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Leunaer Stadtanzeiger - Ausgabe 06/11 - Stadt Leuna

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Nr. 6/20<strong>11</strong> | 54<br />

Verhandlungen geführt. Das Ergebnis dieser Verhandlungen ist<br />

abzuwarten. Verantwortlich für die Durchführung der gesamten<br />

Aufgabe: Bürgermeister Haugk.<br />

2. Um den oberen Raum der Volksschule Kröllwitz winterfest zumachen,<br />

sind für das Planjahr 1953 entsprechende Mittel vorzusehen,<br />

die die völlige bauliche Veränderung des Klassenraumes<br />

gewährleisten.<br />

Verantwortlich: Bürgermeister Haugk<br />

3. Für die Bühne der August-Bebel-Schule ist ein Vorhang zu<br />

beschaffen, um die Bühne für Theateraufführungen usw. herzurichten.<br />

Für das Haushaltsjahr 1953 sind entsprechende Mittel<br />

für die Beschaffung eines Bühnenvorhanges vorzusehen.<br />

Verantwortlich: Bürgermeister Haugk<br />

C. Dringendnotwenige Instandsetzung<br />

1. Die Heizungsanlage der Ludwig-Jahn-Schule ist zu überholen<br />

und zu reparieren. Der Auftrag an die Fachfirma ist bereits erfolgt.<br />

Mit der Inangriffnahme ist in Kürze zu rechnen.<br />

Verantwortlich: <strong>Stadt</strong>baumeister Köhr<br />

2. Die Dachrinnen der Ludwig-Jahn-Schule sind zu reparieren<br />

bzw. neu anzubringen. Hierfür sind im Haushaltsplan 1953 entsprechende<br />

Mittel vorzusehen.<br />

Verantwortlich: Bürgermeister Haugk.<br />

3. Um den Kindern einen trockenen Weg in die August-Bebel-<br />

Schule zu gewährleisten, ist von dem rechten Eingangstor der<br />

August-Bebel-Schule ein Pflasterweg zu den rechten Eingang<br />

der Schule zu legen. Entsprechende Mittel sind für das Haushaltsjahr<br />

1953 einzuplanen.<br />

Verantwortlich: Bürgermeister Haugk.“<br />

Ende 1952 wurde wieder einmal das Kino in der Friedrich-Ebert-<br />

Straße zum Schwerpunkt der Arbeit der Volksvertreter. Abgeordnete<br />

hatten festgestellt, dass die Kinobelegschaft nicht immer<br />

die Altersgrenze für alle Filme einhielt.<br />

Am <strong>11</strong>.12.1952 machten die <strong><strong>Leuna</strong>er</strong> Volksvertreter den Vorschlag,<br />

alle Filme mit Sexszenen erst ab 18 Jahren freizugeben.<br />

Im Jahr 1953 gab es auf dem Gebiet von Kultur und Sozialwesen<br />

kaum noch Spielraum. Dieses Aufgabenfeld gehörte zu den freiwilligen<br />

Aufgaben. Außerdem begann das wirtschaftliche Stabilisierungsprogramm<br />

zu wirken. Am 16.01.1953 machten sich<br />

einmal wieder die Sportler der Turnhalle Jahn-Schule wegen der<br />

Übungszeiten mobil. Bei der <strong>Stadt</strong>verwaltung hatte jedoch die<br />

Nutzung dieses Raumes als Kongresshalle Vorrang. Die Sportler<br />

durften nur noch in die Halle, wenn keine Versammlungen anlagen.<br />

Alle Ballsportarten strich die <strong>Stadt</strong>verwaltung von der Benutzerliste,<br />

da die Wände beim Ballspielen verschmutzt wurden.<br />

Ebenfalls am 16.01.1953 führten die <strong>Leuna</strong>-Werke für alle Werksfremden<br />

für die Nutzung von Räumen im Kulturhaus Saalmiete<br />

ein. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Leuna</strong> musste nun bei allen kommenden Veranstaltungen<br />

Raummiete zahlen, ebenso Volkskunstkollektive, die<br />

nicht das Werk trug.<br />

Die Situation war nicht nur in <strong>Leuna</strong> total verfahren, sondern in<br />

der gesamten DDR. Ein Volksaufstand erschien unter diesen Bedingungen<br />

unausweichlich.<br />

Die speziellen sozialen Aspekte, die zum Volksaufstand am<br />

17.<strong>06</strong>.1953 in der DDR führten, werden in dieser Artikelserie<br />

nicht behandelt, dies erfolgte bereits in den <strong><strong>Stadt</strong>anzeiger</strong>ausgaben<br />

von 2003.<br />

Ralf Schade<br />

<strong>Leuna</strong> - Stadion des Friedens wurde 60 Jahre<br />

Sechs Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, der erhebliche<br />

Zerstörungen in unserem Heimatort hinterließ, konnte den<br />

<strong><strong>Leuna</strong>er</strong>n Sportlern im Mai 1951 eine schöne Sportanlage übergeben<br />

werden.<br />

Das ehemalige Stadion an der Spergauer Straße, welches Mitte<br />

der zwanziger Jahre durch den Ausbau einer Kiesgrube in<br />

unmittelbarer Nähe der <strong>Leuna</strong>-Werke entstand, wies infolge der<br />

