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NEU - Schweizer Jäger

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Bund und Kantone<br />

sprächsleiter amtete Andrea<br />

Gilli aus dem Oberengadin.<br />

Gian Reto Borsien, <strong>Jäger</strong> im<br />

Avers, Werner Stucki aus Valendas-Durisch,<br />

Domenig Camastral<br />

aus Pontresina, Dr.<br />

Georg Brosi, Jagdinspektor<br />

GR, waren die Vertreter der<br />

Regionen.<br />

Borsien erklärte, dass der<br />

Bestand an Gämswild in Mittelbünden<br />

stark zurückgegangen<br />

sei. Man sollte der Gämse<br />

bei der Bejagung einen vermehrten<br />

Schutz zukommen<br />

lassen. Dr. Georg Brosi erklärte,<br />

dass die Gämsen vielseitig<br />

unter Druck stünden.<br />

Dank der Jagd seien die Bestände<br />

besser strukturiert als<br />

vor 20 Jahren. Nicht die Jagd<br />

trage die Schuld, dass in einigen<br />

Regionen die Bestände<br />

zurückgegangen seien. Vielmehr<br />

seien grundsätzlich die<br />

Lebensbedingungen der Gämse<br />

durch Umwelteinflüsse verschlechtert.<br />

Stucki meinte, dass die<br />

Jagd den Gämsbestand im<br />

Testgebiet Signina sehr beeinflusst<br />

habe, auch positiv. Zu<br />

bemerken sei dazu auch, dass<br />

in diesem Gebiet keine Schafbeweidung<br />

mehr stattfinde und<br />

kaum vom Tourismus beeinflusst<br />

werde.<br />

Gilli schlug vor, man solle<br />

doch die Bejagung der Jährlinge,<br />

Geissjährlinge, einstellen.<br />

Dazu Stucki: Man solle keine<br />

zweite Geiss freigeben und dafür<br />

einen Bock.<br />

Camastral stellte fest, dass<br />

im Val Roseg, Oberengadin,<br />

trotz starker Nutzung des Gebietes<br />

durch den Tourismus<br />

und dem heutigen Bejagungskonzept,<br />

der Bestand gut sei.<br />

Borsien stellte die vom Amt<br />

für Jagd erstellten Statistiken<br />

in Frage. Brosi erklärt, dass<br />

der Kanton für die Jagdplanung<br />

grundsätzlich den ganzen<br />

Kanton und nicht nur<br />

einzelne Regionen berücksichtige.<br />

Man könne das Augenmerk<br />

nicht nur auf Schwachstellen<br />

setzen.<br />

80 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 4/2012<br />

Zu berücksichtigen sei,<br />

dass auch die Gämsblindheit<br />

und der Jagdtourismus einen<br />

Einfluss habe. Des Weiteren<br />

sei damit zu rechnen, dass<br />

auch die von Osten gegen die<br />

Schweiz ziehende Gämsräude<br />

zukünftig einen negativen,<br />

schwerwiegenden Einfluss haben<br />

könne.<br />

Zum Schluss meinte Gesprächsleiter<br />

Gilli: Der Bündner<br />

<strong>Jäger</strong> jammere auf einem<br />

hohen Niveau, wenn man die<br />

Jagd in den anderen Kantonen<br />

zum Vergleich herbeiziehe.<br />

An der DV 2011 wurde ich<br />

als kantonaler Hegepräsident<br />

gewählt. Ich habe damals gesagt,<br />

dass ich diese Aufgabe<br />

aus Überzeugung annehme.<br />

Daran hat sich in der Zwischenzeit<br />

nichts geändert. Ich<br />

darf auf die tatkräftige Unterstützung<br />

meiner Vorstandskameraden<br />

und der Bezirkshegepräsidenten<br />

in der KaHeKo<br />

zählen, aber auch auf jene<br />

meiner Kameraden im engeren<br />

Zentralvorstand.<br />

Hegebetrieb<br />

Wie aus den Rückmeldungen<br />

der Hegebezirke hervorgeht,<br />

wurde vor allem in den<br />

Bereichen Bewirtschaftung<br />

brachliegender Wiesen sowie<br />

Waldrand- und Heckenpflege<br />

praktische Hegearbeit geleistet.<br />

In einigen Bezirken erfolgten<br />

auch Arbeiten am «Weisstannenprojekt»<br />

oder im Bereich<br />

«Anlegen respektive Unterhalt<br />

eines Feuchtbiotops».<br />

Des Weiteren wurde eine<br />

beträchtliche Anzahl Hegestunden<br />

geleistet für<br />

– Anbringen von Markierungstafeln<br />

«Ruhezone»<br />

– Rettung der Rehkitze vor<br />

dem Mähtod (Verblenden)<br />

