch Cracken (Spalten) von Erdgas,<br />
Erdöl, Ethan oder höheren Kohlenwasserstoffen.<br />
Das beim Crackprozess entstehende Spaltgas enthält<br />
eine Vielzahl verschiedenartigster Verbindungen, von<br />
Wasserstoff angefangen bis hin zu hoch siedenden<br />
Kohlenwasserstoffen. Zielprodukte sind Ethylen und Propylen,<br />
die Grundstoffe in der Chemischen Industrie und<br />
Ausgangsstoffe für Produkte des täglichen Bedarfs.<br />
Die Projekte der Ruhr OEL GmbH haben neben den<br />
wirtschaftlichen Interessen der Firma besonders ökologische<br />
Vorteile. So werden die Emissionen Luft verunreinigender<br />
Stoffe, zum Beispiel Stickstoffdioxid und<br />
Schwefeldioxid, deutlich reduziert. Mit der Erneuerung<br />
der Clausanlage am Standort Horst wurden die Schwefelemissionen<br />
um mehr als 50 Prozent signifikant reduziert.<br />
Emissionen deutlich verringert<br />
Mit dem Ersatz der vorwiegend aus Umweltschutzgründen<br />
betriebenen Spaltöfen in der Olefinanlage werden<br />
die Stickoxidemissionen am Standort Scholven noch<br />
einmal um 17 Kilogramm je Stunde gesenkt, bei einem<br />
kontinuierlichem Jahresbetrieb eine beträchtliche Menge.<br />
Hierdurch wird der Immissionsanteil der vorhandenen<br />
Spaltöfen für Stickstoffdioxid von derzeit 0,7 μg/m³<br />
auf künftig 0,4 μg/m³ zurückgehen - bei einem Grenzwert<br />
von 40 μg/m³. Darüber hinaus wird umfangreiche<br />
Lärmminderungstechnik eingesetzt. Die Geräuschimmissionen<br />
der Aggregate der Olefinanlage liegen künftig<br />
mindestens 11dB (A) unterhalb des zulässigen Immissionswertes<br />
nach der Technischen Anleitung zum Schutz<br />
gegen Lärm.<br />
Alle diese Projekte erforderten erhebliche Investitionen,<br />
so dass die Entscheidung für das Unternehmen nicht<br />
leicht war. Jede der für Gelsenkirchen vorgesehenen<br />
Maßnahmen musste sich mit möglichen Konkurrenten<br />
an anderen Produktionsstandorten der Gesellschaft<br />
messen lassen. Doch am Ende profitiert Gelsenkirchen<br />
heute und in Zukunft von weltweit wettbewerbsfähigen<br />
Produktionsbedingungen.