Bombenangriffe große Zerstörungen auf, die jedoch durch eine<br />

<strong><strong>Leuna</strong>er</strong> <strong><strong>Stadt</strong>anzeiger</strong><br />

Vielzahl von freiwilligen Arbeitsstunden beseitigt wurden. Bevor<br />

das Stadion dort seine Heimstätte fand, war an dieser Stelle<br />

Kies für den Aufbau des Werkes und vieler Wohnhäuser entnommen<br />

worden. Es erfüllte sich nun ein trauriger Kreislauf, denn<br />

nach 1945 fand der ehemals dort gewonnene Kies als Bombenschutt<br />

den Weg wieder zurück in die ehemalige Kiesgrube. Es<br />

entstand eine Freifläche, die zu einer großen Festwiese umgestaltet<br />

wurde, und heute stehen dort Garagen und Gebäude der<br />

Firma Linde AG.<br />

Durch den Wegfall der einst so vorbildlichen Sportstätte wurde<br />

die Schaffung eines Ersatzes dringend nötig. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Leuna</strong><br />

nahm daher den Bau eines neuen Stadions in Angriff, der sich<br />

über einige Jahre hinzog. Nach der Übergabe des 1. Spielfeldes<br />

im Jahre 1949 erfolgte die Fertigstellung nicht ohne Schwierigkeiten<br />

im Mai 1951. Die für den 26. und 27. Mai 1951 geplanten<br />

Einweihungsfeierlichkeiten gerieten wenige Wochen vor diesem<br />

Termin in Gefahr, da die <strong>Stadt</strong> <strong>Leuna</strong> wegen fehlender finanzieller<br />

Mittel einen Baustopp verhängte. Der Vorstand der BSG<br />

ersuchte nun die sowjetische Generaldirektion um Bereitstellung<br />

der noch notwendigen 20000 DM, was jedoch abgelehnt wurde.<br />

Auch das Hilfeersuchen beim Zentralvorstand des FDGB in<br />

Berlin wurde negativ beantwortet. Letztendlich half der Kreisvorstand<br />

des FDGB Merseburg.<br />

Die Einweihung des neuen, schönen und zweckmäßigen Stadions<br />

für 15000 Zuschauer war ein außerordentlich bedeutsames<br />

Ereignis für die <strong>Leuna</strong>-Sportler, da sich dadurch die materiellen<br />

Bedingungen für aktive sportliche Betätigung verbesserten.<br />

Die republikoffenen leichtathletischen Wettbewerbe der weiblichen<br />

und männlichen Jugend anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten<br />

begannen bereits am Sonnabend, den 26. Mai 1951.<br />

Sie fanden am Sonntag, den 27. Mai 1951, im Rahmen des Einweihungsprogramms<br />

mit den Staffelläufen ihren Abschluss.<br />

Mit dem Einmarsch der Sportler aller Sektionen der Betriebssportgemeinschaft<br />

begannen um 14 Uhr die eigentlichen Einweihungsfeierlichkeiten<br />

im vollbesetzten Stadion.<br />

Bevor ein umfangreiches Sportprogramm ablief, sprach der<br />

BSG-Vorsitzende, Wolfgang Frauendorf, im Namen aller <strong>Leuna</strong>-<br />

Sportler den Dank an die <strong>Stadt</strong> <strong>Leuna</strong> aus. Auch der Bürgermeister<br />

Karl Mödersheim sprach zu den Sportlern und würdigte<br />

die Anwesenheit des Leiters des Deutschen Sportausschusses<br />

Fred Müller als prominentesten Gast.<br />

Fred Müller war es auch, der dem Stadion den Namen ”Kampfbahn<br />

des Friedens” entsprechend eines Beschlusses der <strong>Stadt</strong>verordneten<br />

und der Bestätigung der Landesregierung gab,<br />

obwohl im Juli 1950 ein Antrag der CDU-Fraktion eingebracht<br />

wurde, der neuen Sportstätte den Namen des Bürgermeisters<br />

zu verleihen. Es kam jedoch nicht zur Beschlussfassung, da der<br />

Bürgermeister Mödersheim selbst um die Zurückstellung dieses<br />

Antrages bat.

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