– Massnahmen zur Vemeidung<br />

von Wildunfällen<br />

Podiumsteilnehmer (vlnr):<br />

Domenic Camastral, Gian Reto<br />

Borsien, Andrea Gilli, Werner Stucki<br />

und Dr. Georg Brosi.<br />

Fazit: Die <strong>Jäger</strong> stellen die<br />

Forderung, dass das Gämsbejagungskonzept<br />

überdacht<br />

werde, dass die Schafbeweidung<br />

eingeschränkt und die<br />

Herden behirtet und die Wildruhezonen<br />

nachhaltig überwacht<br />

werden, um das unbefugte<br />

Begehen, Befahren auch<br />

entsprechend zu ahnden.<br />

ToPfi<br />

Hegebericht 2011<br />

Wir haben allen Grund,<br />

auf die erbrachten Leistungen<br />

(in Zahlen ausgedrückt siehe<br />

Kasten unten) zu Gunsten<br />

der wildlebenden Tiere und ihrer<br />

Lebensräume stolz zu sein.<br />

Leider muss ich dabei aber<br />

auch auf zwei Wermutstropfen<br />

hinweisen:<br />

Es kommt vereinzelt immer<br />

noch vor, dass Massnahmen<br />

im Bereich «Waldrand-<br />

und Heckenpflege» zur Unzeit<br />

ausgeführt werden, das heisst<br />

im Frühling nach erfolgtem<br />

Blattaustrieb oder im Herbst<br />

vor dem Monat Oktober. Die<br />

vorgesehenen Beiträge mussten<br />

in diesen Fällen gestrichen<br />

werden.<br />

Die Bereitschaft zur aktiven<br />

Beteiligung an den von<br />

den Sektionen organisierten<br />

Hegearbeiten ist recht unterschiedlich.<br />

Es gibt Sektionen,<br />

bei denen die Beteiligung sehr<br />

hoch ist, während bei einzelnen<br />

Sektionen diese doch sehr<br />

spärlich ausfällt.<br />

Kandidatinnen und<br />

Kandidaten<br />

Bis Ende November 2010<br />

sind beim zuständigen Administrator<br />

des AJF 230 Anmeldungen<br />

für das Jahr 2011 eingegangen.<br />

Geht man davon<br />

aus, dass die meisten von ihnen<br />

bis Ende 2011 ihre Hegepflicht<br />

von mindestens 50 Stunden für<br />

die Zulassung zur Theorieprüfung<br />

vom Frühjahr 2012 geleistet<br />

haben, so kommt man insgesamt<br />

auf 11 500 Stunden.<br />

Von einzelnen Bezirken<br />

werden mir Arbeits- resp. Ausbildungsprogramme<br />

zugestellt.<br />

Daraus entnehme ich, dass von<br />

den Verantwortlichen viel Zeit<br />

und Energie aufgewendet wird,<br />

um den zukünftigen <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong>n eine gute und vielseitige<br />

praktische Hegeausbildung<br />

zu gewährleisten. Dieser<br />

Aufwand ist durchaus gerechtfertigt,<br />

geht es doch um die zukünftige<br />

<strong>Jäger</strong>schaft.<br />

KaHeKo<br />

(Sitzungen, Personelles)<br />

Im vergangenen Hegejahr<br />

habe ich eine Vorstandssitzung<br />

und eine ordentliche KaHeKo-<br />

Sitzung durchgeführt. Dabei<br />

durfte ich feststellen, dass die<br />

Bereitschaft zur Mitarbeit und<br />

zur Lösungssuche anstehender<br />

Probleme sehr gut ist.<br />

Im Hegebezirk 8.2 (Poschiavo)<br />

gab es eine personelle<br />

Änderung. Diego Battilana hat<br />

an Stelle von Claudio Menghini<br />

das Amt des Bezirkshegepräsidenten<br />

übernommen. An<br />

dieser Stelle sei Claudio für<br />

seine geleistete Arbeit und<br />

Diego für seine Bereitschaft<br />

dazu herzlich gedankt.<br />

Nach wie vor vakant im<br />

Vorstand ist die Nachfolge<br />

In Zahlen ausgedrückt<br />

präsentiert sich die bereinigte und vom Amt bewilligte Hegeabrechnung für das<br />

Jahr 2011 wie folgt:<br />

1. Sicherung, Pflege, Gestaltung, Unterhalt wichtiger<br />

Lebensräume Fr. 66 919.–<br />

(inkl. Fr. 25 545.– für Markierungstafeln neu geschaffener Ruhezonen)<br />

2. Pflege Waldränder, Brut- und Äsungsgehölze Fr. 20 195.–<br />

3. Bewirschaftung brachliegender Wiesen (189 Hektaren) Fr. 96 463.–<br />

4. Verteilung von Futtermitteln Fr. 2 182.–<br />

5. Bau und Unterhalt von Futterstellen Fr. 1 799.–<br />

Total Fr. 187 558.–

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