Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Freiburger<br />
Jagdstrecke 2011<br />
Die Jagd im Kanton Freiburg<br />
ist nach Meinung der<br />
Jagdausübenden in der Saison<br />
2011/12 sehr gut verlaufen, sowohl<br />
im Gebirge wie im Flachland<br />
– dies dank recht guter<br />
Witterungsbedingungen und<br />
eines guten Wildbestandes.<br />
Rehwild<br />
Mit 1474 Rehen wurde eine<br />
respektable Strecke auf der<br />
Jagd im Flachland erreicht.<br />
697 Patente B (Jagd im Flachland)<br />
waren gelöst worden.<br />
<strong>Jäger</strong> und <strong>Jäger</strong>innen hatten<br />
insgesamt 1509 Marken erworben.<br />
98% der Rehmarken<br />
konnten am Wild angebracht<br />
werden. Die Reduktion des<br />
Rehbestandes erhöht sich auf<br />
etwas über 2000, wenn man<br />
die 586 Stück Rehwild dazu<br />
zählt, die in der Statistik als<br />
Fallwild geführt werden und<br />
die mehrheitlich durch den<br />
Strassenverkehr zur Strecke<br />
kamen.<br />
In der Fallwildstatistik figuriert<br />
auffällig stark auch das<br />
nacht- und dämmerungsaktive<br />
Wild: 25 Wildschweine, 852<br />
Füchse und 270 Dachse. Meister<br />
Lampe hat 31 langohrige<br />
Artgenossen verloren, vorwiegend<br />
im Seeland, wo sich der<br />
Hasenbestand recht gut erholt<br />
hat (auch dank Biotopverbesserungen).<br />
Jagd im Gebirge<br />
Für die Jagd auf Rotwild<br />
wurden 133 Patente gelöst.<br />
Erlegt wurden – wie im Regulationsplan<br />
vorgesehen –<br />
25 Stück: 8 Hirsche, 8 Tiere, 7<br />
Kälber. In der Schweiz gibt es<br />
bekanntlich ca. 29 000 Stück<br />
Rotwild. Die Zählung des<br />
(jahreszeitlich wechselnden)<br />
Bestandes im Kanton Freiburg<br />
hatte 220 Stück ergeben. Bei<br />
einem jährlichen Zuwachs von<br />
ca. 30% des Bestandes ist eine<br />
deutliche Erhöhung der Abschusszahlen<br />
im nächsten Triennium<br />
denkbar. Roman Eyholzer<br />
stellte diese auch schon<br />
in Aussicht. So könnte das etwas<br />
stossende Missverhältnis<br />
zwischen der grossen Zahl ge-<br />
löster Patente und den tatsächlich<br />
zugelassenen Abschüssen<br />
etwas entzerrt werden. Fakt<br />
ist, dass mit der bisher geübten<br />
Regelung der Staat ein gutes<br />
Geschäft mit Rothirsch-Patenten<br />
macht. Nur 18,8% der<br />
Hirschpatentinhaber durften<br />
bei Anblick auch den Finger<br />
krümmen, die restlichen <strong>Jäger</strong><br />
gingen leer aus, nachdem<br />
der letzte der 25 Hirsche erlegt<br />
worden war. 5 Hirsche zählt<br />
man in der Fallwildstatistik.<br />
Der Bestand an Gämsen<br />
ist im Kanton Freiburg steigend:<br />
Es wurden 2378 Stück<br />
Gamswild gezählt. Insgesamt<br />
wurden 336 Gamsjagdpatente<br />
gelöst. Erlegt wurden<br />
323, das bedeutete 97% Jagderfolg.<br />
Das GV bei den Abschüssen<br />
zeigt ein Missverhältnis,<br />
welches aber nicht<br />
vermeidbar ist, wenn man mit<br />
dem Erwerb einer Gamsmarke<br />
die freie Wahl zwischen Bock,<br />
Geiss und Jungtier hat. Es<br />
wurden 170 männliche (66%),<br />
39 weibliche Tiere (34%) und<br />
24 Jungtiere (19%) erlegt. Bei<br />
