STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10<br />
Blickpunkt EU<br />
Die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
Gewässerschutz europaweit nach<br />
vergleichbaren Grundsätzen<br />
Mit der Wasserrahmenrichtlinie<br />
[1] hat die EU<br />
ihre Wasser- und<br />
Gewässerschutzpolitik neu ausgerichtet,<br />
aufbauend auf Grundsätzen,<br />
wie sie in Deutschland vielfach<br />
lange Tradition haben [2], aber<br />
auch diese weiterentwickelnd:<br />
● Gewässerschutz für alle Gewässer,<br />
Grundwasser und Oberflächengewässer<br />
● Verpflichtung zur Erreichung/<br />
Erhaltung eines „guten Zustands“<br />
für alle Gewässer; der ,gute Zustand’<br />
ist umfassend definiert – für<br />
Oberflächengewässer über Biologie<br />
(Mikrofauna, Mikroflora, Fischfauna),<br />
Chemie und Morphologie, für<br />
Grundwasser über Chemie und<br />
Quantität (Gleichgewicht zwischen<br />
Dargebot und Entnahmen)<br />
● Wasserwirtschaft auf Grundlage<br />
von Flusseinzugsgebieten, über<br />
Verwaltungs- und politische Grenzen<br />
hinaus<br />
● Gewässergütebewertung nach<br />
Gewässertypen, nicht bloß ein und<br />
dasselbe System, z.B. für Gebirgsflüsse<br />
und Flachlandflüsse<br />
● Verknüpfung von Emissionsund<br />
Immissionskriterien<br />
● Preise für wasserbezogene<br />
Dienstleistungen wie Trinkwasser<br />
und Abwasser, die das Kostende-<br />
<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2004</strong><br />
ckungsprinzip widerspiegeln und damit den Ressourcenschutz unterstützen<br />
● verpflichtende Einbindung von Bürgern, Kommunen und Betroffenen<br />
in die Entscheidungsprozesse bei der Ausarbeitung der Flussgebietspläne<br />
Die Wasserrahmenrichtlinie – ein transparenter Prozess<br />
Schritt für Schritt<br />
Die Wasserrahmenrichtlinie gibt ein ambitioniertes Ziel vor – in der Regel<br />
soll das Ziel bis 2015 erreicht sein; sie schafft aber auch einen kontinuierlichen<br />
und transparenten Prozess für Planen und Handeln (Abb. 1).<br />
2003: formale Umsetzung in nationale Gesetzgebung (Artikel 24);<br />
Ausweisung der Außengrenzen der Flussgebiete und der zuständigen<br />
Behörden (Artikel 3)<br />
<strong>2004</strong>: erste Bestandsaufnahme und ökonomische Analyse (Artikel 5<br />
und Anhänge I + II); Interkalibrierung (Anhang V); Verzeichnis der<br />
Schutzgebiete (Artikel 6)<br />
2006: Mess- und Überwachungssystem (Artikel 8); Spätestbeginn für<br />
Öffentlichkeitsbeteiligung (Artikel 14)<br />
2008: Entwurf der Flussgebietspläne<br />
2009: endgültige Flussgebietspläne und Maßnahmeprogramme<br />
(Artikel 13)<br />
2015 bzw. 2015+: Umweltschutzziel erreicht, ggf. nach Fortschreibung<br />
der Flussgebietspläne und Maßnahmeprogramme [3]<br />
■ Abb. 1: Mit den vorgegebenen Fristen, die für alle 25 EU-Mitgliedstaaten<br />
gelten, ist ein schrittweiser, transparenter Prozess zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />
geschaffen.<br />
▼<br />
▼<br />
▼<br />
▼<br />
▼