den Spezialjagden auf Gämsen<br />
in den für die Gamsjagd<br />
sonst nicht offenen Gebieten<br />
ist das G festgelegt. Es wurden<br />
37 Stück erlegt. Für die<br />
Verlosung der 37 Marken hatten<br />
sich 128 <strong>Jäger</strong> angemeldet.<br />
Beim Fallwild sind 34 Gämsen<br />
zu verzeichnen.<br />
Im Kanton Freiburg gibt es<br />
zwei grosse Steinwildkolonien:<br />
die Gebiete am Dent de<br />
Lys und am Vanil Noir. Nach<br />
den Zählungen (vor der Reproduktionszeit)<br />
im Jahr 2011<br />
gibt es dort 98 bzw. 191 Stück<br />
Steinwild. Nur am Vanil Noir<br />
wurden 2011 Abschüsse freigegeben,<br />
und zwar 5. Um diese<br />
5 Abschüsse bewarben sich<br />
87 Jagdberechtigte. Die Vergabe<br />
der Abschüsse findet bekanntlich<br />
über eine Verlosung<br />
statt. 4 Stück Steinwild kamen<br />
durch Lawinen, Steinschlag<br />
oder Absturz um.<br />
Wünsche …<br />
Die Freiburger <strong>Jäger</strong>schaft<br />
ist auf die neue staatsrätliche<br />
Jagdverordnung für die Jahre<br />
2012, 2013 und 2014 gespannt.<br />
Es wird sich spätestens<br />
im Mai, wenn der Staatsratsbeschluss<br />
vorliegt, zeigen,<br />
wieweit den Anträgen, Erwartungen,<br />
Ängsten, Hoffnungen<br />
und Wünschen der <strong>Jäger</strong>schaft<br />
Rechnung getragen worden<br />
ist. Der vom Dienst Ende Jahr<br />
2011 vorgelegte Entwurf ist<br />
von allen beteiligten Parteien<br />
ausgiebigst studiert, diskutiert<br />
und revidiert worden.<br />
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.<br />
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.<br />
Bündner Wilderer im Pech<br />
Fehlschuss<br />
Die Präsidenten der Sektionen<br />
haben ihre Anträge gestellt.<br />
Der <strong>Jäger</strong>verband hat sie erörtert<br />
und – soweit vertretbar<br />
und sinnvoll – weitergeleitet.<br />
Die table ronde zwischen dem<br />
Dienst, der <strong>Jäger</strong>schaft und<br />
den Naturschutzverbänden<br />
(Anfang Februar) ist in einer<br />
guten, konstruktiven Atmosphäre<br />
über die Bühne gegangen.<br />
Die wichtige Sitzung der<br />
Konsultativkommission hat<br />
Mitte Februar stattgefunden.<br />
Ausgesprochenes Künstlerpech hatten zwei Wilderer<br />
im Kanton Graubünden. Ausserhalb der Jagdzeit<br />
schossen die aus der Gegend stammenden Männer<br />
im Prättigau einen Hirsch. Ausgerechnet der war zu<br />
Forschungszwecken mit einem Satellitennavigationsgerät<br />
(GPS-Sender) versehen. Das Senderhalsband wurde<br />
von den zwei Wilderern wohl sogleich in einem Tobel<br />
entsorgt. Anhand des Sendersignales wurde es<br />
in der Folge geortet und aufgefunden. Der Fundort<br />
führte die Polizei und die Wildhüter auf die Spur<br />
der zwei Männer. Im Verlauf der Ermittlungen gegen<br />
die Wilderer gestanden diese, noch weitere vier<br />
Stück Wild erlegt zu haben. Es handelt sich um einen<br />
weiteren Hirsch, zwei Gämsböcke und eine Rehgeiss.<br />
Die beiden erwartet ein Gerichtsverfahren.<br />
Dieter Kannengiesser<br />
Foto: Archiv Gansner<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 4/2012 77<br />
Bund und Kantone